Keusche Gier: Erotischer Roman (German Edition)
Gefallen schuldig, nachdem sie sich auf einen Dreier mit uns beiden einlassen wollte und es nicht geklappt hat.«
Endlich glitten die Aufzugtüren auf. Deke setzte mit Riesenschritten zu Kimbers Zimmer. Er wäre kurzerhand losgesprintet, hatte aber Angst, die Schwestern würden ihn hinauswerfen. Ungeduldig passierte er die langen Gänge.
Deke fand ihre Zimmernummer. Er riss die Tür auf und blieb auf der Schwelle stehen.
Von ihrem Bett aus spähte Kimber durch die halb heruntergelassenen weißen Blenden des großen Klinikfensters auf den Parkplatz und den sonnigen Sommertag. Als die Tür aufglitt, drehte sie den Kopf und fixierte ihn . Sie , korrigierte Deke im Stillen, als Luc neben ihn trat.
Sie hatte einen blauen Fleck auf der Wange. Und eine blutig verkrustete Schramme am Kinn. Ihre Augen waren geschwollen und ihre Nase auffällig rot. Sie hatte geweint, erkannte Deke spontan.
»Kleines …« Deke schoss zu ihr. »Hast du Schmerzen? Soll ich eine Schwester holen, die dir was dagegen gibt?«
Sie schlang die Arme schützend um ihren Körper und schaute ihn kopfschüttelnd an, ihr Blick enttäuscht und abweisend.
Er setzte sich zu ihr auf den Bettrand, schob vorsichtig ein paar Schläuche beiseite und zog Kimber an sich. »Hey, es wird alles gut. Cal sitzt im Knast. Der tut dir nichts mehr. Dafür hab ich gesorgt.«
»Ich weiß. Danke, dass du mich gerettet hast«, wisperte sie. »Jesse hat schon drei Mal bei mir angerufen, um sich zu entschuldigen.«
Oh, dieser unsägliche Popstar! Wenn er den Namen Jesse bloß hörte, stellten sich Dekes sämtliche Nackenhaare auf.
»Ich hoffe, du hast diesem Idioten klipp und klar gesagt, dass er dich in Ruhe lassen soll«, knurrte er.
»Er rief bloß an, um mir zu erklären, wieso Cal versucht hat, mich umzubringen.«
»Jesse-Teenieschwarm musste dich anrufen, um dir zu erklären, dass Cal nicht mehr alle Tassen im Schrank hat?«
»Er meinte, dass Cal vor rund zehn Jahren schon einmal einen Star durch Heirat verloren hat. Er wusste den Namen nicht mehr, aber der Typ ließ wohl eine viel versprechende Karriere sausen, weil es ihm wichtiger war, mehr Zeit mit seinem Schatz zu verbringen.«
»Der Typ wollte sich stellvertretend für seinen Manager entschuldigen ?«
»Nein, es war wohl eher so, dass er mir Cals Motiv erklären wollte.«
Deke entspannte sich. Er versuchte es wenigstens. »Ach nee? Cal wollte dich um die Ecke bringen, damit Jesse nicht mehr von dir abgelenkt würde, sondern sich voll auf seine dusseligen CD -Aufnahmen konzentrieren könnte. Und der alte Sack hätte die ganze Kohle kassiert, stimmt’s?«
»Cal ist nicht mehr der Jüngste. Er hatte einfach Angst, dass ihm seine neueste Entdeckung von der Fahne gehen könnte.« Sie zuckte mit den Achseln. »Obwohl ich Schluss gemacht hatte, war Cal schwer in Sorge, denn Jesse leugnete in sämtlichen Pressekonferenzen unsere Trennung und behauptete stattdessen steif und fest, wir wären weiter zusammen. Demnach hielt Cal es für das Beste, mich zu eliminieren, bevor Jesse überschnappte.«
»So was Perverses hab ich selten gehört.« Luc setzte sich kopfschüttelnd auf die andere Seite des Bettes und fasste Kimbers Hand. »Hi, Süße.«
Kimber blinzelte ihn mit verdächtig feuchten Augen an. Sie versagte sich ein Schluchzen.
»Hey, Cal wird bestimmt der Sugardaddy in der Knastband«, witzelte Deke. »Du weinst doch nicht etwa wegen ihm, oder?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein … aber ich muss euch was sagen … Ich … ich bin nicht … Es gibt kein Baby.«
Deke war spontan geschockt. Kein Baby? Was war mit ihrem ungeschützten Sex und dem Pillenversagen? Und mit den blauen Streifen auf dem Schwangerschaftstest?
Luc zog scharf den Atem ein und wirkte mit einem Mal wie ein geprügelter Hund. Deke war nicht viel anders zumute.
»Es tut mir leid … ich dachte – ich hatte vorher noch nie einen Schwangerschaftstest gemacht. Das Ergebnis war falsch. Ich war nie schwanger. Die Ärzte haben es mir heute Morgen gesagt.«
Sie schniefte zum Steinerweichen. Heiße salzige Tränen rollten über ihre Wangen. Es zerriss Deke das Herz. »Sssch. Sei nicht traurig. Es ist okay. Völlig okay.«
»Nicht, ist es nicht! Ich hatte mich schon mit dem Gedanken angefreundet, dein Kind zu bekommen. Ich wollte dieses Baby. Ich wusste gar nicht wie sehr – bis ich erfuhr, dass ich gar nicht schwanger bin.« Sie blickte zu Luc. »Es tut mir so leid. Ich weiß, du hast es dir so gew…wünscht.«
Die Untertreibung des
Weitere Kostenlose Bücher