Keusche Gier: Erotischer Roman (German Edition)
paar Dinge Sinn.
»Und weil du mich wolltest, hast du kaum mit mir gesprochen, als du für Dad gearbeitet hast?«
»Exakt.«
»Und jetzt hast du deine Meinung geändert, um mir einen … Gefallen zu tun.«
»Teilweise. Es hat auch mit Luc zu tun. Er hat mir buchstäblich das Fell über die Ohren gezogen.«
»Weil er nicht wollte, dass du so mit mir umspringst?«
Er nickte. »Und weil er dich genauso will wie ich.«
»Und du wolltest mich abschrecken, weil du denkst, die Sache wächst mir über den Kopf.«
Deke nickte. »Das denke ich immer noch. Luc pochte jedoch darauf, dass du erwachsen bist.«
»Das bin ich schon eine ganze Weile. Und ich weiß, was ich tue. Ich bin weder minderjährig noch beschränkt.«
»Ich bin nicht wirklich überzeugt, ob du richtig begreifst, worauf du dich da einlässt. Aber schließlich ist es dein Leben.«
Kimber nagte an ihrer Unterlippe. Wo er Recht hatte, hatte er Recht. Sie begriff – zumindest theoretisch –, was eine Ménage à trois bedeutete. Sie hatte heute Morgen ein erotisches Buch gelesen, und die Geschichte von der jungen Frau, die es mit zwei Männern trieb, hatte sie erregt. Welche Frau fände so etwas nicht erregend?
Zwar hatte Deke betont, dass Emotionen beim Sex zu dritt keine Rolle spielten, aber Kimber wusste es besser. Sie fühlte sich schon jetzt zu Deke hingezogen, obwohl es keinen Sinn machte. Vermutlich weil er sie immer neugierig gemacht hatte. Damals hatte er sie zugleich abgestoßen und fasziniert. Allerdings war da Jesse. Sie vermisste ihn, nachdem er fast vier Jahre weg gewesen war. Obschon sie sich kein bisschen ähnlich waren, benutzte sie Deke wahrscheinlich unterschwellig als Ersatz. Zudem hatte Deke sie in fünfzehn Minuten mehr erregt als Jesse in all den Jahren. Kimber seufzte.
»Außerdem bin ich nicht wirklich überzeugt, dass Jesse McCall der richtige Typ für dich ist.«
Klar, dass Deke so dachte. Für diesen Mr. Praktiker sah es so aus, als wäre sie ein Groupie, das einem Star nachstellte, irgendein pubertierender Teenie mit erotischen Fantasien. Er konnte vermutlich nicht verstehen, wie ihre Beziehung zu Jesse gewachsen war und sich in den letzten Jahren durch treue E-Mail- und Telefonkommunikation vertieft hatte.
Kimber zuckte wegwerfend mit den Schultern, bemüht, nicht ärgerlich zu wirken. »Denk, was du willst. Wie gesagt, es ist mein Leben.«
»Das ist es, und du möchtest das mit dem Dreier lernen. Okay, dann schlag ich dir folgenden Deal vor«, fuhr er fort. »Komm noch mal zu uns nach Hause. Bleib zwei Wochen bei uns. Wir zeigen dir alles, was du wissen musst.«
Ihr fiel ein Stein vom Herzen. Sie hatte gewonnen. Sie war zwar versucht, Deke in die Wüste zu schicken, aber was wurde dann aus Jesse und ihr? Er beteuerte, sie könne ihm nicht geben, was er brauchte, weil sie für seinen Lebensstil zu naiv sei. Sie wollte ihn eines Besseren belehren. Es war die einzige Möglichkeit, eine gemeinsame Zukunft mit dem Mann zu garantieren, den sie bewunderte und anbetete.
Obwohl sie Dekes blöde Art verabscheute, wusste sie, dass er zu seinem Wort stehen würde. Er würde ihr alles Wissenswerte beibringen.
Allerdings hatte sie noch Fragen zu seinen Plänen …
»Bei euch bleiben? Soll ich etwa für zwei Wochen bei euch einziehen?«
Deke nickte. »Ein Teil der Lernerfahrung bei einem Dreier ist, zwei geile Männer zu befriedigen. Sex mit zwei Männern auf einmal ist nicht einfach. Manche Männer haben individuelle Wünsche, die sie gern erfüllt sehen. Manche treiben es am liebsten morgens. Andere nachts und wieder andere rund um die Uhr. Du musst lernen, wie man als Frau mit solchen Wünschen umgeht.«
Seine Erklärungen machten Sinn. Zwei Männer waren definitiv anspruchsvoller als einer. Eine ungewohnte Vorstellung, mehrmals am Tag Sex zu haben, wo sie doch noch nie welchen gehabt hatte, aber sie tat es für Jesse.
»Lass mich raten, Luc steht auf Mitternachtssex. Und du hast es lieber morgens.«
Deke schüttelte den Kopf. »Luc ist der Morgentyp. Ich hab immer Bock, wenn Luc Lust hat und du willig bist. Ich vögel dich nicht allein, niemals.«
Genau wie vorhin klang er total ernst. Er wollte also keinen Sex mit ihr haben, wenn Luc nicht mit von der Partie war. Wieso eigentlich nicht?
Seine Miene war ohne jede Regung, fast unheimlich leer.
Was verbarg er vor ihr? Bei Deke konnte man nie wissen …
»Immer wenn ich ja sage, dann willst du …?«
Unverstellte Lust blitzte in seinen Augen auf. »Wenn Luc geil ist
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