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KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

Titel: KGI: Blutiges Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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er sonst verbrochen hat, ich werde nicht mithelfen, ihn ins Gefängnis zu bringen.«
    Garrett musste sich auf die Zunge beißen, um Sarah nicht unter die Nase zu reiben, was für ein Mistkerl Marcus war. Sie hatte einen Schock erlitten, ausgelöst durch einen traumatischen Überfall. Er konnte ihr nicht noch mehr Illusionen rauben und würde es auch nicht tun. Nicht bevor es unvermeidbar war.

22
    Trotz der Unterredung mit Garrett zog Sarah den Laptop aus dem Versteck unter den Kissen hervor und nahm ihn mit ins Schlafzimmer, um ihre E-Mails zu kontrollieren, während sie packte. Zumindest war das ihre Entschuldigung. Denn sie hatte gar nicht erst ausgepackt. Sie musste lediglich die Schuhe anziehen, schon war sie reisefertig. Wieder einmal. Aber diesmal nicht allein. Garrett war bei ihr.
    Ihre Erleichterung war grenzenlos. Sie war immer noch todmüde und hatte ihre Angst, die sie jeden Tag mehr zu erdrücken schien, so satt.
    Von Marcus war keine weitere Mail gekommen, deshalb öffnete sie eine neue und tippte die bisher längste Nachricht. Erstmals schilderte sie einen Teil ihrer Gefühle, die sie bisher für sich behalten hatte. Vor allzu detaillierten Angaben hütete sie sich nach wie vor, denn sie konnte nicht ausschließen, dass die E-Mails abgefangen wurden. Aber vielleicht beruhigte es Marcus, dass sie den Begleiter akzeptierte, den er zu ihrem Schutz geschickt hatte.
    Garrett trat in die offene Tür und klopfte leise an den Holzrahmen. Sie blickte auf.
    »Wir müssen aufbrechen. Eins solltest du noch wissen: Allen Cross’ Familie hat Leute angeheuert, die dich finden sollen. Sein Bruder zahlt dafür, und Geld spielt offenbar keine Rolle. Es war nicht schwer, dich hier zu finden, da dürfte es auch für andere relativ leicht sein, wenn sie genügend motiviert sind.«
    Das Blut wich aus ihrem Gesicht. Schwankend erhob sie sich vom Bett und musste sich mit einer Hand abstützen, während sie mit der anderen Hand den Laptop hielt.
    »Du lässt nicht zu, dass sie mich zurückbringen«, sagte sie leise. Es war keine Frage, aber sie sagte es so zögernd, dass ihre Unsicherheit nicht zu übersehen war.
    »Nur über meine Leiche.«
    Sein rigoroses Selbstvertrauen machte ihr Mut und drängte ihre Panik ein wenig in den Hintergrund. Sie hatte nicht gewagt, Marcus alles zu erzählen – welche Rolle Stanley gespielt hatte. Erst recht nicht, nachdem er Allen erschossen hatte. Sie würde wenn möglich verhindern, dass noch mehr Blut an Marcus’ – an ihren – Händen klebte.
    Sie schnappte sich die Tasche, als ihr plötzlich bewusst wurde, dass sie keine Ahnung hatte, wohin die Reise ging. Garrett nahm ihr die schwere Tasche mit den Kleidern ab und warf sie sich über die Schulter. Sie steckte den Laptop in seine Hülle und schaute sich noch einmal um, ob sie etwas vergessen hatte.
    »Wo fahren wir hin?«, fragte sie.
    Sein Mund zuckte leicht spöttisch, fast als fände er das Ganze lustig. »Alaska.«
    Erst schaute sie überrascht, dann skeptisch. »Alaska? Ich würde lieber nicht in die USA einreisen. Das ist mir zu riskant.«
    »Riskanter als hier kann es gar nicht sein. An zwei Orten, die du ausgewählt hast, hat man dich schon aufgestöbert. Jetzt bin ich dran. Wir haben über Vertrauen gesprochen, weißt du noch? Jetzt musst du dich entscheiden. Ich werde nichts tun, das dich irgendwie in Gefahr bringt, Sarah. Einige Leute aus meinem Team sind bereits dorthin unterwegs, überprüfen die ganze Gegend und bleiben in Bereitschaft, solange wir uns dort aufhalten.«
    Sie schaute an sich hinunter – T-Shirt und Shorts – und verzog das Gesicht. »Ist es da nicht kalt?«
    Garrett grinste. »Ich wärme dich.«
    Bei diesen Worten rauschte eine Hitzewelle durch ihren gesamten Körper. Sie konnte ihm nicht in die Augen schauen, weil er bestimmt sehen würde, welche Wirkung er auf sie hatte. Auch wenn ihr klar war, dass er sie bloß neckte, war die Vorstellung, wie sie warm und sicher in seinen Armen lag, derart verlockend, dass sie sich danach sehnte, ihre Fantasie in die Tat umzusetzen.
    Er streckte ihr die Hand hin. »Bist du so weit? Wir müssen los.«
    Die einfache Frage fasste mehrere Fragen zusammen. Traute sie ihm? Würde sie mit ihm gehen? Akzeptierte sie ihn in der Rolle ihres Beschützers?
    Sie nahm seine Hand und verschränkte die Finger mit seinen. Er drückte sie kurz und beugte sich vor, um ihr zart einen Kuss auf die Stirn zu hauchen. Dann zog er sie zur Tür und den Flur entlang zum Hinterausgang.
    »Ich

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