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Ketten der Liebe

Ketten der Liebe

Titel: Ketten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertrice Small
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Pferde würden den Winter auf seinen Weiden und in seinen Ställen verbringen, wo man sie gut füttern und bis zur Vollendung pflegen würde. Die Züchter hatten eine Neigung dazu, ihre Tiere zu mager zu halten. Die Elefanten waren schon für ihn von einem Beauftragten seines Bruders Ayyub gekauft worden. Ihr vorheriger Besitzer kümmerte sich noch bis zum Frühling um sie, dann wollte man sie nach Norden bringen, um sie von Alcazaba Malina nach Cordoba zu transportieren.
    Während Karim in den Bergen war, hatte Alaeddin ben Omar den Bau eines neuen Schiffes überwacht. Es würde ein Nachbau der I'timad werden, und sie sollte Iniga genannt werden, wie Karims Schwester. Das junge Mädchen war darüber begeistert. »Er war schon immer der beste Bruder der Welt«, erzählte sie aufgeregt Zaynab. »Gar nicht wie Ja'far oder Ayyub. Sie hatten nicht viel für eine kleine Schwester übrig. Karim empfand nie so.« Iniga hatte Zaynab schon zwei Tage nach dem ersten Zusammentreffen mit Alimah ihren ersten Besuch abgestattet. Die drei jungen Frauen, denn man hatte Sheila miteinbezogen, schlössen sofort Freundschaft.
    Iniga brachte beiden Mädchen bei, Schach zu spielen. »Meine Brüder denken, sie spielen besser Schach als irgendwer sonst. Sie halten ständig Partien ab, aber ich kann sie schlagen. Mutter sagt jedoch, daß ich es nicht tun darf, denn der männliche Stolz läßt sich so leicht durch solche Nebensächlichkeiten verletzen. Also tue ich so, als ob sie mich schlagen, und das macht sie glücklich.«
    Zaynab lachte. Obwohl sie jünger war als Iniga, hatten ih re Erfahrungen sie reifer gemacht. »Deine Mutter hat recht, Iniga«, sagte sie zu ihrer neuen Freundin.
    »Frauen sind wirklich stärker. Ich glaube, das ist der Grund, warum Allah sie zu den Lebensspenderinnen gemacht hat. Kannst du dir denn vorstellen, ein Mann müßte ein Baby bekommen?« Sie kicherte.
    »Hast du schon einmal gesehen, wie ein Baby geboren wurde?« Inigas Augen wurden ganz groß.
    Sie mußte hier sehr vorsichtig sein, dachte Zaynab. Iniga war die jungfräuliche Tochter einer reichen Familie. Vermutlich wußte sie wenig darüber, was sich zwischen Mann und Frau abspielte. »Meine Zwillingsschwester und ich waren die ältesten Kinder unserer Mutter«, erzählte sie dem Mädchen.
    »Mutter hatte nach uns noch viele Kinder. Als wir fünf Jahre alt waren, wußten Gruoch und ich fast alles über die Geburt. Die Häuser der Reichen in Alba sind ganz anders als die Häuser der reichen Leute hier. Wir lebten in einem steinernen Turm, der auf jedem Stockwerk einen einzigen großen Raum hatte. Es gab wenig Privatsphäre für uns alle. Es war immer kalt und feucht, und oft regnete es.
    Ich war daran gewöhnt, aber jetzt könnte ich nicht mehr dorthin zurückkehren. Ich liebe die Sonne und die Wärme dieses Landes. Ist Cordoba genauso?«
    Iniga nickte. Ihre Neugier war im Augenblick befriedigt. »Ja, und der Palast des Kalifen ist ein Weltwunder, wie man mir berichtet hat. Man sagt, wenn er zwischen Madinat al-Zahra und Cordoba hin und her reist, legt man die ganze Straße zwischen den beiden Orten mit Teppichen aus. Und die Straße wird nachts mit Lampen auf Pfählen erleuchtet! Man sagt, daß sechs Sklaven nötig sind, um das Licht auf dieser Straße am Brennen zu halten! Stell dir das nur vor -eine erleuchtete Straße! Ich wünschte, ich könnte das sehen, aber ich werde wahrscheinlich mein ganzes Leben hier in Alcazaba Malina verbringen. Wenn ich erst einmal verheiratet bin, ist es meine Pflicht, für meinen Mann Kinder zu bekommen. Aber was für andere Aufgaben gibt es sonst noch für eine Frau?« sagte sie mit einem Schulterzucken und lächelte. »Ich glaube, ich beneide dich ein bißchen. Du gehst  an den Hof des Kalifen, Zaynab.« Iniga seufzte. »Du bist aber auch wirklich ein außerordentlich hübsches Mädchen. Ich glaube, der Kalif wird völlig von dir verzaubert sein, und die anderen Frauen in seinem Harem werden vor Eifersucht platzen. Du mußt dich vor diesen Frauen in acht nehmen.
    Traue niemandem außer Sheila, und stelle sicher, daß der Eunuch, den man dir gibt, dir allein treu ergeben ist. Die Treue eines Eunuchen kann man immer erkaufen. Du mußt sicher sein, daß die, die mächtiger sind als du, deine Diener nicht gegen dich einsetzen. Du bist weise und solltest in der Lage sein herauszubekommen, wem du trauen kannst und wem nicht.«
    »Wen wirst du heiraten?« fragte Zaynab.
    »Er heißt Ahmed ibn Omar. Er ist ein Neffe von Muzna

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