Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks
Hand und zog sie hinein. »Die Nächte werden kalt. Wir haben den Kamin im Salon angezündet. Geht es deinem Sohn gut?«
»Ja.« Verwundert überlegte Zoe, ob sie sich eigentlich überhaupt jemals mit Pitte unterhalten hatte. »Er schläft. Flynn und Malory passen auf ihn auf. Bradley ist mit mir hierher gefahren, weil … ich habe ein paar Fragen an euch.«
»Zoe ist angegriffen worden«, warf Bradley ein, als sie in den Salon traten.
Rowena erhob sich rasch. »Bist du verletzt?«
»Nein. Nein, mir geht es gut. Bradley, du solltest die Leute nicht so erschrecken.«
»Sie ist angegriffen worden«, wiederholte Brad. »Und obwohl sie mit ein paar Schrammen und Beulen davongekommen ist, hätte es beträchtlich schlimmer ausgehen können.«
»Du bist zornig«, stellte Pitte fest. »Das wäre ich auch, wenn meiner Frau etwas passiert wäre.« Er wandte sich an Zoe. »Selbst eine Kriegerin sollte froh sein, wenn sich jemand um sie sorgt.«
»Setzt euch bitte.« Rowena wies aufs Sofa. »Wir trinken wohl am besten Tee. Ich kümmere mich darum.« Zuerst jedoch trat sie zu Zoe, umfasste ihr Gesicht mit den Händen und küsste sie auf die Wangen. »Ich stehe in deiner Schuld«, sagte sie leise.
Verwirrt erhob sich Zoe. »Du warst das im Wald«, sagte sie zu Pitte. »Der Hirsch im Wald. Das warst du.«
Sanft fuhr er ihr mit den Fingerspitzen über die Wangen. »Warum bist du nicht weggelaufen, kleine Mutter?«
»Das konnte ich doch nicht. Du warst verletzt.« Ihr zitterten die Beine, und sie sank wieder auf die Couch. »Ich hatte viel zu viel Angst und war viel zu wütend, um weglaufen zu können. Und außerdem warst du verletzt.«
»Sie ist mit einem kräftigen Ast auf ihn losgegangen«, sagte Pitte zu Brad. »Und sie war großartig. Du bist ein glücklicher Mann.«
»Davon ist Zoe bei weitem noch nicht so überzeugt wie ich.«
Verwirrt drückte Zoe die Finger an die Schläfen. »Du warst im Wald und hast auf mich aufgepasst. Aber der Hirsch … deine Augen sind doch gar nicht grün.«
»Ich habe normalerweise auch kein Geweih.« Pitte lächelte Rowena zu, die gerade wieder ins Zimmer trat. »Ich war auch nur da, weil Rowena keine Ruhe gegeben hat.«
»Hätte er mich getötet?«
»Er hat schon einmal Menschenblut vergossen.« Pitte setzte sich in einen Sessel. »Warum sollte er sich dann bei dir zurückhalten?«
»Würde er … hätte er dich töten können?«
Pitte hob hochmütig das Kinn. »Das hätte er versuchen sollen.«
»Es wäre womöglich effizienter gewesen, wenn du als Mensch mit einem Gewehr aufgetaucht wärst«, erklärte Brad.
»Ich darf ihn nicht in menschlicher Gestalt bekämpfen, wenn er als Tier erscheint.«
»Du warst schlimm verletzt«, sorgte Zoe sich. »Deine Seite war aufgerissen.«
»Das ist alles bestens versorgt worden. Danke.«
»Ach, da ist der Tee. Pitte war sehr ungnädig, als ich seine Wunden behandelt habe.« Rowena ergriff die Teekanne, die der Diener auf den Tisch gestellt hatte. »Das allerdings war ein gutes Zeichen. Wenn Pitte nämlich ernsthaft verletzt ist, bleibt er stumm.«
»Es war richtig, dass ich in meine Jugendzeit und deren Umgebung zurückgegangen bin. Ich hatte in der letzten Zeit häufig das Gefühl, nicht genug getan zu haben. Aber dorthin zu fahren, war richtig.«
»Du musst deinen Weg alleine gehen.« Rowena reichte Zoe eine Teetasse. »Dein Mann macht sich Sorgen um dich. Das verstehe ich«, sagte sie zu Bradley und schenkte ihm ebenfalls eine Tasse Tee ein, »aber ich kann dir versprechen, dass wir unser Möglichstes tun, um sie zu schützen.«
»Sorgt dafür, dass sie genauso sicher ist wie Simon.«
Rowena blickte ihn mitfühlend an, während sie ihm die Tasse reichte. »Der Schlüssel ist stets mit Gefahr verbunden, und davor können wir sie nicht bewahren. Zoe ist auf dein Vertrauen angewiesen. Es ist für sie so lebenswichtig wie Schild und Schwert.«
»Ich habe alles Vertrauen der Welt in Zoe. Aber Kane traue ich nicht.«
»Das ist auch klug«, stimmte Pitte ihm zu. »Er mag im Moment seine Wunden lecken, aber er ist mit euch beiden noch nicht fertig.«
»Mit mir hat er sich bis jetzt noch gar nicht befasst«, erwiderte Brad.
»Er ist gerissen genug, um den richtigen Zeitpunkt und Ort abzuwarten. Je mehr sie dich liebt, desto härter wird der Schlag, schließlich führt der sicherste Weg zur Seele durch das Herz.«
Brad nickte. »Darüber können wir uns Gedanken machen, wenn es so weit ist, jetzt sollten wir uns um die Gegenwart
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