Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks
Geschäftssinn der Vanes zu tun.
Während er durch die Stadt fuhr, betrachtete er seinen Heimatort. Auf eine ruhige, stetige Art florierte das Valley. Es gab einen gesunden Immobilienmarkt, denn die Leute, die sich hier Häuser kauften, lebten sich ein und blieben. Und zu dem überdurchschnittlichen Einkommen der Einwohner kamen noch die Dollars der Touristen.
Das Valley pflegte seine Kleinstadtkultur, aber die Nähe zu Pittsburgh verlieh ihm einen gewissen Glanz. Nach Brads Meinung war es ein guter Ort zum Wohnen und ein ebenso guter Ort, um Geschäfte zu machen.
Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, nach seiner Rückkehr in die Suche nach magischen Schlüsseln verwickelt zu sein. Und vor allem hatte er nicht erwartet, sich in eine allein erziehende Mutter und ihren unwiderstehlichen Sohn zu verlieben. Aber damit würde er fertig werden - er musste nur Prioritäten setzen und auf die Details achten, genau wie er es in seinem Unternehmen tat.
Und um sich um diese gewissen Details zu kümmern, parkte er nun seinen Wagen vor dem Valley Dispatch und ging hinein.
Er fand es großartig, dass sein Freund die Lokalzeitung leitete. Flynn mochte zwar nicht den Eindruck eines Mannes erwecken, der die Peitsche schwang, damit seine Redakteure die Abgabetermine einhielten, der sich um die Werbung kümmerte oder sich über den Papierpreis Gedanken machte. Aber genau das war der Grund, warum sein alter Kumpel seine Sache so gut machte, dachte Brad. Er hatte so eine subtile, unauffällige Art, seine Mitarbeiter zu motivieren. Deshalb arbeitete jeder gerne für ihn.
Brad schlängelte sich an den Schreibtischen vorbei durch das Großraumbüro. Um ihn herum war eine Kakophonie von Geräuschen, die Stimmen der Reporter am Telefon und das Klappern der Tastaturen. Es roch nach Kaffee und Backwaren.
Flynn saß in seinem mit Glaswänden abgetrennten Chefredakteursbüro auf der Schreibtischkante. Er trug ein gestreiftes Hemd, dazu Jeans und abgetragene Nikes und telefonierte.
Da sie seit dreißig Jahren miteinander befreundet waren, trat Brad einfach ein.
»Ich kümmere mich persönlich um die Sitzung, Herr Bürgermeister«, sagte Flynn gerade.
Brad steckte grinsend die Hände in die Taschen und wartete, bis Flynn sein Telefonat beendet hatte.
»Entschuldige, ich hatte gar nicht bemerkt, dass du telefonierst.«
»Und was führt so einen viel beschäftigten Geschäftsmann wie dich in mein unbedeutendes Büro?«, fragte Flynn.
»Ich bringe dir das Layout für die Anzeige nächste Woche vorbei.«
»Für einen Botenjungen bist du aber reichlich elegant angezogen«, zog Flynn ihn auf und betastete den feinen Wollstoff von Brads Anzug.
»Ich habe nachher noch einen Geschäftstermin in Pittsburgh.« Brad legte die Unterlagen auf Flynns Schreibtisch. »Und außerdem wollte ich mit dir über eine zehnseitige, vierfarbige Beilage für die Woche vor Thanksgiving sprechen. Ich möchte ganz groß herauskommen.«
»Da bin ich dabei. Sollen sich meine Leute mit deinen Leuten in Verbindung setzen? Ich sage so etwas gerne«, fügte Flynn hinzu. »Es klingt so nach Hollywood.«
»Genau das soll es, aber ich möchte es lieber hier vor Ort machen, statt vom Unternehmen aus. Es geht vor allem um den Laden hier im Valley. Die Werbebeilage soll vermitteln, dass er Klasse hat und etwas Besonderes ist. Und es soll exklusiv sein und im Dispatch an einem Tag erscheinen, an dem es keine anderen Werbeanzeigen gibt.«
»In der Woche vor Thanksgiving erscheint eine ganze Flut von Anzeigen«, wandte Flynn ein.
»Ich weiß. Exakt deswegen soll meine Beilage ja exklusiv sein, sonst geht sie unter.«
Flynn rieb sich die Hände. »Das wird dich eine Stange Geld kosten.«
»Wie viel?«
»Ich rede mit der Werbeabteilung, und wir überlegen uns einen Preis. Zehn Seiten, vierfarbig?« Flynn machte sich bereits Notizen. »Ich sage dir morgen Bescheid.«
»Gut.«
»Na, sieh mal einer an, wie wir zwei flott Geschäfte miteinander machen können. Möchtest du einen Kaffee?«
Brad blickte prüfend auf seine Armbanduhr. »Ja. Ich möchte auch noch über etwas anderes mit dir reden. Kann ich die Tür schließen?«
»Klar«, erwiderte Flynn achselzuckend. Er schenkte ihnen Kaffee ein und setzte sich auf die Schreibtischkante. »Geht es um den Schlüssel?«
»Ich habe schon seit ein paar Tagen nichts mehr gehört. Als ich Zoe das letzte Mal gesehen habe, hatte ich den Eindruck, sie wolle nicht darüber sprechen, zumindest nicht mit mir.«
»Also willst du
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