Keusche Gier: Erotischer Roman (German Edition)
übrig gehabt, aber ihr Duft lenkte seinen gesamten Blutfluss nach Süden. Verdammt, Luc machte aus ihrem Dinner eine ganz große Sache. Wie zum Teufel sollte er das Abendessen durchhalten, ohne Kimber auf dem Tisch flachzulegen und zu vernaschen?
»Es ist funktional, sauber, unkompliziert. Du wirst diese Qualitäten schätzen lernen.«
O Scheiße. Sie erriet eine Menge über ihn, wenn er mal eben nicht hinschaute. Dieses gefährliche Gefühl, sie unbedingt küssen zu wollen, meldete sich abermals, gepaart mit dem Verlangen, sie an sich zu schmiegen und ihre Nähe zu spüren. Schlimm. Dumm. Falsch. Darf nicht passieren. Er wollte ihre süßen Küsse schmecken, bevor er ihr anderes Loch penetrierte, aber Zuneigung – nein danke. Kimber würde da was falsch auffassen.
Verflixt und zugenäht, er womöglich auch.
»Exakt«, murmelte er und schloss die Tür.
Er öffnete die Tür zu Lucs Büro auf der anderen Seite des Gangs. Mit seinen tief burgunderfarbenen Wänden und viel dunklem Holz, opalisierendem Glas und Messingapplikationen ähnelte es einem klassisch-eleganten Herrenzimmer – aber mit modernstem Hightech-Equipment. Ein tabakbrauner Bürosessel stand hinter einem maskulinen Schreibtisch aus Walnussholz. Bücherregale mit hellen Intarsien säumten die Wände.
»Donnerwetter«, hauchte Kimber. »Sieht das hier toll aus. Luc hat einen wundervollen Geschmack.«
Typisch Frau, dass sie das sagen musste. Für gewöhnlich waren Männer mit einem »wundervollen Geschmack« nämlich schwul, er wusste jedoch aus erster Hand, dass Luc genauso gepolt war wie er.
Zum ersten Mal seit Jahren – nein, das erste Mal überhaupt – bedauerte Deke, dass Luc heterosexuell war. Wäre er schwul, könnte Deke sie nämlich ganz für sich allein haben. Die Beine breit gespreizt, von einer Bettkante zur anderen, würde er zwischen ihre Schenkel steigen und Kimber im Alleingang vernaschen.
Nein! Sie war in jeder Hinsicht sein schlimmster, wahrgewordener Albtraum. Zwar war sie nicht wie Heather, aber verflucht nah dran. Genau wie in den letzten zwölf Jahren, seit jenem entsetzlichen Sommer, wollte er auch diese Frau mit jemandem teilen und einfach bloß tollen, geilen Sex haben.
»Luc steht auf Einrichten und Kochen und so ’n Scheiß.«
»Er ist wundervoll.« Ihre dunklen Augen leuchteten, während sie durch das Zimmer wanderten.
Deke kämpfte gegen eine leichte Verärgerung an. Luc war verdammt gut im Kochen und Einrichten, klar, dass sie das schwer beeindruckte. Sie war jedoch da, um Sex zu haben, und er schwor sich, damit zu punkten.
Er drehte sich auf dem Absatz um und verließ das Büro. Dann steuerte er auf das Ende des Flurs zu. Er drückte eine Tür auf und warf ihre Reisetasche ins Zimmer. »Das ist Lucs Zimmer.«
Geräumig, eine gelungene Mischung aus Moderne und Klassik, Technologie und altem Nippes. Alles in Taupe, Olive und Gold mit einem Tupfer Rot gehalten, ein bequemes Kingsizebett lud Frauen dazu ein, es sich … gemütlich zu machen.
Es fuchste ihn maßlos, dass Kimber diesbezüglich keine Ausnahme war.
Sie spähte von ihrer Tasche zu dem Bett. »Ich bleibe hier?«
Deke schluckte, bemüht, die Fantasie auszublenden, wie Kimber nackt auf Lucs Bett lag oder wie die beiden es miteinander trieben, einander streichelten, miteinander fickten, während er ein paar Türen weiter schlief. Der Gedanke machte ihn so rasend, dass er unbewusst die Fäuste ballte. Er versteckte die Hände hinter seinem Rücken.
Wenn Kimber bei Luc schlief … war das auf jeden Fall besser. Die Versuchung war kleiner. Luc schlief meistens wie ein Toter. Deke war dieser Luxus leider nicht vergönnt. Und wenn er in seiner nächsten schlaflosen Nacht neben der Kleinen lag, die seine Libido in den letzten fünf Jahren angeturnt hatte, würde er garantiert ihre seidenzarte Haut kosen, ihr obszöne Dinge ins Ohr flüstern und sie zum Sex rumkriegen. Genau das schwebte ihm vor. Verdammt, am besten jetzt gleich.
Ein schlechtes, schlechtes Zeichen.
»Ja. Luc hat das größere Bett. Und ich kann manchmal schlecht einschlafen. Ich möchte nicht, dass du meinetwegen wach liegst.«
Kimber drehte sich langsam zu ihm und bedachte ihn mit einem forschenden Blick. »Ich weiß, du denkst, ich mache einen Fehler, und du bist nicht scharf darauf, mir zu helfen …«
Sie hatte Recht – und doch auch wieder nicht. Ihr Auftauchen und die Sexnachhilfe von ihm und Luc waren ein zweischneidiges Schwert. Nach Dekes Dafürhalten machte sie einen Fehler,
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