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KGI: Tödliche Rache (German Edition)

KGI: Tödliche Rache (German Edition)

Titel: KGI: Tödliche Rache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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wolle.
    Sie döste immer wieder ein, schreckte jedoch bei jedem noch so leisen Geräusch auf. Ihr Hals war steif, und ihr Rücken schmerzte höllisch. Sie musste unbedingt ihre Stellung verändern.
    Zentimeterweise rutschte sie nach hinten, bis sie die Beine ausstrecken konnte, ohne dass sie aus dem Schutz der Felsen herausragten. Mit einem leisen Seufzer drehte sie sich auf die Seite.
    Sie sah in den Himmel hinauf und beobachtete die dünnen Wolkenfetzen, die rasch vorüberzogen. Die Sonne ging allmählich unter, und der Himmel wurde blasser. Jetzt würde es nicht mehr lange dauern, und ihre Geduld würde belohnt werden.
    Wieder schlief sie ein, und als sie das nächste Mal wach wurde, stellte sie überrascht fest, dass es bereits völlig dunkel war und über ihr die Sterne funkelten. Sie hatte länger geschlafen als gedacht, wodurch sie jegliches Zeitgefühl verloren hatte. Vielleicht hatte Sam die Suche längst aufgegeben oder aber so weit ausgedehnt, dass er inzwischen meilenweit entfernt war.
    Sie kam auf die Knie, drückte die Handflächen in den Boden und stemmte sich hoch. Ihre Knie schmerzten, ihr Rücken knackte, und ihre Wunde protestierte heftig gegen die unsanfte Behandlung.
    Ein paar Sekunden blieb sie stehen und streckte sich, um ihre Muskeln zu lockern. Ihr war kalt, und sie war hungrig, aber sie ignorierte beides. Für sie war das nichts Neues.
    So vorsichtig wie möglich kletterte sie über die niedrigste Felswand. Sie testete immer erst, ob der Untergrund sie trug, bevor sie den Fuß aufsetzte, um nicht hinzufallen und keinen unnötigen Laut zu verursachen.
    Auf der anderen Seite glitt sie aus und stürzte so unglücklich, dass ihr die Luft wegblieb. Schützend schlang sie die Arme um ihren Bauch und horchte in ihren Körper, ob sie verletzt war.
    Als sie endlich wieder Luft bekam, richtete sie sich auf und blickte sich um. Es war stockdunkel, nicht einmal der Mond schien. Das war gut, um nicht gesehen zu werden, aber nicht so gut, wenn man selbst etwas sehen wollte.
    Deutlich langsamer und achtsamer als noch vor ein paar Stunden schlich sie durch das Unterholz. Sie hatte den ganzen Tag Zeit gehabt, sich einen Plan auszudenken, war aber jedesmal zu dem Ergebnis gekommen, dass sie ein Transportmittel brauchte. Zu Fuß würde es ihr nicht gelingen, genügend Abstand zwischen sich und diese unmittelbare Bedrohung zu bringen.
    Als sie nicht mehr weit von der Hütte entfernt war, blieb sie stehen und rieb über die Naht an ihrem Arm. Sie konnte kaum erkennen, wo die Bäume aufhörten. Zentimeterweise schob sie sich vor, um herauszufinden, ob in der Hütte Licht brannte und die Pick-ups noch davor standen. Sie wusste nicht, wie hartnäckig Sam sein würde und wie lange er die Suche ausdehnen würde oder ob er sie überhaupt gesucht hatte.
    »Wo soll’s denn hingehen?«
    Sophie wirbelte herum und schlug sich die Hand vor den Mund, um nicht laut aufzuschreien. Der Lichtstrahl einer Taschenlampe blendete sie, und sie hob den anderen Arm, um ihn abzublocken. Dann schoss sie nach rechts, um zu fliehen, aber Garrett packte sie am Handgelenk und zog sie an sich.
    »Lass mich los«, bat sie verzweifelt.
    »Du tust dir nur weh. Hör auf dich zu wehren«, erwiderte er ruhig.
    Tränen traten ihr in die Augen. »Verdammter Mistkerl.« Er ließ den Arm mit der Taschenlampe sinken, dann richtete er den Lichtstrahl nach oben, damit ihre Gesichter beide beleuchtet wurden. Sophie war auf sein übliches Gewitterwolkengesicht gefasst gewesen, aber diesmal lag seine Stirn nicht in Falten.
    »Lass mich los«, bat sie erneut. »Du magst mich doch nicht mal. Du hast mich von Anfang an nicht ausstehen können. Lass mich gehen! Ich verspreche dir auch, dass ich Sam oder sonst einen von euch nie wieder belästigen werde. Gib mir wenigstens die Chance, mein Kind zu beschützen.«
    Er sah sie mit einem Anflug von Bedauern an, und sie hatte den Eindruck, ihm wäre nicht ganz wohl bei der Sache. Sein Griff um ihr Handgelenk lockerte sich ein wenig. Hoffnung keimte in ihr auf, aber als sie versuchte, ihm den Arm zu entziehen, packte er wieder fester zu.
    »Hör mir zu, Sophie. Sam ist außer sich vor Sorge. Was immer du gehört oder geglaubt hast zu hören, er hat nicht vor, dich zu verraten.«
    »Das hat er doch schon«, entgegnete sie bitter. »Ich hätte gar nichts anderes erwarten dürfen. Er schuldet mir schließlich nichts. Ich bin doch bloß irgendeine Frau, die er in einer Kneipe aufgegabelt hat. Dass er mich schwängert, war

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