Key of Valor 03 - Zeit Des Gluecks
Rücken, und sein schlanker, junger Körper drückte sich bebend vor Verlangen an sie.
Sie trat zurück und blickte in helle, blaue Augen. Eine Träne lief ihr über die Wange. »James«, sagte sie leise und umfasste sein Gesicht mit den Händen.
»Ich liebe dich, Zoe.« James’ Stimme, wie immer eifrig und ein wenig atemlos, drang an ihr Ohr. »Wir sind füreinander bestimmt. Du wirst niemals für einen anderen so viel empfinden wie für mich.«
»Nein.« Im Überschwang der Liebe, wie sie nur ein sechzehnjähriges Mädchen empfinden kann, ergriff sie seine Hand und drückte sie an ihre Lippen, ihre Wange. »So wird es nie wieder sein, für keinen von uns.«
»Wir laufen gemeinsam weg. Wir werden für ewig zusammenbleiben.«
Sie lächelte ihn liebevoll an. »Nein, das tun wir nicht.« Wieder küsste sie ihn, ohne Bedauern, dann löste sie sich von ihm. »Leb wohl, James.«
Brad hielt sie fest, als ihre Knie nachgaben, und schüttelte sie. Ständig wiederholte er ihren Namen. Er hatte gespürt, dass sie weg gewesen war.
Auf einmal waren ihre Augen dunkel geworden und ihre Wangen bleich.
Sie hatte ihn James genannt.
»Sieh mich an. Sieh mich an, verdammt noch mal.«
»Ja, das tue ich doch.« Kraftlos bemühte sie sich, ihn anzuschauen. »Ich sehe dich an, Bradley.«
»Wir müssen hier heraus.« Er wollte sie hochheben, aber sie schob ihn weg.
»Nein, es geht schon. Gib mir noch eine Sekunde Zeit. Ich möchte mich hinsetzen.«
Sie glitt zu Boden und ließ die Stirn auf die angezogenen Knie sinken. »Mir ist ein bisschen schwindlig. Ich muss erst einmal tief durchatmen.«
Er zog sein Messer heraus und blickte sich misstrauisch um. Dann hockte er sich vor sie. »Du warst auf einmal weggetreten, als ob ein Schalter umgelegt worden wäre. Du hast mich James genannt.«
»Ich weiß.«
»Du warst nicht bei mir, sondern bei ihm. Und hast mich dabei angesehen. Voller Liebe. Du hast gesagt, nichts würde jemals wieder sein wie zuvor.«
»Ich weiß, was ich gesagt habe. Kane hat mich dorthin gebracht, aber ich weiß es trotzdem.« Sie war wieder ruhiger geworden und hob den Kopf. »Ich wusste es in dem Moment, in dem es anfing. Ich fühlte … Ich schäme mich meiner Gefühle nicht, und was geschehen ist, tut mir auch nicht Leid. Das würde bedeuten, dass ich mich für Simon schäme. Aber es tut mir Leid, dass Kane dich auf diese Weise benutzt hat.«
»Du hast um ihn geweint.« Brad wischte ihr mit der Fingerspitze eine Träne von der Wange.
»Ja, ich habe um James geweint. Und um das, was hätte sein können, wenn er oder vielleicht auch wir beide stärker gewesen wären. Und dann habe ich ihm Lebwohl gesagt.«
Sie legte ihre Hand in Brads. »Kane wollte, dass ich fühle, was ich für James empfunden habe. Und er wollte dadurch einen Keil zwischen uns treiben. Ist es ihm gelungen?«
»Ich war stinkwütend. Es tat so weh.« Brad blickte auf ihre Hände, dann drehte er seine Hand, sodass sich ihre Finger verschränkten. »Aber es ist ihm nicht gelungen, einen Keil zwischen uns zu treiben.«
»Bradley.« Zoe beugte sich vor, weil sie ihn küssen wollte, und da sah sie das Messer. Sie riss die Augen auf. »O Gott!«
»Man kann ihn verwunden«, sagte Bradley. »Und wenn ich die Gelegenheit dazu bekomme, tue ich es.« Er stand auf, steckte das Messer wieder ein und reichte ihr die Hand, um ihr aufzuhelfen.
Zoe fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. »Du solltest mit dem Ding besser vorsichtig sein.«
»Ja, Mom.«
»Du bist wohl noch ein bisschen sauer? Ich weiß, wer du bist, Bradley, und ich weiß auch, wer ich bin. Er hat versucht, es mich vergessen zu lassen, aber es ist ihm nicht gelungen. Das muss etwas bedeuten. Ich habe mich genauso gefühlt wie damals als Sechzehnjährige mit James. Er streichelte mir über die Haare. Ich trug sie damals lang, und seine Hände glitten über meine Haare, wenn er mich küsste. Diese Erinnerungen habe ich gespeichert, und offensichtlich kann Kane sie abrufen.«
Es kostete Brad zwar äußerste Willenskraft, aber er zwang sich, seine Gedanken über die persönliche Kränkung hinaus auf die Suche zu richten. »Was hat er zu dir gesagt? Was hat James zu dir gesagt?«
»Dass er mich liebte, und dass ich nie für jemand anderen so empfinden würde wie für ihn. Das stimmt, ich kann meine Gefühle für ihn nicht auf jemand anderen übertragen. Aber, Bradley, ich wusste es.«
Mit glänzenden Augen blickte sie sich um. »Ich habe ihm gegenübergestanden, mit langen
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