Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

Titel: KGI: Blutiges Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
Vom Netzwerk:
gefunden.
    In der Nacht hatte er nicht allzu viel Zeit verplempert, weil es erstens stockfinster war und er zweitens schnell wieder zu Sarah zurückwollte. Aber irgendjemand war bei Sarah gewesen, und dieser Jemand hatte sich keinerlei Mühe gegeben, seine Spuren zu verwischen. Für ihn deutete das auf einen Einheimischen hin, der auf ein wenig Bargeld oder sonstige leichte Beute hoffte. Natürlich war das lediglich eine Vermutung, und Garrett konnte es sich nicht erlauben, blind herumzuspekulieren.
    Ab jetzt würde Sarah bei ihm bleiben. Das würde seine Aufgabe drastisch erleichtern. Und – nicht zu vergessen – auch sehr viel angenehmer gestalten.
    Einige Minuten später stand er auf seiner Veranda und öffnete die Tür. Drinnen war es still, was vermutlich bedeutete, dass Sarah noch im Bett lag. Es war noch früh, und sie brauchte ihren Schlaf. Dennoch schlich er leise zum Schlafzimmer, um nach ihr zu sehen. Sonst nichts. Er würde sie nicht im Schlaf beobachten. Obwohl er genau das die halbe Nacht lang getan hatte.
    Als er die rissige Tür einen Spalt aufdrückte, wunderte er sich, dass das Bett leer war bis auf die Katze, die sich auf einem der Kissen zusammengerollt hatte. Er machte die Tür ganz auf. »Sarah?«
    Auf dem Bett lag der Zettel, den er ihr geschrieben hatte, nur war er jetzt anders zusammengefaltet, sodass seine Nachricht außen war. Er nahm den Zettel. Sie hatte ihm ebenfalls eine Nachricht hinterlassen.
    Danke für alles, Garrett. Ich muss fort. Bitte kümmere dich um Patches.
    Sein Blick fiel auf die Stelle, wo sich ihre Reisetasche befunden hatte. Sie war fort.
    »Verdammter Mist!«
    Er warf den Zettel hin und durchsuchte die übrigen Räume nur für den Fall, dass sie noch nicht losmarschiert war. Keine Spur von ihr. Er rannte auf die Veranda, sprang die Stufen hinunter und schaute in beide Richtungen den Strand entlang. Sie war jedenfalls nicht über die Straße in die Stadt gegangen, dann hätte er sie gesehen. Und zum Strand hinunter waren keine Fußspuren zu sehen.
    Aber nach Westen …
    In dem noch feuchten Sand führten kleine Abdrücke zum anderen Ende der Insel.
    »Verdammter Mist! Verdammter Mist!«, fluchte er vor sich hin, als er sich auf den Weg machte.
    Wo wollte sie bloß hin? Und wie sollte er sie beschützen, wenn sie nicht ständig in Sichtweite war? Verfluchte Scheiße! Gerade hatte er sie überzeugt, eine Nacht in seinem Haus zu verbringen. Und er hatte dafür sorgen wollen, dass er bei ihr blieb, damit er auch bestimmt auf sie aufpassen konnte. Das hatte ja prima geklappt. Er hatte Scheiße gebaut und sie allein gelassen, weil er geglaubt hatte, sie würde – sie könnte – in der kurzen Zeit nicht abhauen.
    Schon bei Sophie hatte er es auf die harte Tour gelernt, dass es sich nicht auszahlte, Frauen zu unterschätzen, und jetzt hatte er bei Sarah glatt wieder den gleichen Fehler gemacht. Was war er bloß für ein Idiot! Er, der knallharte Marine, schaffte es trotz seiner tollen Spezialausbildung nicht, eine einzige wehrlose Frau im Auge zu behalten. Wann würde er jemals lernen, dass eine Frau niemals dort blieb, wo man sie hinsetzte?
    Er folgte den unregelmäßigen Fußspuren, verlor aber die Spur des Öfteren, als der Untergrund immer felsiger wurde. Mehrmals musste er zurück, und irgendwann verlor er sie ganz. Erst als er über die Felsen zum Strand hinunterkletterte, fand er die Abdrücke wieder. Nur verliefen sie nun nicht mehr parallel zum Meer. Sie führten direkt ins Wasser und verschwanden dort.
    Er blieb stehen, wandte sich nach links, dann nach rechts, aber die Spur endete hier. Verdammte Scheiße. Jemand hatte sie mit einem Boot abgeholt. Das war die einzige Erklärung, wenn man die Möglichkeit ausschloss, dass sie völlig den Verstand verloren hatte und ins Wasser gegangen war.
    Nein, auch wenn sie noch so verzweifelt war, Selbstmord war vollkommen ausgeschlossen.
    Erneut schaute er sich um, aber es gab nichts zu sehen. Keine Häuser, keine Menschen. Sie hatte sich für ihre Flucht den abgelegensten Fleck dieser Insel ausgesucht. Das konnte kein Zufall sein, und es war auch unmöglich das Resultat einer Panikreaktion. Sie hatte das Ganze von langer Hand geplant.
    Ja, er hatte sie schwer unterschätzt, und das machte ihn wütender als ihre Flucht. Er kam sich vor wie der letzte Trottel, und er hasste dieses Gefühl.
    Großer Gott, er hatte diesen kinderleichten Auftrag bekommen und auf der ganzen Linie versagt. Eine schutzlose, verängstigte Frau war ihm

Weitere Kostenlose Bücher