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Ketten der Liebe

Ketten der Liebe

Titel: Ketten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertrice Small
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beschäftigen.«
    »Herr, die Gesetze meines Glaubens würden mir nicht gestatten, Zaynabs Kinder anzuerkennen. Sie hätten keine legale Unterstützung. Ihr wißt doch, wie wichtig die Familie in dieser Welt ist. Wir haben uns beide darauf geeinigt, daß wir keine Kinder bekommen werden«, erklärte Hasdai ibn Shaprut ihm.
    Abd-al Rahman nickte. Er hatte über so etwas nicht nachgedacht, als er Hasdai Zaynab gegeben hatte.
    Seine erste Sorge war ihre Sicherheit und die ihres Kindes gewesen. Er hatte gewollt, daß sie in der Nähe blieb, damit er sein jüngstes Kind sehen konnte, während es aufwuchs. War Zaynab immer noch so schön wie früher? Er hätte Hasdai gern gefragt, aber er tat es nicht. Es wäre unhöflich gewesen.
    Außerdem wußte er die Antwort. Er fragte sich, ob sie Hasdai liebte,  oder ob sie ihre Zuneigung zu ihm verloren hatte, weil er sie weggeschickt hatte. Auch diese Fragen konnte er nicht stellen. Sie würden ihn bis zum Ende seiner Tage verfolgen. Er verfluchte im stillen Zahra für ihre boshafte Eifersucht, die ihn in diese unglückliche Lage gebracht hatte. Er schüttelte seinen Tagtraum ab.
    »Die Berichte, die ich über den Prinzen von Malina erhielt, sind verwirrend, Hasdai«, sagte er. »Er war auf Reisen, als die Familie ermordet wurde. Als man ihn fand und ihm von der Tragödie berichtete, verfiel er einige Tage lang in Schwermut. Schließlich konnte man ihn wieder daraus erwecken, aber die stellten fest, daß er unfähig war, irgendwelche Entscheidungen zu treffen. Er konnte nur noch trauern, der arme Kerl. Der Hausarzt glaubt, daß sein Zustand nur vorübergehend ist.
    Er sagt, daß der Prinz so versucht, mit dem Verlust seiner Familie fertig zu werden. Ich möchte Eure Meinung dazu hören, Hasdai. Wird der Prinz wieder gesund? Oder sollte ich ihn durch einen Statthalter ersetzen? Und wenn ja, sollte dieser Statthalter aus al-Andalus kommen oder aus dem Stadtrat von Malina? Ich will in dieser Angelegenheit die Wahrheit erfahren, und zwar schnell. Ihr seid der einzige in meiner Regierung, dem ich vollständig vertrauen kann, Hasdai. Ich habe großes Glück, Euch in meinen Diensten zu haben.«
    »Was ist mit dem Mörder, Herr? Wollt Ihr, daß er gefangen wird, und ist es meine Aufgabe, diesen Mann zu richten?« wollte Hasdai wissen.
    »Vollkommen richtig!« sagte Abd-al Rahman mit fester Stimme. »Ich kann es meuchelnden Banditen nicht gestatten, selbst in den entferntesten Winkeln meines Reiches frei herumzulaufen. Wenn man einem gestattet zu entkommen, dann werden andere auftauchen wie Unkraut in einem Weizenfeld.
    Findet diesen Mann und bestraft ihn, mein Freund. Und seine Strafe soll besonders grausam sein.
    Ordnet öffentliche Folter an und dehnt die Vorstellung so lange aus, wie ihr könnt. Bestraft seine Untergebenen zuerst, und hebt Euch ihren Anführer bis zum Schluß auf. Seid so brutal, wie Ihr wollt.
    Es wird die Leute von Malina trösten und den Status  ihres Prinzen noch weiter erhöhen, daß ich Euch schicke, um ihnen die Gerechtigkeit des Kalifen zu bringen. Ihr werdet mit einem meiner Schiffe segeln und eine Truppe von einhundert Saqalibah mitbringen, die Euch helfen sollten, für Gerechtigkeit zu sorgen, Hasdai.«
    Der Arzt nickte und verbeugte sich vor seinem Herrn. »Es wird so geschehen, wie Ihr es wünscht, Herr«, versprach er. »Wann werden wir abreisen?«
    »Könnt Ihr in drei Tagen fertig sein, Hasdai?« »Das können wir, Herr«, war die pflichtbewußte Antwort. »Ich werde morgen zehn Saqalibah zur Villa schicken. Sie werden dort bleiben, bis Ihr zurückkehrt«, sagte der Kalif. »Sie werden ihre Befehle von mir erhalten, und von sonst niemandem.
    Moraima wird vollkommen sicher sein.«
    Bis Zaynab und Hasdai ibn Shaprut bereit zur Abreise waren, hatten sie die Wachen völlig in den Haushalt eingefügt. Aida war begeistert, daß sie für eine ganze Gruppe Männer kochen konnte, und die kleine Moraima hatte bereits den Hauptmann der Saqalibah um den kleinen Finger gewickelt. Abra war dem Kind völlig ergeben. Zaynab war sicher, daß ihre Tochter in ihrer Abwesenheit sicher und gut bewacht war. Sie erklärte ihrer Tochter nicht ausführlich, daß sie einige Monate lang fort sein würde. Moraima hätte das noch nicht verstanden. Sie sagte ihr nur, daß Mama weggehen müßte, aber das sie wiederkommen würde. Sie war etwas enttäuscht, als Moraima sich von der Nachricht nicht im geringsten beeindruckt zeigte.
    »Maa kommt zurück?« wollte sie wissen. »Ja«,

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