Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
KGI: Tödliche Rache (German Edition)

KGI: Tödliche Rache (German Edition)

Titel: KGI: Tödliche Rache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
Vom Netzwerk:
entführt worden war.
    Sophie taumelte und musste sich am Tisch festhalten. Sie vermied es, die Männer anzuschauen, denn mit Sicherheit würde sich Garretts Wut auf sie richten. Ihr wurde übel, und sie bekam kaum Luft. Ihre Brust hob und senkte sich hektisch, und sie schloss die Augen und sank auf den Stuhl zurück. Im Moment wollte sie nur noch eins: sich verkriechen und weinen.
    »Sophie, wir müssen los.«
    Sie hob den Kopf. Sam stand mit grimmigem Gesicht vor ihr, während Garrett bereits aus der Hütte eilte.
    »Wohin?«, brachte sie mühsam heraus.
    »Zurück nach Hause. Zu meinem Vater. Ich muss ihn sehen, und dann müssen wir meine Mom finden.«
    Mühsam erhob sie sich und nickte zustimmend. Natürlich mussten sie das tun. Sie ging vor Sam aus der Hütte und wäre am Fuß der Treppe beinahe in Garrett hineingelaufen. Er packte sie am Arm und stützte sie, bis Sam übernahm und sie zum Pick-up geleitete.
    Während der Fahrt sprach keiner von ihnen. Die Anspannung war nahezu greifbar, und während Sam den Blick nicht eine Sekunde von der Straße abwandte, starrte Garrett bedrückt aus dem Fenster.
    Sophie fühlte sich einerseits schuldig, weil sie ihren Onkel zu den Kellys geführt hatte, und war gleichzeitig wütend über ihre Schuldgefühle. Dass ihr Onkel auf Sam und seine Familie losging, war unvermeidlich gewesen. Sie stand zwar als Erste auf seiner Liste, allerdings dicht gefolgt von den Kellys.
    Aber jetzt musste sie Sam die nötige Munition liefern, um ihren Onkel angreifen und seine Mutter retten zu können. Sie betete, dass ihr Onkel Marlene am Leben ließ. Würde ihr Vater noch den Ton angeben, hätte er sie längst getötet, um den Kellys eine Botschaft zukommen zu lassen. Doch ihr Onkel war nicht so unbarmherzig wie ihr Vater. Er versuchte es zwar, aber er war einfach schwächer. Dabei sah er sich gern als jemanden, der genauso gut über ein kriminelles Reich herrschen konnte wie ihr Vater, doch dieses Talent war nur wenigen gegeben. Alex Mouton hatte nicht die Spur eines Gewissens gekannt, und Sophie konnte nur hoffen, dass er in der Hölle schmorte.
    Sie presste die Lippen aufeinander und atmete tief durch die Nase ein. Dann richtete sie sich auf und rutschte in die Mitte der Rückbank, damit sie beide Männer im Blick hatte.
    »Mein Vater ist tot.«
    Sam hob den Kopf, um sie im Rückspiegel sehen zu können, und Garrett fuhr herum und starrte sie forschend an.
    »Bist du dir ganz sicher?«, fragte Sam. »Das ist wichtig, Sophie. Wir müssen hundertprozentig sicher sein. Wir können es uns nicht leisten, von irgendwelchen Vermutungen auszugehen.«
    »Hast du seine Leiche gesehen?«, fügte Garrett hinzu.
    »Ja«, erwiderte sie leise. »Ich selbst habe ihn umgebracht.«
    Sam stieg auf die Bremse und fuhr an den Straßenrand, stellte den Motor jedoch nicht ab. Dann drehte er sich zu ihr um und starrte sie ebenfalls an.
    »Würdest du das bitte noch mal wiederholen?«
    »Ich habe ihn umgebracht. Erschossen, um genau zu sein.«
    »Heilige Scheiße«, murmelte Garrett.
    Sam schloss die Augen und rieb sich frustriert über den Nasenrücken.
    »Du hast ihn erschossen.«
    »Ja.«
    »Ist dein Onkel deshalb hinter dir her? Aus Rache?«, fragte Garrett.
    »Ich habe etwas, das er will.«
    Sophie zwang sich, ihre Stimme ruhig klingen zu lassen. Sie hatte endlich den Mut gefunden, zu beichten und würde jetzt keinen Rückzieher machen.
    Sam musterte sie misstrauisch.
    »Und was ist das, Sophie?«
    »Der Schlüssel zum Tresorraum meines Vaters.«
    Garrett zog die Stirn in noch tiefere Falten. »Und? Was hat das zu bedeuten?«
    »In dem Tresorraum befindet sich alles, was mein Vater besaß. Nicht nur im konkreten Sinn, sondern auch im übertragenen. Einzelheiten über seine Geschäfte, Kontaktadressen, Prototypen der Waffen, die er im Laufe der Jahre entwickelt hat. Euer Mr Resnick macht sich Sorgen, er könnte an Nukleartechnologie gearbeitet haben. Falls das stimmt, finden sich die Einzelheiten dort, genau wie alles andere auch.«
    »Und das bewahrt er alles in einem Tresorraum auf?«, fragte Garrett ungläubig.
    Beinahe hätte sie gelächelt. »Das ist kein gewöhnlicher, sondern ein unterirdisch angelegter, hypermoderner, klimatisierter Tresorraum. Und wenn ich von Tresorraum spreche, dann dürft ihr euch nicht so ein Teil wie in der Bank vorstellen, wo im besten Fall vielleicht ein Auto reinpasst. Es ist eine riesige Kammer mit einem Eingang und einem Ausgang. Sobald man drin ist, kommt man auf diesem Weg

Weitere Kostenlose Bücher