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Ketten der Liebe

Ketten der Liebe

Titel: Ketten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertrice Small
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will, daß ich mit ihr schlafe, aber sie ist noch nicht soweit.«
    »Warum nicht?« wollte Alaeddin wissen. »Sie ist keine Jungfrau mehr, Karim, sondern ein Mädchen, das grausam behandelt wurde. Nun hast du ihr gezeigt, daß Männer nicht grausam sein müssen, daß ein Mann ihr Genuß verschaffen kann und dabei sanft mit ihr umgeht. Sie ist erregt und neugierig. Sie will mehr wissen. Du kannst sie nicht so behandeln wie eine der blauäugigen Jungfern, die du für irgendeinen reichen Herrn ausbildest. Bei so einer Jungfrau würdest du Wochen damit verbringen, sie auf den Augenblick vorzubereiten, wenn du das Hindernis ihrer Jungfernschaft für ihren Herrn beseitigst und sie in die Freuden der Liebe einführst. Dieses Mädchen versteht nicht, was Liebe ist.
    Man hat sie brutal mißbraucht. Sie weiß nur, daß es ihr Schmerzen und Schande zufügt, wenn sie bei einem Mann liegt.«
    Alaeddin überlegte einen Augenblick, bevor er fortfuhr. »Du hast ihr nun durch dein Verhalten angedeutet, daß das nicht so sein muß. Bevor du mit ihr weitermachen kannst, muß sie die Sicherheit haben, die nur deine volle Leidenschaft ihr geben kann. Du mußt die Grausamkeiten, die ihr angetan wurden, aus ihrem Gedächtnis löschen, wenn du willst, daß sie ganz mitarbeitet. Ich wette, wenn du mit ihr das süße Liebesspiel bis zum Ende treibst, wird sie so gefügig wie jede Frau, die von einem liebevollen und geschickten Mann beherrscht wird.«
    Er lachte in sich hinein. »Sicher haben dir die Meister der Leidenschaft nicht beigebracht, so stur in deinen Methoden zu sein, Karim. Du weißt doch besser als ich, daß nicht alle Frauen gleich sind. Jede ist auf ihre Art anders, mein Freund. Man muß an jede anders herangehen.«
    »Vielleicht habe ich Angst«, gestand Karim seinem Freund.
    »Angst? Du? Niemals!« erwiderte er überzeugt.
    »Ich kann nicht anders. Ich muß an Leila denken«, sagte Karim.
    »Ich erinnere mich auch an Leila«, erwiderte Alaeddin ben Omar.
    »Sie war ein schönes Mädchen, aber so empfindsam und nervös wie die Zuchtstute eines Berberhäuptlings, bevor sie sich mit einem Wüstenhengst paart. Jeder vernünftige Mann konnte sehen, daß sie nicht für die Ausbildung zur Liebessklavin geeignet war. Jeder, außer dem Dummkopf, der sie in seiner Lüsternheit gekauft hat. Aber dann genügte ihm ihre große Schönheit nicht. Er mußte eine Liebessklavin haben. Er war ein Freund deines Vaters, wenn ich mich recht entsinne.« Alaeddin schnaubte verächtlich. »Du hättest das Mädchen niemals angenommen, wenn er nicht gewesen wäre.
    Vielleicht erinnerst du dich nicht mehr so genau, aber ich weiß es noch. Du hieltest sie damals für ungeeignet für die Ausbildung, aber dein Vater bat dich inständig um diesen Gefallen für seinen alten Freund. Also nahmst du sie an, und natürlich verliebte sich das Mädchen in dich, da ihre einzige andere Wahl der alternde Dummkopf war, dem sie gehörte. Es war niemals deine Schuld, Karim.
    Dieses Mädchen hier ist anders. Sie hat einen gesunden Verstand und ein starkes Herz. Laß sie die wahre Leidenschaft spüren, und sie wird sich dir unterwerfen, das verspreche ich dir.«
    »Vielleicht hast du recht«, sagte der Kapitän nachdenklich. »Vielleicht beruhigt es sie, wenn das Geheimnis gelüftet ist, und sie wird sich fügen und auf ihren Unterricht achten. Ihr Erfolg beim Kalifen wird nicht nur Donal Righ Ehre bringen, sondern auch mir. Das würde meinem Vater gefallen.«
    Alaeddin ben Omar grinste verschmitzt. »Warum bist du dann noch hier, mein Kapitän? Kehre zum Haus zurück und schenke dem störrischen Mädchen das Vergnügen, nach dem sie sich so sehnt. Ich werde mich um das Schiff kümmern.«
    »Und was ist mit dir, Alaeddin? Wirst du weiter versuchen, die kleine Sheila zu verführen? Sie ist ein appetitliches kleines Ding«, bemerkte Karim.
    »Sie wird mein Schwert in ihre unberührte Scheide aufgenommen haben, noch bevor wir davonsegeln, mein Kapitän«, prahlte der erste Maat. »Ich will ihr erster sein, und ich werde sie gut vorbereiten, das verspreche ich.«
    Karim al Malina hob seinen Umhang auf und legte ihn sich um die breiten Schultern. »Behandele das Mädchen sanft«, riet er ihm. »Ich will nicht, daß sie unglücklich ist, denn das würde Zaynab beunruhigen. Die beiden stehen sich nahe, und ich will, daß sie beide zufrieden sind, mein Freund.
    Denk daran, du bist ein Mann mit sehr viel Erfahrung, und ich kann mich nicht daran erinnern, daß du jemals mit einer

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