Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks
Verstand.«
»Ist schon gut.« Malory massierte ihr die Schultern, während Dana Wasser für den Tee aufsetzte. »Du hast jedes Recht, Angst zu haben, Liebes.«
»Ich habe doch gar keine Zeit , Angst zu haben. Ich habe meinen eigenen Salon. Fast zehn Jahre lang habe ich davon geträumt, und jetzt ist es Wirklichkeit geworden. Mein Telefon klingelt ständig. Eigentlich müsste ich springen vor Glück. Warum bin ich dann derart mit den Nerven fertig?«
»Ich habe auch Angst.«
Zoe hob den Kopf und blinzelte Malory verwirrt an. »Du auch?«
»Ich bin außer mir vor Angst. Als ich Flynns Artikel das erste Mal gelesen habe, fing es in meinen Ohren an zu rauschen, und ich bekam einen metallischen Geschmack im Mund. Und je mehr ich mich freute, desto stärker wurde dieses komische Gefühl.«
»Ich wache dauernd mitten in der Nacht auf.« Dana, die am Herd stand, drehte sich um. »Ich denke: Ich eröffne einen Buchladen, und schon fangen in meinem Bauch die Schmetterlinge an zu tanzen.«
»Oh, Gott sei Dank.« Erleichtert presste sich Zoe die Finger an die Schläfen. »Wenn ich beschäftigt bin, ist es okay, wisst ihr. Aber kaum komme ich zur Ruhe, dann würde ich mich am liebsten wimmernd in eine dunkle Ecke zurückziehen. Und gleichzeitig könnte ich vor Freude Rad schlagen. Ich mache mich selbst verrückt.«
»Wir sitzen alle im selben Boot«, erklärte Dana, »und das hat den Namen Neurose .«
Zoe prustete schwach. »Ich bin wirklich froh, dass ihr beide euch ebenfalls verrückt macht. Ich bin mir vorgekommen wie ein Idiot. Außerdem glaube ich zu wissen, wo der Schlüssel ist. Nicht genau natürlich«, fügte sie rasch hinzu, als Dana beinahe die bunten Tassen fallen ließ, die sie gerade zum Tisch trug. »Aber ich glaube, er ist bei Bradley. Irgendetwas ist um das Haus. Und als ich gestern Abend darüber nachgedacht habe, da hat sich etwas gelöst, und ich dachte, es fühlt sich so richtig an. Und deshalb bin ich zusätzlich durcheinander.«
»Weil du so nahe daran bist, den Schlüssel zu finden?«, wollte Malory wissen. »Oder weil es Brads Haus ist?«
»Beides.« Zoe ergriff ihre Tasse und hielt sie in beiden Händen. »Alles kommt zu einem Ende. Die Suche, dieses Projekt hier. Seit September habe ich mich so darauf konzentriert, und jetzt, wo beides kurz vor dem Abschluss steht, weiß ich, dass ich darüber hinaus blicken muss, in die Zukunft. Und die sehe ich noch nicht. Diese großen Aufgaben haben mich völlig beansprucht, und jetzt muss ich mich mit den Ergebnissen auseinander setzen.«
»Aber du musst das nicht alleine tun«, rief Malory ihr ins Gedächtnis.
»Ich weiß. Das gehört auch noch dazu. Ich bin es gewöhnt, alles alleine zu regeln. In meinem ganzen Leben hat mir, von Simon abgesehen, noch nie jemand so nahe gestanden wie ihr beide. Es ist ein unglaubliches Geschenk. Zwei wundervolle Frauen, die meine Freundinnen, meine Familie sind.«
»Himmel, Zoe.« Dana zerknüllte ein Papiertaschentuch. »Ich fange gleich auch an zu heulen.«
»Ich will damit doch nur sagen, dass ich mich immer noch daran gewöhnen muss, euch zu haben. Zu wissen, ich brauche bloß zum Hörer zu greifen oder zu euch zu fahren, wenn ich traurig oder glücklich bin oder Hilfe brauche. Und ihr seid für mich da.«
Sie trank einen Schluck Tee. »Und dann die Männer. Ich war noch nie mit Männern befreundet. Nicht richtig jedenfalls. Aber mit Flynn und Jordan … das Wissen, einfach nur mit ihnen zusammen sein, etwas unternehmen zu können, und sie sind lediglich nur gute Freunde. Und ein weiteres echtes Geschenk ist, dass Simon mit ihnen zusammen sein kann und männliche Bezugspersonen hat.«
»Du hast Brad nicht erwähnt«, warf Malory ein.
»Dazu komme ich gleich. Ich bin nervös und aufgeregt, weil ich den Schlüssel finden werde. Ich habe die Gewissheit, dass ich ihn finden werde, und das hat etwas mit Bradley zu tun. Zugleich sterbe ich vor Angst, eben weil ich ganz genau weiß, dass es etwas mit ihm zu tun hat.« »Zoe, hast du dir schon einmal überlegt, dass dich eventuell gerade deine Angst davon abhält, den Schlüssel zu finden?«
Zoe nickte Dana zu. »Ja, aber ich kann sie nicht überwinden. Er glaubt, er liebt mich.«
»Warum sagst du das so abwertend?«, fragte Malory. »Warum kannst du nicht akzeptieren, dass er dich liebt?«
»Vielleicht, weil ich es zu sehr will. Und ich will es nicht nur für mich, sondern auch für Simon. Ich weiß, dass das ebenfalls dazu gehört. Bradley versteht sich
Weitere Kostenlose Bücher