Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks
Göttin blicken und wissen, wann es Zeit ist, zum Schwert zu greifen oder es niederzulegen? Kämpfe ich für das, was ich für mich will, oder ergebe ich mich zum Wohle des Gesamten?«
»Das sind vernünftige und logische Annahmen und Fragen.« Dana hob die Hand, bevor Malory etwas einwenden konnte. »Sie brauchen uns nicht zu gefallen, aber wir sollten sie berücksichtigen. Niemand hat uns versprochen, dass wir am Ende in einer Schale voller Rosenblüten landen. Uns wurde lediglich eine große Menge Geld versprochen.«
»Ach, vergiss das Geld«, fuhr Malory sie an.
»Ich wünschte, ich könnte dir empfehlen, dir auf die Zunge zu beißen, aber leider sehe ich das genauso wie du. Trotzdem hat Zoe über all ihren vernünftigen und logischen Annahmen die Teile über Hoffnung, Freude und Erfüllung vergessen«, wandte Dana ein.
»Mit euch beiden sitze ich im Moment mitten in dieser Freude, Hoffnung und Erfüllung.« Zoe breitete die Arme aus. »Ich lasse diesen Teil nicht aus, aber ich muss realistisch sein, weil ich gerne glauben möchte, dass ich am Ende der Suche nach diesem verdammten Schlüssel eine Chance auf … mehr habe.«
»Was kommt also als Nächstes?«, fragte Dana.
»Dabei müsst ihr zwei mir helfen. Ihr seid die Einzigen, die tatsächlich schon einmal einen Schlüssel in der Hand gehabt haben. Dana, du, Jordan und Flynn, ihr kennt Bradleys Haus fast so gut wie er. Ich brauche alle Hilfe, die ich kriegen kann.«
Sie stand auf. »Aber jetzt kümmern wir uns besser erst mal um die aufgeregten Telefone.«
Der Mond stand nur noch als schmale Sichel am schwarzen Himmel. Obwohl sie sich verzweifelt wünschte, ein Sturm würde Wolken davorschieben, musste Zoe wie magisch angezogen hinschauen.
Sie hatte überall gesucht. Manchmal hatte sie das Gefühl gehabt, der kleine goldene Schlüssel sei zum Greifen nah, aber sie war nicht in der Lage gewesen, ihn zu sehen oder zu berühren.
Und wenn es ihr in den nächsten achtundvierzig Stunden nicht gelang, dann war alles, was Malory und Dana bisher erreicht hatten, vergebens gewesen.
Dann würden die Glastöchter auf ewig still und seelenlos in ihren Kristallsärgen liegen.
In eine dicke Strickjacke gehüllt, saß sie auf der rückwärtigen Terrasse und versuchte, sich an den letzten Funken Hoffnung zu klammern.
»Er ist hier. Ich weiß es. Was übersehe ich? Was habe ich nicht getan, was ich hätte tun müssen?«
»Sterbliche«, sagte Kane hinter ihr, »blicken zu dem auf, was sie Himmel nennen, und fragen, was sie tun und denken sollen.«
Zoe erstarrte, als er ihr mit der Fingerspitze über den Nacken fuhr und eine eiskalte Linie zog.
»Es amüsiert mich.«
Lautlos trat er auf seinen weichen Stiefeln um sie herum und lehnte sich ans Geländer.
Er sieht so atemberaubend gut aus, dachte sie. Er war für die Dunkelheit geschaffen. Für mondlose Nächte und Unwetter.
»Du hast versagt«, verkündete er nüchtern.
»Nein, das habe ich nicht.« Die Kälte kroch ihr in die Knochen, deshalb musste sie einen Schauder unterdrücken. »Ich habe noch Zeit.«
»Sie fließt dir davon, Minute für Minute. Und wenn der Mond völlig dunkel ist, habe ich alles, und du hast nichts.«
»Du solltest nicht zu schadenfroh sein, bevor es vorüber ist.« Am liebsten wäre sie aufgesprungen, aber ihre Beine versagten den Dienst. »Das bringt Unglück.«
»Glück ist ein Glaube der Sterblichen, eine eurer zahlreichen Krücken. Ihr braucht sie.« Er ließ seine Finger über die Silberkette seines Amuletts gleiten und begann, es langsam hin und her zu schwingen.
»Warum hasst du uns?«
»Hass zeugt von Gefühlen. Empfindest du etwas für den Käfer, den du unter deiner Schuhsohle zertrittst? Du bedeutest mir weniger als er.«
»Mit dem Käfer unterhalte ich mich nicht. Aber du redest mit mir.«
Ärger verzerrte seine Züge, und das beruhigte Zoe.
»Wie schon gesagt, ihr amüsiert mich, vor allem du von den dreien, die Rowena und Pitte auf diese unselige Suche geschickt haben. Die Erste … sie hatte Stil und einen klugen Verstand. Die Zweite besaß Feuer und Intelligenz.«
»Sie haben dich besiegt.«
»Ach ja?« Er lachte leise, und sein Anhänger schwang hin und her. »Hast du dir nie überlegt, dass ich mich nach so langer Zeit nach ein wenig Unterhaltung sehnen könnte? Wenn ich es rasch beendet hätte, hätte ich mich des Vergnügens beraubt, euch zu beobachten und zuzusehen, wie ihr euch selber auf die Schulter klopft. Und es hätte bedeutet, dass ich nicht
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