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Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks

Titel: Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
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nahm. »Du hattest hier draußen zu tun? Ich dachte, du wolltest einen großen, schicken Laden drüben in Pennsylvania aufmachen?«
    »Ja, das tue ich auch, allerdings weiß ich nicht, ob man ihn als groß und schick bezeichnen kann.«
    Zoe zwang sich, munter zu klingen und das Misstrauen und die Kritik in der Stimme ihrer Mutter zu überhören. »Vielleicht besuchst du mich ja mal und schaust ihn dir an. Wir eröffnen in ein paar Wochen.«
    Crystal schwieg, womit Zoe gerechnet hatte. Stattdessen griff ihre Mutter nach der Zigarette und inhalierte einen tiefen Zug.
    »Wie geht es den anderen?«
    »Sie kommen klar«, erwiderte Crystal achselzuckend. »Junior arbeitet nach wie vor bei der Telefongesellschaft, es läuft wohl ganz gut. Er hat die Frau geschwängert, mit der er zusammenlebt.«
    Zoe stellte klappernd ihre Tasse ab. »Junior wird Vater?«
    »Sieht so aus. Er hat erklärt, er wolle sie heiraten. Sie wird ihm das Leben zur Hölle machen.«
    »Donna ist in Ordnung, Mama. Sie sind seit über einem Jahr zusammen. Und sie erwarten ein Baby«, fügte sie leise hinzu und lächelte bei der Vorstellung, dass ihr kleiner Bruder Vater wurde. »Junior konnte von klein auf gut mit Babys umgehen. Er hat so eine sanfte Art mit ihnen.«
    »Als ob mit einem Säugling alles nur wie Pfirsiche mit Schlagsahne wäre. Na ja, zumindest macht Joleen keine Anstalten, Kinder in die Welt zu setzen.«
    Zoe zwang sich zu lächeln. »Geht es ihr und Denny gut?«
    »Sie haben beide Arbeit und ein Dach über dem Kopf. Also können sie sich nicht beklagen.«
    »Das ist schön. Und Mazie?«
    »Ich habe nicht mehr viel von ihr gehört, seitdem sie nach Cascade gezogen ist. Ich glaube, sie hält sich für was Besseres, seit sie auf der Berufsschule war und im Büro arbeitet.«
    Warum war Mama pausenlos derart mürrisch?, dachte Zoe. Was hatte sie so hart gemacht? »Du solltest stolz darauf sein, dass aus allen deinen Kindern etwas geworden ist, Mama. Du hast es uns ermöglicht.«
    »Aber keiner von euch bedankt sich bei mir, dass ich mir über fünfundzwanzig Jahre lang den Arsch aufgerissen habe, damit ihr was zu essen und anzuziehen hattet.«
    »Ich bin hier, um mich bei dir zu bedanken.«
    Crystal schnaubte. »Was willst du?«
    »Ich will gar nichts. Mama …«
    »Du konntest doch nicht schnell genug von hier wegkommen. Nichts war für Queen Zoe jemals gut genug. Lässt sich von diesem hochwohlgeborenen Marshall-Jungen schwängern, weil sie glaubt, damit ein gutes Leben erkaufen zu können. Er hat dich wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen. Aber natürlich hoffst du, erneut in einem goldenen Topf zu landen.«
    »Manches stimmt, manches nicht«, erwiderte Zoe ruhig. »Ich wollte von hier fort. Ich wollte etwas Besseres und schäme mich deswegen nicht. Aber ich habe mein Kind nie als Fahrschein in ein besseres Leben betrachtet. Ich habe hart für dich gearbeitet, Mama, und ebenso hart für Simon und mich. Und ich habe etwas geleistet. Das tue ich immer noch.«
    »Das macht dich auch nicht besser oder zu etwas Besonderem.«
    »Ich glaube doch. Ich glaube, ich bin dadurch besser als die Menschen, die nicht auf sich Acht geben. Du hast stets so gut du konntest auf dich geachtet. Deshalb bist du etwas Besonderes. Ich weiß, wie schwer es ist, ein Kind großzuziehen«, fuhr sie fort, während Crystal sie anstarrte. »Welche Sorgen man sich macht, wie viel man arbeiten muss, um die Rechnungen zu bezahlen, und das alles alleine.«
    Draußen fuhr mit knatterndem Auspuff ein Auto vor. »Ich habe nur Simon, aber auch ich habe manchmal nicht gewusst, wie ich es bis zum nächsten Tag, geschweige denn die ganze nächste Woche schaffen soll. Bei dir waren es vier Kinder. Es tut mir Leid, wenn du den Eindruck hattest, ich wäre dir nicht dankbar für das, was du getan hast. Allerdings war es mir auch nicht so bewusst, als ich noch hier lebte. Aber jetzt möchte ich dir dafür danken.«
    Crystal drückte ihre Zigarette aus und verschränkte die Arme vor der Brust. »Bist du wieder schwanger?«
    »Nein.« Lachend rieb sich Zoe mit den Händen durch das Gesicht. »Nein, Mama.«
    »Du kommst hier einfach so aus heiterem Himmel vorbei, um dich zu bedanken?«
    »Ich weiß nicht, ob ich genau das vorhatte, als ich heute früh von zu Hause weggefahren bin. Doch jetzt möchte ich mich halt gerne bedanken.«
    »Du warst schon immer ein seltsames Kind. Na ja, jetzt hast du es ja gesagt. Meine Kundin kommt.«
    Seufzend stellte Zoe ihre Kaffeetasse in die Spüle.

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