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Ketten der Liebe

Ketten der Liebe

Titel: Ketten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertrice Small
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deren Knöchelsäume mit Silberbändern und Goldperlen besetzt waren. Um ih ren Hals hing eine Goldkette, an der ein einzelnes rundes Medaillon baumelte, in das Diamanten eingesetzt waren. Diamanten schmückten auch ihre Ohrringe, und an ihren Händen funkelten einige hübsche, edelsteinbesetzte Goldringe. Ihre Füße steckten in silber-und goldfarbenen Pantoffeln aus Ziegenleder.
    »Ich weiß, wo mein Sohn ist, Mustafa. Ich bin gekommen, um die Liebessklavin zu besuchen. Nun sage mir, was für ein Mädchen ist sie?« Aus Alimahs blauen Augen leuchtete die Neugier. »Heraus mit der Wahrheit!«
    »Sie ist anders als all die anderen, Herrin, aber sie gefällt mir«, erwiderte Mustafa bedächtig.
    »Anders? Inwiefern ist sie anders, Mustafa?« Alimah interessierte sich nun noch brennender für sie.
    Nicht viele Eunuchen waren so geradeheraus wie Mustafa. Es sah ihm überhaupt nicht ähnlich, so um den heißen Brei herumzureden. »Nun sprich schon!« befahl sie ihm.
    »Sie ist gehorsam, Herrin, und trotzdem glaube ich, sie ist es aus freiem Willen«, berichtete er ihr. Er schüttelte den Kopf. »Ich kann es Euch leider nicht besser beschreiben, Herrin.«
    »Wird sie meinem Sohn und Donal Righ, der sie zum Kalifen sendet, Ruhm bringen?« wollte Alimah wissen. Sie blickte ihn scharf an.
    »O ja, Herrin! Zaynab hat ein gutes Benehmen und ist intelligent. Sie ist vielleicht die beste Liebessklavin, die Fürst Karim je ausgebildet hat«, berichtete Mustafa begeistert. »Und sie ist so schön wie die Sonne selbst!«
    »Also gut«, erwiderte Alimah. »Dann bringe mich zu dieser Mustersklavin, mein lieber Mustafa. Wie unterhält sie sich denn in Karims Abwesenheit?«
    »Sie lernt, Herrin.«
    »Macht sie gute Fortschritte?«
    »Ja, Herrin. Alle ihre Lehrer sind mit ihr zufrieden, sogar Imam Harun«, antwortete Mustafa, als er Alimah in die Frauengemächer geleitete.
    Zaynab saß neben dem Brunnen im Tagesraum. Sie hatte ihr Qanun im Schoß, zupfte eine Melodie darauf und sang  dazu mit süßer Stimme. Alimah bedeutete dem Eunuchen, sich zu entfernen, und blieb lauschend stehen. Das Mädchen hatte eine klare, liebliche Stimme, die dem Kalifen sicherlich gefallen würde.
    Auch das Instrument spielte sie ordentlich, und ihr Gesang war nicht nur angemessen, sondern sogar ausgezeichnet. Was für ein Glück! Man erwartete von den Konkubinen Abd-al Rahmans mehr als nur Schönheit und Geschick in der Kunst der Erotik. Sie mußten auch andere Qualitäten haben. Dieses Mädchen hatte ein außergewöhnliches Talent, das ihr am Hof Ansehen verschaffen würde.
    »Was singst du da für ein Lied?« fragte Alimah das Mädchen, als es seine einsame Vorstellung beendete.
    Zaynab blickte erschreckt auf und ließ fast ihr Qanun fallen. »Es ist ein Lied aus meiner Heimat«, antwortete Zaynab und erhob sich höflich. Sie verbeugte sich vor der hübschen Frau und legte ihr Instrument beiseite. »Es handelt von der Schönheit der Hügel und der Seen und des Himmels, Herrin.
    Ich übe gerne ein paar Lieder in meiner Muttersprache, denn sie werden am Hof des Kalifen einzigartig sein und ihm hoffentlich gefallen. Es hilft mir auch, meine eigene Sprache am Leben zu halten, und ich machte sie nicht vergessen.«
    »Ich bin Alimah, die Mutter von Karim al Malina«, erklärte sie dem jungen Mädchen. Bei Allah, diese Zaynab war wirklich schön! Das güldene Haar, die aquamarinblauen Augen, die helle Haut. Auf dem freien Markt würde man ein Vermögen für sie bekommen. Sie war noch blonder als eine Galizierin!
    »Würdet Ihr mir die Freude machen, eine Tasse Pfefferminztee mit mir zu trinken, Herrin?«
    erkundigte sich Zaynab höflich, als sie ihrem hohen Besuch einen Stuhl anbot. Wie hübsch doch Karims Mutter war!
    »Mit Vergnügen, mein Kind«, antwortete Alimah. »Und ich hätte gerne ein paar von diesen entzückenden kleinen Honigküchlein mit den gehackten Mandeln, wenn ihr einige im Haus habt.«
    Zaynabs Augen blitzten. »Ich glaube, wir haben welche, Herrin. Sheila, komm bitte zu mir!« Als das junge Mädchen erschien, übermittelte sie ihm ihre Wünsche.
    Sheila verbeugte sich höflich. »Ja, Herrin, ich werde mich sofort darum kümmern.« Sie eilte aus dem Gemach.
    »Du hast deine eigene Dienerin?« Alimah konnte nicht anders, sie war beeindruckt. Nun, Karim hatte ja gesagt, daß sie die Tochter eines Edelmannes war.
    »Sheila ist mit mir zusammen aus meiner Heimat gekommen. Wir stammen aus Alba, wo sowohl Pikten als auch Kelten leben, die man

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