KGI: Blutiges Spiel (German Edition)
Garrett den Rauch in der Luft, und der Geruch von verbrannter Erde stieg ihm in die Nase. In der Ferne wurde die Sicht von einer Wand aus dunklem Rauch verdeckt, und als sie aus der Auffahrt abbogen, sahen sie orangefarbene Flammen in den Himmel schlagen.
Sobald sie auf die holprige schmale Straße kamen, die zum Fluss führte, beschleunigte Rio. Sie rasten über Schlaglöcher und Bodenwellen, und Garrett packte Sarah fester, damit sie sich nicht verletzte oder vom Sitz rutschte.
Der Fluss war bereits in Sicht, als plötzlich direkt vor ihnen zwei dunkle Geländewagen auftauchten und die Straße blockierten. Rio legte eine Vollbremsung hin und rammte den Rückwärtsgang rein. Der Wagen kam ins Schleudern, doch sofort gab Rio wieder Gas, drehte den Kopf nach hinten, lenkte den Wagen mit der linken Hand und raste rückwärts den Weg entlang, den sie gekommen waren.
Garrett drückte Sarah hinunter in den Fußraum und zog seine Waffe, genau wie Terrence. Der andere Geländewagen mit Rios restlichem Team raste ebenfalls rückwärts. Die beiden Fahrzeuge hatten es fast bis zur Hauptstraße geschafft, als hinter ihnen auf einmal weitere Geländewagen den Weg blockierten.
»Verdammter Mist!«, fluchte Rio. »Wusste ich’s doch, dass das eine Falle ist!«
Er stieg auf die Bremse, legte wieder den Vorwärtsgang ein und gab Gas. Sie waren fast schon wieder bei den beiden Wagen, die ihnen als Erste den Weg blockiert hatten, als plötzlich eine Explosion zu hören war und ihr Wagen nach rechts geschleudert wurde. Rio kämpfte darum, die Kontrolle über das Fahrzeug zurückzugewinnen, und es gelang ihm, aber nicht schnell genug. Der Wagen landete an einem Baum, und Garrett wurde gegen den Fahrersitz geschleudert.
»Sarah!«, schrie er. »Alles in Ordnung? Bleib unten!«
»Alles okay«, gab sie zurück.
»Sie haben uns den Reifen zerschossen«, fluchte Rio.
»Scheiße«, murmelte Terrence.
Garrett sah hoch und erkannte sofort, warum Terrence fluchte. Fünf schwer bewaffnete Männer umstanden das Fahrzeug und hatten ihre Gewehre auf sie gerichtet. Einer bedeutete ihnen mit einem Wink seiner Waffe auszusteigen.
»Scheiße«, sagte jetzt auch Garrett.
Rio nahm die Hände vom Lenkrad. »Hoffentlich taucht Steele bald mit seinen Leuten hier auf. So ungern ich das zugebe, aber sie werden uns hier raushauen müssen.«
»Garrett?«, ertönte Sarahs verängstigte Stimme aus dem Fußraum des Wagens.
»Komm hoch, Sarah«, sagte Garrett. »Langsam. Mach keine plötzlichen Bewegungen. Wenn wir aussteigen, bleibst du die ganze Zeit hinter Rio und mir. Verstanden?« Sie nickte und schob sich behutsam auf den Sitz hoch.
Terrence öffnete die Tür und stieg langsam aus. Rio tat es ihm nach, und dann verließ Garrett auf Rios Seite den Wagen. Er bedeutete Sarah, ihm zu folgen, nahm ihr Handgelenk und achtete darauf, dass sie die ganze Zeit hinter ihm in Deckung blieb. Dann wandte er den Kopf, um sich der Bedrohung zu stellen.
Hinter ihnen stieg der Rest von Rios Team aus dem anderen Fahrzeug und gruppierte sich um Sarah. Garrett spürte, wie Sarah zitterte, und drückte ihr beruhigend die Hand.
Ein paar Meter von den Männern entfernt, die ihre Waffen auf sie gerichtet hielten, stieg jetzt ein weiterer Mann aus einem der Fahrzeuge. Als er sich zu ihnen umdrehte, wusste Garrett sofort, wen er da vor sich hatte.
Marcus Lattimer setzte die Sonnenbrille ab, starrte Garrett abschätzig an und kam dann langsam auf ihn zu.
Garrett packte Sarah noch fester.
»Sarah, komm zu mir«, sagte Marcus sanft, als wollte er unbedingt vermeiden, ihr Angst einzujagen.
Sarah versteifte sich, schaute aber um Garretts Schultern herum. »Marcus?«, flüsterte sie.
»Alles in Ordnung mit dir?«, fragte Lattimer.
»Natürlich. Garrett hat gut auf mich aufgepasst.«
»Geh weg von diesem Garrett«, befahl Lattimer. »Er ist kein Freund, Sarah. Er hat dich nur benutzt, um an mich ranzukommen.«
Sarah trat einen Schritt vor. Sie wirkte völlig verwirrt. »Das verstehe ich nicht. Du hast ihn doch eingestellt. Er hat nur seinen Job erledigt. Er hat mich beschützt.«
Marcus streckte ihr die Hand hin, und kaum hatte sie sie ergriffen, zog er sie neben sich.
»Er hat gelogen«, erwiderte Lattimer kurz angebunden. »Ich habe ihn nicht eingestellt. Vermutlich arbeitet er für die US-Regierung. Er hätte alles getan, um mich herzulocken. Er hat sich in dein E-Mail-Konto eingehackt und mir in deinem Namen Nachrichten geschickt.«
Jetzt wirkte Sarah noch
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