KGI: Blutiges Spiel (German Edition)
sämtlichen Poren. Er war kein Profi, und somit war er auch keine Herausforderung für sie. Es würde so leicht werden, wie ein Kind zu überwältigen.
Sie kroch von hinten auf ihn zu und war nahezu empört, dass er sie nicht mal kommen hörte. Dann drückte sie ihm den Lauf ihrer Pistole an den Kopf. »Runter, du Arschloch.«
Der Mann wirbelte herum und wollte sie angreifen. Sie verdrehte die Augen, streckte den Fuß vor und riss ihm blitzschnell den Arm nach hinten. Er fiel zu Boden, den Arm schmerzhaft nach hinten verdreht, und P . J. hielt ihn unten. Sein Gesicht lag im Dreck, der Lauf ihrer Pistole grub sich in seinen Rücken.
Sie wälzte ihn herum und trat sein Gewehr außer Reichweite. Schon weil er nicht besser auf seine Ausrüstung aufpasste, gehörte dieser Typ eigentlich erschossen. Es war eine Sünde, eine so tolle Waffe derart zu missbrauchen. Sie bohrte ihm die Pistole seitlich in den Hals und setzte sich rittlings auf ihn.
»Mach den Mund auf, du Arsch. Für wen arbeitest du?«
Der Mann spuckte sie an. P . J. schlug zu. »Lass den Scheiß, sonst schneide ich dir die Eier ab.«
Sie griff nach ihrem Messer und klappte es auf. Die Klinge glitzerte bedrohlich im Licht.
»Ich würde auf sie hören. Sie kann ganz schön gemein werden, wenn sie wütend ist«, ertönte Coles Stimme.
P . J. sah hoch. Ihr Teamkollege lehnte ein paar Meter entfernt an einem Baum und grinste sie an.
Sie richtete den Blick wieder auf ihren Gefangenen. Er starrte sie ungläubig an. Rasch schnitt sie seinen Hosenknopf ab und riss mit dem Messer den Stoff zu beiden Seiten des Schritts weg. Als sie mit seiner Unterwäsche weitermachte, schnappte der Mann entsetzt nach Luft. Im Nu hatte sie das dünne Material zerfetzt.
Sie warf ihm einen mitleidigen Blick zu. »Viel ist da ja nicht, auf das du stolz sein könntest, aber trotzdem – die meisten Männern würden nun mal nicht so gern auf ihn verzichten. Obwohl es in deinem Fall vermutlich keinen großen Unterschied macht.«
Die Augen des Mannes blitzten wütend auf. Mit aller Kraft versuchte er sie abzuschütteln. Sie rammte ihm die Faust in die Eier und hielt die Pistole unter sein Kinn.
»Neuer Versuch. Du sagst mir, wer du bist und für wen du arbeitest, oder ich schneide dir den Schwanz ab und stopfe ihn dir ins Maul.«
»Aber, aber, P . J.«, sagte Cole tadelnd. »Willst du ihn denn nicht deiner Sammlung hinzufügen?« Er sah den Mann an und schüttelte den Kopf. »Früher habe ich geglaubt, es sei bloß Penisneid. Inzwischen weiß ich, dass sie einfach ein gemeines Aas ist. Sie sammelt Schwänze, als wären es Trophäen. Sie trocknet sie, gerbt sie wie Tierhaut und hängt sie sich an die Wand. Ganz schön krank, wenn du mich fragst, aber jeder hat eben so sein Hobby.«
»Du lügst!«, brüllte der Mann. Schweiß lief ihm über die Stirn, und die Augen traten ihm fast aus den Höhlen, so entsetzt starrte er das Messer an.
»Dein Schwänzlein macht zwar nicht viel her, aber ich finde schon noch ein Plätzchen für ihn an meiner Wand.« P . J. zuckte mit den Schultern. Wieder schnitt sie in seine Hose, und auf einmal stieg ihr scharfer Uringeruch in die Nase.
»Verdammt, jetzt hat er sich in die Hose gepisst, Cole. Das macht die Sache etwas schwieriger.«
»Okay, okay«, schrie der Mann. »Ich arbeite für Stanley Cross. Ich soll diese Daniels umbringen, egal wie. Hauptsache, ich bringe als Beweis ein Foto mit, dann kriege ich eine Million.«
P . J. lehnte sich zurück und tat so, als wäre sie enttäuscht. »Tja … verdammt.«
»Holen Sie sie von mir runter!«
Cole kicherte. »Ich lege mich nicht gern mit P . J. an. Ich hänge ziemlich an meinem Schwanz.«
P . J. erhob sich, hielt die Pistole dabei aber die ganze Zeit auf den Kopf des Mannes gerichtet. »Aufstehen, Arschloch.«
Nachdem P . J. neben Cole trat, murmelte er leise, damit nur sie ihn hören konnte: »Schwanzsammlung? Da haben wir ja ganz schön dick aufgetragen.«
Sie lächelte. »Bei dem Zirkus, den ihr Jungs immer um euer bestes Stück macht, dachte ich mir, der macht schneller den Mund auf, wenn ich ihm mit Schwanzabschneiden drohe.«
Sarah kroch zu Marcus, sobald Garrett sich von ihr erhoben hatte. Marcus lag halb auf der Seite. Sie rollte ihn auf den Rücken und starrte entsetzt auf die Unmengen von Blut auf seiner Brust.
»Marcus«, flehte sie. »Rede mit mir, bitte. Ich hole Hilfe.«
Marcus’ Augenlider flatterten, und er versuchte, den Blick auf sie zu richten. »Du bist in Sicherheit.
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