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Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks

Titel: Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
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hierhin zurückkommen, um selbst etwas zu tun. Ich möchte eine eigene Spur hinterlassen.«
    Er stellte seine Kaffeetasse ab. »Und jetzt muss ich los. Brichst du auch auf?«
    »Gleich, ich räume hier nur noch ein bisschen auf.« Sie ergriff seinen Teller und stellte ihn in die Spüle. Dann drehte sie sich zu ihm um. »Du wirst eine eigene Spur hinterlassen, Bradley. Du bist genau der richtige Mann dazu. Es ist ein Glück für das Valley, dass du wieder da bist.«
    Einen Moment lang starrte er sie nur sprachlos an. »Das ist das Netteste, was du mir sagen konntest. Danke.«
    »Bitte. Und jetzt mach dich an die Arbeit«, sagte sie grinsend und gab ihm einen Kuss. »Und hinterlass deine Spur.«
    Ein liebevoller Abschied, dachte er. Daran konnte er sich gewöhnen. Er schlang die Arme um sie, zog sie an sich und erwiderte ihren Kuss leidenschaftlich.
    Ihr Blick war verschleiert, als er sie losließ - noch etwas, an das er sich wunderbar gewöhnen könnte. »Danke für das Frühstück. Bis später.«
    Zoe atmete erst aus, als er bereits durch die Tür war. »Wow! Das hält eine Weile vor.«
    Ein Blick auf die Uhr am Herd sagte ihr, dass sie sich beeilen musste, wenn sie vor dem, was sie vorhatte, noch die Küche aufräumen wollte.
    Als sie fertig war, stieg sie, bewaffnet mit ihrem Chart und ihren Notizen, ins Auto und fuhr in ihre Vergangenheit. Vielleicht gehörte es zur Suche, dachte sie, die Vergangenheit zu bewältigen und zu verstehen, um eine gute Zukunft aufbauen zu können. Und vielleicht verstand sie so besser den Weg, der zum Schlüssel führte.
    Auf jeden Fall fuhr sie in ihr früheres Zuhause. Sie war diese Strecke schon oft gefahren, aber stets nur widerwillig und schuldbewusst. Dieses Mal jedoch hoffte sie, etwas zu entdecken.
     
    Die Hügel waren um diese Jahreszeit fast farblos, graue Erhebungen. Am Boden lag braunes, welkes Laub, und die kahlen Äste der Bäume reckten sich in den bleiernen Novemberhimmel.
    Sie bog auf Nebenstraßen ab, fuhr an abgemähten Feldern und kleinen Häusern auf winzigen Grundstücken vorbei.
    Jede Meile brachte sie weiter zurück.
    Wie oft war sie diese Straße schon entlanggelaufen. Frühmorgens, wenn sie den Schulbus verpasst hatte, weil sie nicht rechtzeitig mit ihren zahlreichen Pflichten fertig geworden war. Sie war über dieses Feld dort gerannt, um den Weg abzukürzen. Und sie konnte sich noch gut daran erinnern, wie grün es im Frühsommer gerochen hatte.
    Manchmal war sie auch über das Feld gelaufen, wenn sie sich heimlich davongeschlichen hatte, um James zu treffen. Mit heftig pochendem Herzen hatte sie dann atemlos in der milden Frühlingsluft an der Straße gestanden, um auf ihn zu warten.
    In der Dunkelheit hatten die Glühwürmchen getanzt, und das hohe Gras hatte ihre Beine gekitzelt. Damals hatte sie geglaubt, alles sei möglich, wenn man es nur fest genug wollte.
    Mittlerweile wusste sie, dass nur das möglich war, was man sich erarbeitete. Und selbst dann musste es nicht zwangsläufig in Erfüllung gehen.
    Sie hielt am Straßenrand und stieg aus - nicht weit entfernt von der Stelle, wo sie damals oft gewartet hatte. Vorsichtig kroch sie unter dem Stacheldraht hindurch und ging über das Feld auf den Wald zu.
    Als sie ein Kind war, war es ihr Wald gewesen. Ihr Wald voller Stille, Geheimnisse und Magie. Auch als sie älter wurde, gehörte er ihr noch. Dort konnte sie herumwandern, nachdenken, planen.
    Und genau dort hatte sie auf einer roten Decke, die sie über Tannennadeln und knisternden Blättern ausgebreitet hatten, das Kind empfangen, das den Lauf ihres Lebens veränderte.
    Zwischen den Bäumen verliefen nach wie vor Trampelpfade, stellte sie fest. Also spielten immer noch Kinder hier, gingen immer noch Frauen spazieren und Männer auf die Jagd. Es hatte sich kaum etwas verändert. Das musste wohl so sein. Der Wald veränderte sich eben nicht so schnell und so offensichtlich wie die Menschen, die sich darin - oder an seinem Rand - aufhielten.
    Eine Minute lang blieb sie stehen und atmete tief die Stille und den herbstlichen Duft nach welkem, feuchten Laub ein.
    Verlust und Verzweiflung, Freude und Licht, all das hatte sie hier erlebt. War mit dem Blut der Verlust ihrer Unschuld gemeint? Angst vor den Konsequenzen, Hoffnung, dass die Liebe groß genug war?
    Sie setzte sich auf einen umgestürzten Baumstamm und versuchte, sich die Wege ihres Lebens von hier aus vorzustellen. An einem dieser Wege wartete der Schlüssel auf sie.
    Ein Specht klopfte, und

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