Ketten der Lust - Erotischer Roman
klar denken konnte. Sie konnte nur fühlen.
Sein Körper war warm, und er fühlte sich gut an. Solche stillen Momente hatten sie noch nie gehabt, weil es bei ihnen immer nur ums Ficken gegangen war. Aber es war schön, allerdings auch verwirrend. Sie konzentrierte sich auf seinen Atem und versuchte, den eigenen ihm anzupassen.
Nach einer Weile drehte er sich mit dem Gesicht zu ihr und begann sie zu küssen. Langsam und zärtlich, wie noch nie zuvor. Sie schlang ihm die Arme um den Hals, und er zog sie über sich.
Sein Schwanz war weich unter ihr. Zuerst war sie enttäuscht, aber dann erwachte er zum Leben und wurde zwischen ihren Beinen hart. Sie rieb ihren Körper an seinem, und ihre Erregung wuchs.
Er küsste sie immer noch, in einem stetigen, sanften Rhythmus, seine Lippen lagen weich auf ihren, und sie schmolz dahin. Alles war auf einmal so anders. Aber sie wollte nicht darüber nachdenken.
Kurz löste sie sich von ihm und nahm ein Kondom aus der Nachttischschublade, dann griff sie nach unten und zog es über seinen harten Schaft. Er stöhnte, umfasste ihre Hüften mit den Händen und dirigierte sie so, dass er in sie eindringen konnte.
Sie verharrte, so dass nur die Spitze seines Schwanzes in ihr war, aber selbst in dieser Position liefen Schauer der Erregung durch sie hindurch. Im Halbdunkel sah sie sein Gesicht, sein Kinn, seine dunklen Haare, die ihm in die Stirn fielen, und sie musste lächeln.
Er zog sie ein wenig hoch und drückte sie dann erneut auf seinen Schwanz, der tiefer in sie eindrang. Und sie begann ihn zu reiten. Sie spürte jeden Lustschauer, die Hitze ihrer Körper, die kühle Nachtluft, die über ihre Haut strich. Und sie empfand ein seltsames Gefühl der Vertrautheit, gemischt mit dem fremden Gefühl der Zärtlichkeit zwischen ihnen.
Als ihre Lust wuchs, traten ihr Tränen in die Augen. Benommen ritt sie ihn härter. Bei jedem Stoß presste sich ihr Venushügel auf sein Schambein, und sie flog immer höher.
Als ihr Höhepunkt sie überwältigte, packte sie ihn an den Schultern, und seine Hände schlossen sich um ihre Handgelenke und hielten sie fest. Ihre Blicke trafen sich, und sie beobachtete die exquisite Qual auf seinem Gesicht, als er kam, spürte, wie er erstarrte und erschauerte. Er stöhnte, und sie stöhnte mit ihm. Zusammen erlebten sie den Orgasmus und sahen sich dabei unverwandt an. Und zum ersten Mal in ihrem Leben verstand sie, was Intimität bedeutete.
13
Jagger hatte drei Tage gewartet, bevor er mit ihr redete. Am Mittwochabend war er nicht im Seminar gewesen. Es fiel ihm zu schwer, sie zu sehen. Er wollte nicht in ihrem Kurs sitzen und ihrer Stimme lauschen, ohne sie berühren oder mit ihr reden zu können. Allein schon den Gedanken daran fand er quälend. Er hatte Distanz gebraucht. Perspektive.
Es hatte nichts genützt.
Heute Abend war es hart gewesen, obwohl er sich ganz nach hinten gesetzt hatte, wo er ihr nicht in die Augen zu blicken brauchte. Ihre moosgrünen Augen. So schön. Er hatte so getan, als konzentrierte er sich und machte sich Notizen, aber eigentlich hatte er nur jede ihrer Bewegungen beobachten wollen.
Sie hatte einen Vortrag über dunklere Fetischpraktiken gehalten, amputierte Gliedmaßen, Kot, Sodomie, alles Dinge, die er widerlich fand. Aber es spielte keine Rolle. Er hatte die ganze Zeit über eine Erektion gehabt, nur weil er ihre Stimme hörte.
Kaum war das Seminar beendet, war er auch schon gegangen. Während alle anderen noch ihre Sachen einpackten, war er schon durch die schweren Flügeltüren des Gebäudes nach draußen in die kalte Abendluft getreten. Er hatte tief Luft geholt und war eine Viertelstunde über den Campus gelaufen, um ihr ein bisschen Zeit zu geben. Die anderen Studenten hatten Fragen an Mia, und er musste sie ihren Job machen lassen. Aber schließlich hatte er es nicht mehr ausgehalten und zum Handy gegriffen.
»Hey, Mia Rose.«
»Hi.« Sie klang atemlos. Sexy.
»Was machst du? Bist du noch im Hörsaal?«
»Ich verlasse gerade das Gebäude. Wo bist du?«
»Musst du noch in dein Büro, bevor du wegkannst?« Warum hämmerte sein Herz, als er auf ihre Antwort wartete?
»Nein, ich gehe zu meinem Auto. Ich wollte gerade nach Hause fahren.«
»Komm mit mir, Mia Rose.«
Er trat um die Ecke des Gebäudes und sah sie an der Tür stehen. Das fluoreszierende Licht von drinnen schimmerte blau auf ihren Haaren. Sie sah so professionell aus in ihrem engen schwarzen Rock, ihrem cremefarbenen Pullover. Nur ihre Absätze
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