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KGI: Tödliche Rache (German Edition)

KGI: Tödliche Rache (German Edition)

Titel: KGI: Tödliche Rache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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klein und sah überraschend weiblich aus. Vielleicht wirkte das aber auch nur so, weil sie von lauter deutlich größeren, distanziert wirkenden Männern umgeben war. Sie war recht hübsch, ohne dass sie sich dafür sonderlich hergerichtet hätte, und braun gebrannt wie jemand, der viel Zeit an der frischen Luft verbrachte. Die Haare hatte sie zu einem ordentlichen, schlichten Pferdeschwanz zusammengebunden, was ganz ihrer sonstigen Erscheinung entsprach. Ihre leuchtend grünen Augen dagegen waren so auffallend schön, dass Sophie kaum den Blick von dieser faszinierenden Frau abwenden konnte.
    Auch P. J. trug ein schwarzes T-Shirt und eine Tarnhose. An ihrem Gürtel hing ein großes Messer, und unter dem Arm hatte sie ein Holster mit einer Pistole.
    Sophie verspürte so etwas wie Neid in sich aufkeimen. Diese Frau war völlig autark. Sie brauchte die Männer um sie herum nicht. Sie konnte selbst auf sich aufpassen und sie wurde offensichtlich ernst genommen. Die Männer vertrauten ihr, dass sie im Ernstfall nicht nur sich selbst, sondern auch das Team rettete.
    P. J. hätte sich nicht derart einschüchtern lassen wie sie, und bestimmt hätte sie sich bei dem Versuch, Tomas’ Auftragsmörder zu entkommen, auch nicht so dumm angestellt.
    Sophie sah auf ihre Hände hinunter und hätte beinahe gelacht. Was sollte das bringen, sich mit einer Söldnerin zu vergleichen? P. J.s Geschichte interessierte sie dennoch. Sophie fand es faszinierend, dass die Frau eine Entscheidung treffen und tun und sein konnte, was und wer sie wollte. Sie hatte ihr Schicksal selbst in der Hand. Genau wie eine Milliarde anderer Menschen auf diesem Planeten – und jetzt auch Sophie. Niemand würde sie mehr kontrollieren. Das schwor sie sich immer wieder.
    Ihr Blick wanderte zu Marlene und Frank, die in einer Ecke des Zimmers saßen. Marlene hatte es sich auf Franks Schoß bequem gemacht, und er hatte fest den Arm um sie gelegt. Sie redeten leise miteinander, und es war offensichtlich, dass Frank sie tröstete. Von Zeit zu Zeit schaute Marlene besorgt zu ihren Söhnen hinüber. Besorgt, aber auch liebevoll und stolz.
    Sophie fühlte einen Stich im Herzen. Es tat weh, so viel Liebe und Familienzusammenhalt zu sehen. Fotos und Erinnerungsstücke waren überall an den Wänden, auf dem Kaminsims, dem Fernseher und allen anderen freien Flächen. Genau das hatte sie sich immer gewünscht – und nie bekommen.
    Das Baby trat sie ganz sanft, als würde es im Schlaf eine bequemere Stellung suchen. Sophie standen die Tränen in den Augen. Sie liebte ihre Tochter schon jetzt von ganzem Herzen. Wieder einmal schwor sie sich, dass dieses Kind mit all der Liebe und in einer sicheren Umgebung aufwachsen würde, die sie immer vermisst hatte – wie auch immer sie das schaffen würde.
    Erfahrung hatte sie keine, aber sie hatte Träume. Wohl schon tausendmal hatte sie sich ausgemalt, wie normale Familien lebten und liebten. Genau das wollte sie für ihre Tochter. Und für sich selbst.
    »Alles in Ordnung?«
    Sie hob den Kopf. Vor ihr stand ein großer dunkelhaariger Mann – Rio? Mit reglosem Gesicht musterte sie ihn. Er wirkte einschüchternd, aber in seinem Blick lag etwas Warmherziges.
    »Sie haben so einen aufgewühlten Eindruck gemacht.«
    Sophie räusperte sich nervös. Sie wusste nicht recht, was sie sagen sollte – oder ob sie überhaupt etwas sagen sollte. Vermutlich war er einer von Sams Männern, aber deshalb traute sie ihm noch lange nicht.
    Der Mann grinste sie breit an. »Sie erinnern mich an meine kleine Schwester. Sie hieß Magdalena.«
    »Hieß?«
    Sophie brachte kaum ein Flüstern zustande, und als sie den Schmerz in seinen Augen sah, bereute sie sofort, dass sie überhaupt gefragt hatte.
    »Sie ist vor ein paar Jahren gestorben. Sie war schwanger, genau wie Sie. Und genauso schön. In der Schwangerschaft sehen Frauen immer besonders toll aus.«
    Sophie hatte keine Ahnung, was sie darauf antworten sollte, also schwieg sie lieber. Zu ihrer Überraschung drückte Rio ihr vorsichtig ein Glas Eistee in die Hände.
    Berührt von dieser Geste schenkte sie ihm ein ehrliches Lächeln und hob das Glas an die Lippen. »Danke. Wer sind all diese Leute?« Sie ließ den Blick durchs Zimmer wandern.
    Er folgte ihrem Blick. »Der Mann rechts neben Sam heißt Steele. Er ist der Leiter des anderen Teams. Ich bin übrigens Rio. Mein Team steht da drüben. So eng aufeinanderzuhocken, ist nicht ganz unser Ding.«
    In einer Ecke stand eine Gruppe von fünf Männern

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