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KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

Titel: KGI: Blutiges Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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er eine bequeme Stellung suchte, verspannte sie sich sofort am ganzen Körper
    »Ich heiße Garrett.«
    »Sarah«, erwiderte sie ruhig.
    »Hübscher Name. Zeitlos. Ich mag das.«
    Lächelnd schaute sie ihn an. Er lächelte zurück. Seine dunkelblauen Augen waren faszinierend.
    »Danke.«
    Er neigte den Kopf. »Gern geschehen.«
    »Wir sind Nachbarn«, platzte sie heraus.
    Er lächelte erneut. »Ich weiß.«
    »Er hat versucht, mir die Tasche zu stehlen. Das konnte ich nicht zulassen.«
    Die Worte purzelten nur so aus ihr heraus, und als sie hörte, wie rechtfertigend und dumm sie klangen, bereute sie sie. Aber sie hatte nichts Unrechtes getan.
    »Das ist es nicht wert, sein Leben zu riskieren«, entgegnete er.
    Sie schüttelte den Kopf. »Das können Sie nicht verstehen. In dieser Tasche ist alles. Ich kann nicht … ich darf sie nicht verlieren. Besonders nicht wegen so einem aggressiven Scheißkerl.«
    Garrett musste lachen. »Wahrscheinlich hätten Sie meine Hilfe gar nicht gebraucht. Sie hatten ihn ja schon entwaffnet, bevor ich hinzugekommen bin.«
    Sie schnitt eine Grimasse. »Ich hatte eine Heidenangst. Ich bin Ihnen so dankbar, dass Sie da waren.« Plötzlich legte sie die Stirn in Falten. »Als ich das Ferienhaus verlassen habe, sind Sie noch im Meer geschwommen. Wie haben Sie es so schnell in die Stadt geschafft?«
    Amüsiert zog er eine Augenbraue hoch. »Beobachten Sie mich etwa?«
    Sie errötete und senkte den Kopf. »Ich habe Sie beim Training gesehen. Als ich losging, waren Sie im Wasser.«
    »Ich bin anschließend in die Stadt gegangen. Ich war kaum hier, da habe ich das Gerangel in der Gasse mitbekommen.«
    »Sie haben ein ausgezeichnetes Timing«, sagte sie kläglich.
    Der Constable stolzierte in den kleinen Warteraum und winkte Sarah und Garrett, ihm nach hinten zu folgen. Sarah stand auf und wischte sich nervös die Hände an den Hosenbeinen ab. Ihr fiel ein, dass es unklug war, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, auch wenn sie noch so wütend war und noch so sehr wünschte, dass dieses Arschloch zur Rechenschaft gezogen wurde. Es wäre sogar ausgesprochen blöd, wenn ihr Name in einer offiziellen Akte auftauchen würde.
    Darüber hatte sie nicht nachgedacht. Sie hatte zugelassen, dass die Emotionen ihren gesunden Menschenverstand vernebelt hatten.
    »Ich habe meine Meinung geändert«, rief sie aus. »Ich will keine Anzeige mehr erstatten.«
    Dem Constable fiel die Kinnlade herunter, und Garrett runzelte die Stirn. Sie ignorierte die beiden und rannte aus dem Revier hinaus, die Tür knallte hinter ihr zu. Bei jedem Schritt verfluchte sie sich selbst, während sie die Straße entlanglief. Aber weit kam sie nicht, da hatte Garrett sie schon eingeholt. Er fasste sie nicht an, trat ihr aber in den Weg, sodass sie gezwungen war stehen zu bleiben.
    Er schaute sie finster an. »Hey, was ist denn los?«
    Sie versuchte, um ihn herumzugehen, aber er hinderte sie daran. »Nichts. Lassen Sie mich. Ich habe es mir anders überlegt.«
    »Sie wollen ihn ungestraft davonkommen lassen?«, fragte Garrett.
    Sie stieß den Atem aus. Wut stieg in ihr hoch. »Hören Sie, es wäre mir lieber, der kleine Dreckskerl würde im Knast verfaulen, aber ich kann es mir nicht leisten aufzufallen.«
    Sie schloss die Augen. Mist, sie war heute eine einzige Katastrophe. Da hätte sie ihm ja gleich alles unter die Nase reiben können. Ihr richtiger Vorname war ihr ohnehin schon rausgerutscht. Aber na gut, Sarah war kein seltener Name, und ihr Nachbar kam ihr nicht vor wie jemand, der dauernd mit den Einheimischen tratschte.
    »Ja, schön, das kann ich verstehen.«
    Der Klang von Garretts tiefer Stimme wirkte beruhigend auf ihre angegriffenen Nerven. Zu ihrer Überraschung hörte sie keinerlei Vorwurf aus seinen Worten heraus. Nur eine vertraute Freundlichkeit, die sie erschaudern ließ.
    »Kommen Sie, ich bringe Sie nach Hause«, bot er an. »Wir haben eh den gleichen Weg.«
    Sie zögerte kurz und presste die Lippen zusammen vor Konzentration. Dann wurde ihr bewusst, wie lächerlich sie sich benahm. Sie hatten tatsächlich den gleichen Weg. Sie würden in die gleiche Richtung gehen, ob er sie nun offiziell heimbegleitete oder nicht.
    Sie entspannte sich und rang sich ein Lächeln ab. »Gern. Danke.«

6
    Garrett hielt sich an Sarahs Seite, und sie erreichten die Mitte des Platzes. »Möchten Sie am Strand entlang nach Hause gehen?«
    Sie nickte und lief wortlos weiter Richtung Café. Er folgte ihr mit einem Meter Abstand und

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