Ketten der Liebe
jeder Finger und jeder Zeh wurden gekonnt behandelt, bis das Mädchen so entspannt war, daß sie fast eingeschlafen wäre.
Sie schrak hoch, als sie die Stimme der Badefrau hörte, und schlug die Augen auf.
»Ihr seid nun bereit für ein nettes, kleines Schläfchen. Eure Dienerinnen werden Euch zu Eurem Zimmer begleiten. Es ist ein Vergnügen, Euch zu dienen, Herrin.« Höflich machte sie eine tiefe Verbeugung.
Zaynab dankte allen und machte ihnen Komplimente für ihre hervorragenden Dienste. »Ich werde einen frischen Kaftan brauchen«, bat sie die Badefrau.
»Das ist nicht nötig«, erklärte ihr die Badefrau. »Ihr geht ja nur zu Bett, um Euch auszuruhen, Herrin.
Hier in den Frauengemächern gibt es außer uns niemanden. Eure Sheila wird etwas Zeit brauchen, um sich um Eure Kleidung zu kümmern, denn sie befand sich so lange auf See in einer winzigen Truhe.«
»Aber was, wenn Mustafa hier hereinkommt?« wollte Zaynab neugierig wissen.
Die Badehelferinnen kicherten hinter vorgehaltenen Händen. Nur ein strenger Blick der Badefrau brachte sie zum Schweigen. »Aber Herrin, Mustafa ist doch ein Eunuch. Wir könnten alle splitterfasernackt vor seiner Nase herumlaufen, und es würde ihn nicht kümmern.«
Zaynab holte tief Atem. Stelle Fragen, hatte Karim ihr geraten.
»Ich weiß nicht, was ein Eunuch ist«, gestand sie der Badefrau. »In meinem Land gibt es solche Kreaturen nicht, jedenfalls nicht, soviel ich weiß. Ich bitte Euch, klärt mich auf.«
Obwohl die Helferinnen überrascht waren, wunderte sich die Badefrau nicht. Dieses Mädchen kam aus dem Norden, aus einem fernen Land. »Ein Eunuch, Herrin, ist ein kastrierter Mann. Man hat ihm seine Hoden entfernt. Er kann sich nicht wie andere Männer fortpflanzen, und es gelüstet ihn auch nicht nach Frauen. Man nimmt den Eingriff vor, wenn sie noch Jungen sind, oder sehr junge Männer. Einige Ärzte entfernen sogar das Glied, und dann muß der arme Kerl für den Rest seines Lebens durch ein Schilfrohr urinieren. Die meisten entfernen aber nur die Hoden«, erklärte sie. »Eure Nacktheit hätte überhaupt keine Wirkung auf Mustafa. Eure Schönheit ist für ihn wie die einer schönen Vase oder einer Jadeschnitzerei«, beendete sie ihre Erklärung.
»Danke«, sagte Zaynab. »Ich habe noch soviel zu lernen.« Dann kehrte sie mit Sheila zusammen zu ihrer Kammer zurück und legte sich nackt in der Nachmittagshitze schlafen.
»Sie wird es weit bringen«, prophezeite die Badefrau den anderen.
»Weil sie so schön ist?« wollte die Jüngste wissen.
»Auch das«, antwortete die Bademeisterin, »aber vor allem, weil sie weise und gütig ist und genug Benehmen hat, denen zu danken, die unter ihrem Rang sind. Sie ist nicht aufgeblasen oder übermäßig stolz, wie so viele Frauen von hohem Rang. Dies, zusammen mit ihrer Schönheit, wird sie von den anderen Frauen unterscheiden und dem Kalifen auffallen. Man sagt von unserem Herrn, Abd-al Rahman, er sei ein Mann, der eine gesunde Urteilskraft besäße. Er kann nicht anders. Er muß Zaynab lieben. Oh! Was für eine rosige Zukunft diese Liebessklavin vor sich hat. Sie wird die großartigste von allen, die unser Herr je ausgebildet hat.«
Der Gegenstand ihres Gesprächs war in einen tiefen, angenehmen Schlaf gesunken. Eine Zeitlang war ihr Kopf leer von Gedanken, und dann träumte sie. Hände streichelten sie langsam, bis sie eine Gänsehaut bekam.
Warme Lippen bedeckten ihren ganzen Körper mit Küssen, so daß eine Hitzewelle durch ihre Adern schoß. Zaynab seufzte schwer und drehte sich von der Seite auf den Rücken. Halb wach fielen ihre Beine auseinander. Warm. Feucht und ach so warm. Sie wurde von Vergnügen überwältigt. Ihr halbwacher Körper erzitterte, und plötzlich war sie wach!
Er hatte seinen dunklen Kopf zwischen ihren ausgebreiteten Schenkeln vergraben und streichelte ihre Liebesknospe. Als sie einen Schrei von sich gab, hob er seinen Kopf und betrachtete sie mit lüsternem Blick, bevor er sich wieder über sie beugte, um seine süße Aufgabe zu beenden. Zaynab streckte ihre Hand nach ihm aus und grub ihre Finger in seine dunklen Haare, um ihn anzuspornen. Ein paar Augenblicke später erhob er sich und schlüpfte zwischen ihre Beine. Sein starker Speer drang tief in ihren Körper ein. Suchend, suchend, suchend.
Es war wunderbar! Sie starb tausend süße Tode! »O Gott!« stöhnte sie. »Ja, Herr! Ja!« Wie sie die Vereinigung ihrer Körper vermißt hatte, während sie auf See gewesen waren. Aber die
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