Keusche Gier: Erotischer Roman (German Edition)
Lucs Qualitäten zwar beachtlich waren, sie aber nicht vom Hocker reißen würden. Deke war wie für sie geschaffen. Verdammt, vor seinem geistigen Auge sah er, wie ihr Verlangen eskalierte, die Erregung glutheiß ihren Körper durchströmte.
Er plante, ihre Lust auszunutzen und sie so oft kommen zu lassen, bis sie die Male nicht mehr zählen konnte. Und er schwor sich, dass sein Name das letzte Wort sein sollte, das sie mit bebenden Lippen hauchte.
4
Das Dinner war sündhaft gut – und entschieden zu lang.
Luc konnte kochen, daran bestand überhaupt kein Zweifel. Er beherrschte eine Kunst, die Kimber faszinierte, da sie selbst gerade einmal Teewasser kochen konnte. Die meisten »weiblichen Künste« waren ihr glatt entgangen. Das hatte man davon, wenn man mit Männern aufwuchs, die ständig mit irgendwelchen Geheimmissionen zu tun hatten und absolute Sicherheitsfanatiker waren. Ehrlich gesagt, war sie selbst ein bisschen unschlüssig gewesen, ob sie heute Abend wirklich den Spitzenfummel und den schwingenden Rock anziehen sollte. Fakt war, dass sie sich mit Waffen besser auskannte als mit der aktuellen Mode. Mehr mit Selbstverteidigung als mit Make-up. Damit hatte sie in Sachen Romantik in der Vergangenheit wenig punkten können. Sie hoffte bloß, dass es Deke und Luc, ihren neuen Tutoren, die keine Dates mit ihr hatten, genauso wenig ausmachte wie Jesse.
»Hat dir das Essen geschmeckt?«, wollte Luc wissen.
Geschmeckt? Sie war total beeindruckt von Lucs Kochkünsten. Er hatte die vielen internationalen Auszeichnungen mehr als verdient.
Nach fast zwei Stunden köstlichem Essen und Smalltalk lagen bei Kimber jedoch die Nerven blank. Alle mieden das Thema, das schwer im Raum hing. Sie konnte die innere Anspannung kaum noch aushalten, das prickelnde Testosteron um sie herum, das heiße Kribbeln zwischen ihren Beinen.
Angesichts von Dekes Einsilbigkeit in der letzten Stunde tippte sie, dass er mehr als bereit war, ins Schlafzimmer umzusiedeln.
Entweder das, oder er hatte es sich anders überlegt mit ihr.
Kimber schüttelte den unangenehmen Gedanken ab. »Es war köstlich. Danke für das tolle Essen, Luc. Alles war echt super.«
»Noch etwas Wein?« Es war eine höfliche Frage, doch in seinen Augen … blitzte der Schalk, als wollte er sie damit bloß hinhalten.
»Nein, danke. Zwei Gläser sind mein Limit, sonst schlafe ich ein.«
»Dann vielleicht einen Sherry?«
Der Hauch eines Lächelns umspielte seine sündhaft roten Lippen. Luc war attraktiv, sinnlich, offen, kultiviert, an vielem interessiert. Seltsam, dass irgendeine bezaubernd schöne Frau ihn sich nicht längst geschnappt hatte.
Im Moment hätte sie ihn allerdings würgen können, weil er sie dermaßen auf die Folter spannte.
»Nein, ich hab genug.«
Luc stand auf und stellte seinen Teller auf die Küchenbar. Er griff nach einer bombastischen Komposition aus Creme und Schokolade. »Noch ein Dessert? Ich kann uns Kaffee machen, wenn ihr mögt. Ich hab Zimt-Haselnuss, dunkel gerösteten Vanille…«
»Danke, aber ich hätte euch beide lieber im Bett.«
Luc hielt mitten in der Küche abrupt, das Geschirr in der Hand. Deke zog scharf den Atem ein. Keiner rührte sich.
O nein. Hatte sie die Stimmung etwa falsch gedeutet? Sie hatte gedacht, die beiden wären schwer interessiert. Deke hatte kaum einen Ton herausgebracht, und seine brennenden Augen hatten ihr geradezu den Appetit verdorben. Luc hatte schamlos mit ihr geflirtet, wie zufällig ihre Hände gefasst, sein Knie an ihrem gerieben und sie mit seiner Gabel gefüttert.
Kimber spähte durch die Küche. Luc hatte einen Steifen, wie sie an der Ausbuchtung in seinem Schritt erkannte. Links von ihr schabte ein Stuhl über den Boden, durchschnitt die tödliche Stille. Deke stand auf, und sie entdeckte, dass es bei ihm nicht anders war – sein bestes Stück war hart, erigiert, einsatzbereit.
Folglich hatte sie die Situation richtig eingeschätzt, oder? Oder vielleicht doch nicht … Vielleicht war Deke sich ja noch unschlüssig mit ihr? Oder Luc?
Verdammt, sie hatte echt keinen Schimmer. Unerfahrenheit war in dieser Situation keine Hilfe.
»Ich … ich … sorry, wenn ich zu direkt war«, stammelte sie. »Ich bin es nicht gewohnt, um den heißen Brei herumzureden, das ist in meiner Familie nicht üblich, folglich …«
»Dann lass uns gehen.« Deke packte ihre Hand und zog an ihrem Arm, zerrte sie in seiner Eile fast aus der Küche.
»Ins Bett?«
»Ja, verdammt.«
Deke begehrte sie.
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