Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks
in Stücke reißen.«
»O ja, ich zittere vor Angst. Gibst du auf?«
Simon schüttelte sich vor Lachen, aber schließlich keuchte er: »Okay, okay. Hör auf, mich zu kitzeln, sonst muss ich mich übergeben.«
»Aber nicht auf meinen Teppich«, warf Zoe ein.
Beim Klang ihrer Stimme drehte Brad den Kopf, und in diesem Moment traf ihn Simons Ellbogen am Mund.
»Uups.« Simon kicherte.
Brad betastete die kleine Verletzung mit dem Handrücken. »Das wirst du mir bezahlen«, sagte er in einem so gefährlichen Tonfall, dass Zoe zusammenzuckte.
Brad sprang auf, und Zoe, vor deren geistigem Auge bereits Horrorvisionen aufstiegen, wollte gerade einen Schrei ausstoßen, um ihren Sohn zu beschützen, als Brad ihn bereits hochzerrte und an den Füßen baumeln ließ. Simon schüttelte sich schon wieder vor Lachen.
Zoe wurden die Knie weich, und sie setzte das Tablett klappernd auf dem Couchtisch ab.
»Sieh mal, Mom, ich hänge kopfüber.«
»Ja, ich sehe es. Du wirst dich wieder richtig hinstellen müssen, weil du dir jetzt die Zähne putzen gehst.«
»Och, kann ich nicht …« Er brach quieksend ab, weil Moe ihm übers Gesicht leckte.
»Du hast morgen Schule, Simon. Los jetzt, mach dich bettfertig. Dann kannst du noch mal herunterkommen und Bradley gute Nacht sagen.«
Die Augen unverwandt auf Zoe gerichtet, drehte Brad Simon wieder um und stellte ihn auf die Füße. »Na, geh schon. Ich gebe dir bald Revanche.«
»Toll. Wann?«
»Wie wäre es am Freitagabend? Du könntest mich besuchen und deine Mom mitbringen. Wir essen bei mir zu Abend und gehen dann ins Spielzimmer.«
»Oh, gut. Geht das, Mom?« Er schlang ihr die Arme um die Taille. »Jetzt sag nicht, wir sehen mal. Sag einfach ja. Bitte.«
Zoe zitterten noch die Knie. »Ja. Okay.«
»Danke.« Er drückte sie fest. Dann pfiff er nach dem Hund und tanzte aus dem Zimmer.
»Du hast gedacht, ich wollte ihn schlagen«, sagte Brad so verblüfft, dass es Zoe einen Stich gab.
»Ich … du hast so … Es tut mir Leid. Ich hätte es besser wissen müssen.«
»Ich prügele keine Kinder.«
»Nein, natürlich nicht. Es war blöd von mir.«
»Hat ihm schon mal jemand etwas getan? Warst du mit jemandem zusammen, der ihn geschlagen hat?«
»Nein. Nein«, wiederholte sie, um Fassung bemüht. »Dafür hatte niemand genug Interesse an ihm. Außerdem hätte in meiner Gegenwart niemand gewagt, die Hand gegen ihn zu erheben.«
Beruhigt nickte Brad. »Okay. Du kannst davon ausgehen, dass ich so etwas nie täte.«
»Ich habe dich beleidigt. Das wollte ich nicht - aber es ging alles so schnell, und du hast richtig wütend geklungen und … deine Lippe blutet.«
»Wir haben doch nur rumgealbert. Und ich kann mich noch gut erinnern, wie meine Mutter oft warnte, dass sich irgendwann mal einer ernsthaft verletzt bei dieser Balgerei.« Er betastete die wunde Stelle. »Ihr Mütter habt immer Recht, oder?«
»Das sagst du nur, damit ich mich besser fühle.« Instinktiv ergriff sie eine Serviette vom Tablett, befeuchtete sie mit ein wenig Spucke und tupfte seine Lippe ab. »Ihr beide gabt ein so schönes Bild ab, als ich eben hereinkam. Du hättest ihn ja gewinnen lassen können, aber das hast du nicht getan. Und das finde ich gut. Ich will nicht, dass er das Gefühl bekommt, er müsse immer gewinnen. Man muss auch verlieren können und …«
Sie brach ab und blickte entsetzt auf die nun blutbefleckte Serviette. Um Himmels willen, sie hatte vorher darauf gespuckt. »O Gott.« Nervös zerknüllte sie sie in der Hand. »Das war blöd.«
»Nein.« Lächerlich gerührt ergriff er ihre Hand. »Das war süß. So bist du eben.«
»Nein, eigentlich nicht. Auf jeden Fall hat es aufgehört zu bluten. Es wird sich nur noch eine Weile ein wenig wund anfühlen.«
»Du hast was vergessen.« Er legte ihr die Hand um die Taille und zog sie an sich. »Musst du nicht die wehe Stelle küssen, damit sie wieder heil wird?«
»So schlimm ist es ja nun auch nicht.« Er hatte einen wunderschönen Mund.
»Tut aber weh«, murmelte er.
»Na ja, wenn du dich so anstellst.«
Sie beugte sich vor, entschlossen, nur einen ganz leichten Kuss auf diesen perfekten Mund zu hauchen. Brad tat nichts, als ihre Lippen seine streiften. Er zog sie weder enger an sich noch versuchte er, den Kuss zu intensivieren. Er blickte sie nur an. »Tut immer noch weh«, erklärte er. »Kriege ich noch einen?«
In Zoe regte sich etwas, aber sie ignorierte die Alarmsignale. »Ja.«
Wieder berührte sie seine Lippen. Sie waren
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