Kidnapping Keela (Lords of Arr'Carthian) (German Edition)
Steinkreis zu.
Er wandte sich kurz vor den mächtigen Steinen zu ihr um und runzelte die Stirn darüber, dass sie noch immer auf der gleichen Stelle stand, wie zuvor.
„Ich kann auch Gewalt anwenden, wenn es sein muss, aber ich würde bevorzugen, wenn ich es nicht müsste. Ich bin kein Mann, der gern Frauen wehtut. Also komm jetzt!“
Keela gab sich einen Ruck und schritt auf ihren Entführer zu. Als sie bei ihm angelangt war, fasste er sie beim Arm und führte sie in die Mitte des Kreises. Sie fühlte sich auf einmal sehr seltsam. Als stünde sie neben sich. Sie war hier und doch wieder nicht. Sie meinte, Lachen in der Ferne zu hören und eine tiefe Männerstimme. Dann drehte sich alles um sie herum und sie verlor beinahe das Bewusstsein. Wo war sie? Was passierte mit ihr? Wer war sie? Nichts machte auf einmal Sinn in ihrem Universum. Sie spürte, wie zwei starke Arme sich um sie legten und sie an einen harten Männerkörper pressten.
„Ruhig“, sagte eine Stimme, die ihr vage bekannt vorkam. „Es ist gleich vorbei. Das erste Mal ist immer das Schlimmste.“
Schwärze hüllte sie ein und erlöste sie gnädig von diesen beängstigenden Gefühlen.
***
Y-Quadrant, Karrx7
Königliches Schloss der Arr'Verkuzzi
8. Tag des Monats Lumino im Jahr 7067 Federationszeit
„So, das ist also Marruks neue Gefährtin“, hörte sie eine Männerstimme in ihrem Traum sagen. „Sie ist noch schöner in Natur, als in der Vision.“
„Ich habe die Nachricht an Prinz Marruk versenden lassen, Hoheit“, sagte eine weibliche Stimme.
„Gut, sehr gut. Alles läuft genau, wie es sein soll. Geb gut acht auf unseren Gast und kümmer dich um sie, wenn sie erwacht. Ich möchte, dass ihr kein Haar gekrümmt wird. Ich mache dich persönlich für ihr Wohlergehen verantwortlich. Habe ich mich deutlich ausgedrückt?“
„Wie Ihr wünscht, Hoheit. Ich werde sie ständig überwachen.“
Schritte entfernten sich, dann erneut die Stimme: „Und lass mich rufen, wenn sie erwacht.“
„Wie Hoheit wünschen.“
Kapitel 12
Y-Quadrant, Karrx7
Königliches Schloss der Arr'Verkuzzi
8. Tag des Monats Lumino im Jahr 7067 Federationszeit
K eela erwachte mit dem Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte. Sie konnte nur nicht sagen, was es war. Sie spürte, dass das Bett neben ihr leer war. Marruk war nicht da. Dann fiel ihr ein, dass er ja mit seinem Bruder, seinem Vater und einigen Männern zu einem Scharmützel ausgerückt war. Trotzdem stimmte etwas nicht. War ihm womöglich etwas passiert? Sie riss die Augen auf und setzte sich im Bett auf. Wo war sie? Das war nicht ihr Gemach in Marruks Burg. Es war ebenso groß und ähnlich eingerichtet, doch es war ein Raum, den sie nicht kannte. Im Palast konnte sie sich auch nicht befinden, denn dort waren alle Wände weiß verputzt und mit Teppichen verhangen. Diese Wände waren aus purem Stein, wie die Wände in Marruks Burg.
„Guten Morgen Mylady“, ertönte eine weibliche Stimme von irgendwo her. „Habt Ihr gut geschlafen?“
Keela blickte sich um, doch es war niemand zu entdecken.
„Wer bist du? Wo bist du?“
„Ich bin Maara, der Zentralcomputer des Schlosses.“
„Wessen Schloss?“
„Das Schloss von König Abziarr Arr'Verkuzzi“, antwortete der Computer.
Keelas Herz begann, heftig zu klopfen. Mit einem Mal erinnerte sie sich wieder an alles. Den Brief, die nächtliche Entführung und die Höhle mit dem Steinkreis. Dann war sie scheinbar bewusstlos geworden.
„Wie lange habe ich geschlafen?“, fragte sie.
„Fünf Stunden, sechzehn Minuten und zwölf Sekunden“, antwortete Maara.
„Danke für die präzise Antwort“, sagte Keela belustigt.
„Keine Ursache, Mylady.“
„Weißt du, was König Abziarr mit mir vorhat?“
„Tut mir leid, diese Information ist eine Stufe eins Information. Euch stehen nur Informationen der Stufe sechs zu.“
„Darf ich wenigstens erfahren, wo die Toilette ist? Oder ist das auch eine Stufe eins bis fünf Information?“
„Die Toilette befindet sich hinter der Tür zu eurer Linken“, erwiderte Maara.
Hatte sie es sich nur eingebildet oder klang der Computer tatsächlich etwas angepisst? Egal! Sie hatte ein Bedürfnis, dass ihre Aufmerksamkeit verlangte. Seufzend glitt sie von dem hohen Bett hinunter und wankte zu der besagten Tür. Sie fühlte sich noch immer etwas weich in den Knien.
Als sie von der Toilette kam, stand ein junges Mädchen neben dem Bett.
„Mylady? Ich habe Euch eine kleine Stärkung gebracht. Seine Hoheit
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