Keusche Gier: Erotischer Roman (German Edition)
Jahrhunderts.
Kimber löste sich von Deke. Sie zog die Beine an und schlang ihre verbundenen Arme um ihre angewinkelten Knie. Sie suchte Distanz von ihnen. Der Schock fuhr Deke in sämtliche Glieder. Kein Baby. Nein … nichts. Er blickte stirnrunzelnd zu Luc.
Oje, sein Cousin kämpfte tief erschüttert mit den Tränen.
»Es ist okay, Schätzchen. Komm, hör auf zu weinen. Du kannst nichts dafür. Es ist allein meine Schuld, ich hab mich nicht korrekt verhalten. Ich hab dich und Deke förmlich aufeinandergehetzt, in der Hoffnung … Na, du weißt mittlerweile, was ich mir davon erhoffte. Wenn sich einer Vorwürfe machen muss, dann ich. Denk nicht mehr an mich und an mein Problem, sondern werd schnell wieder gesund. Und glücklich.« Luc küsste Kimber auf den Scheitel.
»Du aber auch, ja? Versprich mir das.« Sie lächelte unter Tränen.
Lucs Miene signalisierte, dass das nicht wirklich möglich war. Er tat seinem Cousin richtig leid. Wann würde er endlich Frieden mit sich selbst schließen?, überlegte Deke.
Nach einem kurzen wehmütigen Nicken zu Kimber klopfte Luc ihm auf die Schulter. Dann war er weg.
Eine lange Pause schloss sich an.
Deke überlegte krampfhaft, was er sagen sollte. Kein Baby. Puh. Er atmete tief aus. Die Erleichterung wollte sich nicht einstellen. Er wartete.
Nichts.
Und Kimber blieb stumm. Ihre Schultern zuckten, und er vernahm ihr gedämpftes Schluchzen. Sie war offenbar sehr, sehr traurig.
Verdammt, er auch, stellte er schließlich fest. Merkwürdig, aber irgendwie bedauerte er es, dass Kimber nicht schwanger war.
Er strich ihr mit einer Hand begütigend über den Rücken. »Kleines, komm, beruhig dich.«
»Ich mich beruhigen?«, fauchte sie ihn fassungslos an. »Dass du es so besser findest, ist mir schon klar. Hey, damit bist du alle Sorgen los. Los, verschwinde, Partymachen ist angesagt.«
Er verbiss sich eine gereizte Antwort. Vorsicht, Deke. Sie ist tief verletzt.
»Kleines, hör auf zu weinen. Ich war letzte Nacht bei dir, um dir zu sagen, dass ich dich liebe. Ich liebe dich, ich möchte mit dir zusammen sein. Ob mit Baby oder ohne, das ist nicht wichtig. Nach Heathers Tod war ich kein Mensch mehr, ich war ein Haufen Müll. Ich hab dich mit runtergezogen. Ich kann dir gar nicht sagen, wie leid mir das tut. Ich würde alles dafür tun, damit uns die Vergangenheit nicht mehr im Weg steht. Wenn du mich noch willst, wäre ich der glücklichste Mann auf der ganzen Welt.«
Ihr Kopf schoss hoch, und ihr Blick ging ihm mitten ins Herz. Kummer, Hoffnung und Sehnsucht zeigten sich in ihren Augen.
Sie hob die Schultern und ließ sie wieder sinken. »Es hat ja doch keinen Sinn. Ich liebe dich, aber wir wollen nicht dasselbe.«
»Wie meinst du das?«
»Ich will irgendwann Kinder haben.«
Deke wartete, dass sich Panik bei ihm meldete. Stattdessen sah er Kimber vor seinem geistigen Auge, rund und strahlend, blendend aussehend, glücklich. Mit ihr wollte er Kinder. Mit ihr würde es klappen.
»Ich auch. Ich kann aber nicht versprechen, dass ich der perfekte Dad bin. Verdammt, ich weiß nicht mal, ob ich kann …« Er seufzte dumpf. Er wollte und musste ehrlich zu ihr sein. »Ich hab keine Ahnung, ob ich dich ohne fremde Hilfe lieben kann. Wir werden es versuchen. So lange, bis es klappt, okay? Du möchtest nicht mehr teilen. Und ich möchte dich auch nicht teilen. Ich möchte bloß dich lieben, so lange, wie du mich lässt … wie du mich willst.«
Kimber öffnete den Mund und klappte ihn unverrichteter Dinge wieder zu. In diesem Moment rauschte der Arzt ins Zimmer, ein Klemmbrett vor seine weiße Kittelbrust gedrückt.
Er blieb abrupt stehen, als merkte er, dass er störte. Mit einem professionellen Lächeln überflog er das Klemmbrett mit Kimbers Diagnose und nickte dann. »Alles in bester Ordnung. Die Untersuchungsergebnisse sind völlig unbedenklich. Sie hatten eine leichte Gehirnerschütterung. Ich schreibe Ihnen etwas auf gegen die Kopfschmerzen. Und möchte Sie in einer Woche noch mal sehen, ja? Ansonsten sind Sie entlassen. Noch Fragen?«
Kimber schüttelte den Kopf.
»Wer bringt Sie nach Hause?«, fragte der Mediziner.
Kimber schluckte, hatte einen Riesenfrosch im Hals. Ihr Gesicht … Grundgütiger, sie war bezaubernd schön.
Sie schenkte Deke ein strahlendes Lächeln und antwortete dem Arzt: »Er.«
Drei Tage, nachdem ihr Vater bei Logan eingezogen war und sich das Medieninteresse an Cals Mordversuch merklich gelegt hatte, klingelte Deke um Punkt sieben Uhr
Weitere Kostenlose Bücher