Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks
in weniger als drei Monaten waren sie für sie mehr zu einer Familie als ihre eigene geworden.
Sie parkte und wartete darauf, dass sich Schuldgefühle wegen dieses Gedankens meldeten. Als nichts passierte, lehnte sie sich zurück und überlegte. Nein, sie fühlte sich überhaupt nicht schuldbewusst. Sie hatte diese Menschen zu ihrer Familie gemacht . Und durch eine seltsame Wendung des Schicksals verstanden sie sich so gut, wie sie sich mit ihrer eigenen Familie nie verstanden hatte und wahrscheinlich auch nie verstehen würde.
Sicher, sie liebte ihre Mutter und ihre Geschwister »irgendwie«, und sie teilte zahllose gute und schlechte Erinnerungen mit ihnen, aber sie fühlte sich mit ihnen nicht so eng verbunden wie mit der Familie, die sie sich selber geschaffen hatte.
Was in den letzten drei Monaten geschehen war, würde ihr nie wieder jemand nehmen können. Sie hatte bekommen, was sie sich vom Leben erhofft hatte.
Das Gefühl berauschte sie, und ihr war beinahe schwindlig, als sie aus dem Auto stieg und zum Haus ging. Es war ein gutes Gefühl, diesen Weg entlang zur Haustür zu gehen, ohne zu wissen, was sie dahinter erwartete.
Wahrscheinlich rannten die Hunde herum, die drei Männer und Simon waren im Football-Fieber, und in der Küche war das Chaos ausgebrochen. Es war egal, was sie vorfand. Wichtig war nur, dass sie ein Teil davon war.
Abrupt blieb sie stehen. Sie war ein Teil davon, sie gehörte zu dem, was in diesem Haus vor sich ging. Und sie gehörte zu dem Mann, dem das Haus gehörte. Langsam ging sie zurück zum Flussufer. Dort drehte sie sich um und betrachtete das Haus.
Als sie es zum ersten Mal gesehen hatte, hatte sie angehalten und es bewundernd angestarrt. Damals hatte sie Brad oder die anderen noch nicht gekannt. Aber das Haus hatte sie von Anfang an fasziniert.
Sie hatte sich gefragt, wie es wohl sein mochte, dort zu leben, in einem so wunderschönen Haus zu wohnen. Wie es wohl sein mochte, ein solches Grundstück mit Wald und Wasser ihr Eigen zu nennen. Und als sie das Haus zum ersten Mal von innen gesehen hatte, war sie vor Entzücken schier außer sich gewesen. Die Wärme und die Weiträumigkeit hatten sie überwältigt. Ihr fiel ein, wie sie im großen Wohnraum am Fenster gestanden und gedacht hatte, wie unglaublich es sein musste, hier zu wohnen und jeden Tag aus diesem Fenster schauen zu können.
Und jetzt konnte sie es.
Ihre Suche hatte sie hierhin gebracht, sie und ihren Sohn, und ihr ermöglicht, mit dem Mann, dem es gehörte, in diesem Haus zu wohnen. Mit dem Mann, der sie liebte.
Er liebte sie.
Atemlos drückte sich Zoe die Finger auf die Lippen. War dies ein Scheideweg oder ein Ziel?
Das musste sie auf der Stelle herausfinden. Sie rannte zum Haus und öffnete die Tür. Dann blieb sie eine Minute lang still stehen, um zu interpretieren, was sie empfand.
Wohlbehagen, dachte sie, Trost. Und Erregung, Vorfreude. Eine wundersame Mischung aus Ruhe und Schwindel. Ja, dachte sie, hier war etwas, das vielleicht ihr gehören könnte.
Moe kam auf sie zugejagt, und sie lachte, als er an ihr hochsprang und ihr die Pfoten auf die Schultern legte. »Du lernst es echt nie.« Sie wuschelte ihm durchs Fell und schob ihn beiseite. Dann bückte sie sich, um den Welpen aufzuheben, der über ihre Füße purzelte.
»Kommt, wir gehen die Männer suchen.« Sie legte sich Homer wie einen Säugling über die Schulter und tätschelte ihm den Rücken, während sie zum Spielzimmer lief.
Wie sie vermutet hatte, hatten sie einen intensiv männlichen Sonntagnachmittag verbracht. Das Football-Spiel war offenbar vorbei, jetzt spielten sie Videospiele.
Jordan lümmelte mit ausgestreckten Beinen in einem Sessel, eine Bierflasche in der Hand. Der Teppich war übersät mit leeren Chipstüten, der Sonntagszeitung und Hundehaaren.
Brad lag auf der Couch, eine Schüssel mit Nachos auf dem Bauch, und hielt ein Nickerchen, wobei ihn der Lärm des Videospiels, das Flynn und Simon miteinander austrugen, anscheinend nicht störte.
Von Liebe überwältigt war Jordan der Erste auf Zoes Weg. Er lächelte sie träge an, zog jedoch erstaunt die Augenbrauen hoch, als sie seinen Kopf umfasste und ihm einen dicken Schmatz auf die Stirn drückte.
»Hallo, meine Schöne.«
»Hallo, mein Schöner.«
Jordan blickte sie perplex an, und Zoe wandte sich lachend zu Flynn und Simon, die auf dem Boden hockten. Sie schlang einen Arm um Flynns Hals und drückte ihre Lippen auf seinen Mund.
»Himmel, Mom.«
»Warte, bis du an
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