Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ketten der Liebe

Ketten der Liebe

Titel: Ketten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertrice Small
Vom Netzwerk:
Ist Eure Eitelkeit befriedigt, Herr? Ich habe mir geschworen, daß ich diese Worte nie sagen würde, aber Ihr habt mich dazu gezwungen. Wie kann ich nun zum Kalifen gehen, da ich weiß, daß ich Euch liebe, und daß Ihr mich liebt? Was habt Ihr uns angetan, Karim? Wir werden sicher Schande über diejenigen bringen, die uns vertraut haben.« Er zog sie wieder in seine beschützenden Arme. »Nein, das werden wir nicht«, sagte er. »Wir werden tun, was nötig ist. Du wirst zum Kalifen gehen, und ich werde ein Berbermädchen namens Hatiba heiraten. Aber bevor all das geschieht, werden wir einen Monat hier in der Zuflucht verbringen, nur du und ich. Was auch immer uns das Schicksal hiernach beschert, wir werden genug Liebe für ein ganzes Leben haben, an die wir uns erinnern können und die uns trösten wird, meine schöne Zaynab mit dem goldenen Haar. Wie konnte ich dich gehen lassen, ohne die Wahrheit zu erfahren? Ohne je deine Liebe zu spüren?«
    »Vielleicht wäre es dann einfacher gewesen«, sagte sie leise.
    »Ich weiß nicht, ob ich so edel und tapfer sein kann, Karim. Ich bin ein einfaches Mädchen aus einem barbarischen Land. Alles, was wir Kelten aus Alba in unserem Leben ken nen, ist Leidenschaft und Rache. Ich dachte immer, es gäbe nichts anderes, aber Ihr habt mir Schönheit und Licht gezeigt, Karim al Malina, und eine Familie, die sich liebt. Wenn Gott mir nur einen einzigen Wunsch erfüllen würde, dann wünschte ich mir, für den Rest meines Lebens Euch zu gehören, Eure Söhne und Töchter zu bekommen. Wie Eure Mutter zu werden - zufrieden mit meinem Los. Aber Ihr mußtet mir sagen, daß Ihr mich liebt, und mich zwingen, meine Gefühle einzugestehen. Nun werde ich nie zufrieden sein, Herr. Wenn es mein Schicksal ist, zu erfahren, daß Ihr mich liebt, dann ist es Eures, zu wissen, daß ich nie mehr glücklich sein werde, nachdem ich von Euch getrennt bin. Ich hätte es sein können, Karim, aber jetzt geht das nicht mehr.«
    »Kannst du denn nicht glücklich darüber sein, daß du mein Herz mit dir nimmst?« sagte er.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich werde nie ohne Euch glücklich sein.«
    »Oh, Zaynab, was habe ich getan!« rief er.
    »Trotz meiner Wut ist es mir gleich, Karim«, antwortet sie. »Ich liebe dich, und wir haben nur noch so wenig Zeit. Laß sie uns nicht damit verschwenden, uns gegenseitig zu beschuldigen. Du hast mein Herz gebrochen, aber ich bete dich immer noch an!« Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und küßte ihn leidenschaftlich. »Ich werde dich immer lieben, von jetzt bis in alle Ewigkeit!«
    Er hob sie auf das Bett und zog sie zärtlich aus. Dann entkleidete er sich und legte sich zu ihr. Ihre Hände berührten sich, und ihre Finger verschränkten sich ineinander. Sie blieben eine Zeitlang still so liegen, bis er sich schließlich auf einen Ellbogen aufstützte und seinen Kopf herabneigte, um sie zu küssen. Ihre juwelengleichen Augen betrachteten ihn ernst und schlössen sich dann, als sie sich der Süße des Augenblicks hingab. Seine Hände berührten sie wie nie zuvor, mit unglaublicher, unerträglicher Zärtlichkeit, die in ihr ein schmerzliches Sehnen nach Mehr auslösten.
    Er küßte jede Träne von ihrem Gesicht, nahm es in beide Hände und seine Lippen berührten ihre Lippen, ihre Wangen, ihre umschatteten Augenlider.
    Sie streckte die Hand aus und streichelte sein starkes, schönes Gesicht. Ihre Finger verewigten jede Rundung, jede Linie, jede kleinste Kleinigkeit von ihm. Womit hatte sie es verdient, daß sie solches Glück und solche Pein erleben mußte? Die Liebe war ein furchtbares Leiden. Sie würde froh sein, wenn er sie nach Cordoba brachte. Froh, diesen Schmerz los zu sein. Sicher würde er eines Tages vergehen, und sie würde sich auf alles besinnen, was sie gelernt hatte. Sie würde die berühmteste Liebessklavin werden, die es je gegeben hatte. Das würde alles sein, was ihr blieb.
    »Ich liebe dich, meine Blume«, flüsterte er ihr ins Ohr. Sein Atem war warm und kitzelte sie. Er knabberte an ihrem Ohrläppchen.
    Als sie ihn anblickte, schmolz sie dahin, und es war, als ob ihr Herz in ihr zerbarst. Es war einfach nicht gerecht! »Und ich liebe dich, Karim al Malina«, sagte sie. »Liebe mich, mein Schatz! Oh, zeige mir deine Liebe!«
    Er erwiderte ihren Ruf, indem er sie mit seiner Leidenschaft erfüllte, bis sie beide erschöpft niedersanken. Sie lagen eng umschlungen. Der neue Mond erhob sich und versilberte den See vor ihrem Liebesnest, während ein

Weitere Kostenlose Bücher