Ketten der Liebe
mangelnden Erfahrung verspürte sie das heftige Verlangen, seine Lippen mit den ihren zu berühren. Sie stützte sich leise auf einen Ellbogen, dann senkte sie den Kopf und küßte ihn.
Sie schrie vor Überraschung laut auf, als seine Arme sich fest um sie schlangen und seine azurblauen Augen wütend aufflammten. Er rollte sie unter sich und preßte seinen Mund fest auf ihren, so daß es ihr fast den Atem raubte. Er hielt sie so fest, daß seine Lippen mit den ihren verschmolzen zu sein schienen.
Dies war nicht ganz das, was sie gewollt hatte, als sie ihn gebeten hatte, sie zu küssen. Sie hatte geglaubt, seine Küsse würden süß und zart sein. Statt dessen waren sie wild und feurig. Sie versuchte sich aus seiner Umarmung zu befreien, aber während sie noch den Kopf zurückwarf, brannte sein Mund eine glühende Spur ihren Hals hinab. Plötzlich wollte sie ihm nicht mehr entkommen. Sie stöhnte leise. Ihre Hände verfingen sich in seinem schulterlangen Haar. Einem Verlangen folgend, von dem sie noch nicht einmal gewußt hatte, daß sie es besaß, erwiderte sie seine Küsse. Sie spürte, wie seine Hände, seine gespreizten Finger auf ihrem Rücken ihre Haut beinahe verbrannten. Sie schmiegte ihren Körper an ihn und flüsterte hungrig in sein Ohr:
»Nimm mich! Ich habe keine Angst! Nimm mich!« Er war dabei, augenblicklich die Kontrolle über die Situation zu verlieren. Wenn er nicht wieder die Oberhand gewann, würde es unmöglich werden, Zaynab auszubilden. Er begehrte sie. Er begehrte sie plötzlich, wie er nie zuvor eine Frau gewollt hatte, aber es würde geschehen, wenn er es wollte, und nicht wenn sie es wollte. Eine Liebessklavin mußte ihrem Herrn aufs Wort gehorchen. Er ließ sie los, zog sie quer über seinen Schoß und gab ihr einige harte Klapse auf den Po. »Du bist ungehorsam, Zaynab!« schimpfte er. »Wenn du mein Eigentum wärst, würde ich dich zwischen die Strafpfeiler in meiner Villa binden und auspeitschen lassen. Du wirst heute nacht nicht an meiner Seite schlafen. Geh sofort an das Fußende des Bettes, du heißblütige Hexe!«
»Ihr habt meinen Kuß erwidert!« schleuderte sie ihm wütend entgegen. Er hatte ihr weh getan, aber sie würde nicht wie ein dummes Kind weinen.
»Gehorche mir, Zaynab.« Seine Stimme klang drohend. »Ich werde auf dem Boden schlafen«, sagte sie wütend. »Du wirst zu meinen Füßen schlafen! Ich bin sicher, es gibt in diesem Haus einen Bestrafungsraum. Man kann die Enden der Peitsche so herrichten, daß sie deine Haut nicht beschädigen. Hat man dich jemals zwischen zwei Pfähle gebunden und ausgepeitscht, Zaynab? Der Schmerz einer solchen Strafe ist von ausgesuchter Grausamkeit. Wenn du dich mir noch einen Augenblick länger widersetzt, werde ich Donal Righ bitten, dich auspeitschen zu lassen. Zwanzig Schläge wären ein guter Anfang, glaube ich. Man muß dir beibringen zu gehorchen. Augenblicklicher Gehorsam ist unabdingbar für eine gut ausgebildete Liebessklavin. Schlecht ausgebildete Liebessklavinnen kommen mir nicht aus dem Haus, Zaynab. Nun geh ans Fußende des Bettes.«
Hätte sie in diesem Augenblick ein Messer gehabt, so hätte sie ihn damit bedroht. Statt dessen hallten seine Drohungen in ihren Ohren wider, während sie zum Fußende des Bettes kroch. Der harte Ausdruck in seinen Augen verriet ihr, daß er es ernst meinte. Er würde sie schlagen, wenn sie nicht gehorchte. »Ich hasse Euch!« fauchte sie. Ihre Augen brannten vor Verdruß.
»Gut«, sagte er. »Ich will deine Liebe nicht, Zaynab. Liebe den Mann, der dein Herr werden wird. Du wirst mich für das respektieren, was ich dir beibringen kann. Lerne deine Lektionen gut, und du wirst von einem mächtigen Mann geliebt werden. Wenn das geschieht, wird dein Leben paradiesisch sein, meine Blume. Dann wirst du dich voller Dankbarkeit an mich erinnern. Schlafe jetzt. Du hast deine anfängliche Angst schnell überwunden. Morgen früh werde ich ernsthaft mit deiner Ausbildung beginnen.«
Innerhalb von Minuten schnarchte er leicht, aber Zaynab lag am Fußende des Bettes und kochte vor Wut. Angst? Nein, sie hatte keine Angst vor ihm. Er hatte ihr gezeigt, daß es wirklich so etwas wie Leidenschaft gab, daß Männer beim Liebesakt nicht grausam zu den Frauen sein müssen. Dafür war sie dankbar, aber er hatte ihren Stolz verletzt, als er sie schlug. Sie hatte angefangen zu glauben, daß er sie mochte. Offensichtlich war sie nicht mehr als ein besonderer Auftrag für Donal Righ. Nun, sie würde es Karim al
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