KGI: Tödliche Rache (German Edition)
vor fünf Monaten die Waffenlieferung sabotiert hat, wurde er nicht mehr gesehen. Wir glauben … wir glauben, dass er mit Plutonium arbeitet und dass er wieder eine Lieferung bekommen hat. Seine Wissenschaftler arbeiten daran, wie man es in einem stabilen Umfeld länger lagern kann.«
»Mist. Und wieso glauben Sie, dass seine Tochter irgendwas darüber weiß?«
»Sicher bin ich mir nicht. Aber sie ist zur gleichen Zeit verschwunden wie er, sein Bruder hat eine Menge in die Suche nach ihr investiert, und plötzlich steht einer seiner Auftragsmörder bei Ihnen vor der Tür? Es muss einen Grund geben, warum er sie finden will. Entweder hat sie etwas, was die haben wollen, oder sie verfügt über Informationen, die sie nicht weitergeben soll.«
»Dann viel Glück bei der Suche nach ihr«, entgegnete Sam.
Resnick fluchte laut und ausgiebig. »Verdammt noch mal, Sam. Behandeln Sie mich nicht wie einen Idioten, arbeiten Sie gefälligst mit mir zusammen. Ich schlage vor, wir treffen uns. Sie bestimmen den Ort. Ich komme allein. Sie haben mein Wort. Das hier ist zu wichtig. Wenn Mouton Zugriff auf Plutonium hat, werden eine Menge Leute sterben.«
Sam fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht und schloss die Augen. Das Klopfen unter seiner Schädeldecke kündigte Kopfschmerzen an. Was hatte Sophie ihm verschwiegen? Und stimmte auch alles, was sie behauptete?
Er warf seinen Brüdern einen Blick zu. Sie sahen ihn fragend an. Ohne sie aus den Augen zu lassen, sagte er schließlich: »Nur Sie, Resnick. Wenn Sie Ihr Wort nicht halten, kriegen Sie von KGI nie wieder auch nur die kleinste Information. Verstanden? Zeit und Ort gebe ich Ihnen noch durch.«
Bevor Resnick antworten konnte, unterbrach Sam die Verbindung und knallte das Telefon auf den Küchentresen.
»Worum ging es?«, wollte Garrett wissen.
»Resnick will Sophie vernehmen.«
»Weshalb?«, fragte Donovan.
»Offenbar ist Mouton untergetaucht. Sein Bruder scheint das Kommando übernommen zu haben. Wenn das stimmt, ergibt es auch Sinn, dass er einen seiner eigenen Leibwächter geschickt hat und nicht einen von Moutons. Mouton ist am selben Tag verschwunden wie Sophie. Die CIA ist ganz versessen auf sie. Resnick glaubt, Sophie hätte Informationen, die sie brauchen.«
»Und du hast einem Treffen zugestimmt«, stellte Garrett fest.
Sam nickte. »Ja. Resnick zu verärgern, wäre unvernünftig. Außerdem hätte ich auch gern ein paar Informationen. Wenn sie uns etwas verschweigt, müssen wir das unbedingt rausfinden. Ich will nicht das Risiko eingehen, dass diese Schweine unsere Familie aufmischen.«
Garrett und Donovan nickten zustimmend.
Sam warf einen Blick auf seine Uhr. »Die Teams werden in Kürze hier eintrudeln. Mom und Dad sind bereit zu tun, was wir von ihnen verlangen. Wir teilen die Männer auf. Rio und seine Leute kümmern sich um den Schutz der Familie, Steele und sein Team sorgen bei dem Treffen mit Resnick für unsere Sicherheit.«
»Mir wäre wohler, wenn einer von uns mit Rio zusammen bei Mom und Dad bleibt«, sagte Donovan.
»Ihr könnt beide hierbleiben«, erwiderte Sam. »Ich will euch nicht mit in diesen Schlamassel reinziehen.«
Garrett warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Ich tue jetzt mal so, als hätte ich das nicht gehört. Donovan kann bei Mom und Dad bleiben. Ich begleite Sophie und dich.«
»Na gut. Dann lasst uns mal überlegen, wo wir uns am besten mit Resnick treffen.«
13
Als Sophie wach wurde, standen lauter fremde Männer im Wohnzimmer, alle in schwarzen T-Shirts und Tarnhosen. Sie waren nicht nur durchtrainiert, sondern in jeder Hinsicht knallharte Typen, die mit Sicherheit schon eine Menge gesehen und durchgemacht hatten.
Diese Leute besaßen eine militärische Ausbildung und die entsprechende Disziplin, und ihr Motiv war nicht nur Geld. Ihre Loyalität konnte man nicht einfach kaufen, wie ihr Vater das bei seinen Leuten tun musste.
Sophie hatte keine Ahnung, ob das, was sie sich da zusammenreimte, wirklich stimmte. Vielleicht waren diese Leute auch nicht besser als ihr Vater, aber an irgendetwas musste sie sich einfach festhalten, und fürs Erste hatte sie beschlossen, Sam zu glauben und somit auch den Männern, die für und mit ihm arbeiteten.
Fasziniert beobachtete Sophie aus ihrer Kissenburg heraus, wie die einzige Frau der Gruppe – die anderen nannten sie P. J. – mit den Männern umging. Noch hatte niemand bemerkt, dass Sophie wach war, und sie war froh, alles ungestört verfolgen zu können.
P. J. war
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