Kiesgaerten
Schmuckpflanzungen und Rabatten. Spaten und Hacke können Sie getrost im Geräteschuppen lassen. Denn Graben und Harken machen auf dem kies- oder schotterreichen Untergrund keinen Sinn – eine Lockerung des Bodens ist hier nicht nötig.
Unkraut jäten
Beim Jäten gilt im Kiesgarten: Je früher Sie jäten, umso weniger Aufwand ist nötig. Geben Sie Unkräutern also keine Chance und beseitigen Sie diese möglichst frühzeitig. Bedenken Sie: Schon ein einziger Löwenzahn bildet bis zu 5000 Samen aus! Deshalb sollten Sie alle Unkräuter möglichst bevor sie blühen, spätestens jedoch bevor sie Samen bilden, entfernen. Am einfachsten und besten geschieht das mit einem Distelstecher oder einer Einzinkhacke.
Zwar hilft eine Mulchdecke aus Splitt oder Kies, die Zahl unerwünschter Keimlinge deutlich zu verringern. Doch gegenüber lästigen Wurzelunkräutern hilft das Abdecken der Pflanzflächen nicht. Quecken, Winden und Ackerdisteln wachsen munter auch durch eine Kiesschicht hindurch, breiten sich so permanent aus und werden zur Gefahr für Halbsträucher, Stauden und Gräser. Zögern Sie also nicht, solche Unkräuter konsequent zu bekämpfen. Sobald sich einer der unerbetenen Gartengäste zeigt, entfernen Sie die Pflanzen möglichst vollständig. Da dies meist nicht auf Anhieb gelingt, sollten Sie befallene Stellen in kurzen Abständen kontrollieren. So können Sie sofort eingreifen, sobald sich wieder ein Austrieb zeigt. Nur auf diese Weise werden die Wurzelunkräuter allmählich so geschwächt, dass sie letztlich verschwinden, auch wenn dies mitunter ein langwieriger Prozess ist.
Willkommene Sämlinge dürfen bleiben
Pflegen heißt im Kiesgarten vor allem auch lenken. Bei Unkräutern ist die Entscheidung leicht zu treffen – sie werden entfernt. Tauchen jedoch Sämlinge von gepflanzten Kiesgartenbewohnern auf, gilt es sorgfältig abzuwägen, ob diese bleiben dürfen oder nicht. Einen allgemeingültigen Rat gibt es nicht.
In manchen Fällen spricht alles dafür, den Pflanzennachwuchs zu belassen: So würden beispielsweise kurzlebige Formen wie Kron-Lichtnelke oder Königskerzen aus der Pflanzung verschwinden, wenn man konsequent alle Sämlinge entfernt. Arten wie Spornblume und viele andere können dagegen derart massiv auftreten, dass sie andere Kiesgartenpflanzen bedrängen und vielleicht sogar verdrängen. Selbst Lavendel bildet im Kiesgarten Sämlinge, wenn Sie die Blütenstände nicht rechtzeitig entfernen.
Ein Kiesgarten ist eben ein spannendes Experimentierfeld. Ob, auf welche Weise und wie stark Sie eingreifen – sei es durch Schnitt (-> > ), Jäten oder Mulchen –, hängt weitgehend von Ihren Vorstellungen von einem Kiesgarten ab.
Eine Mulchschicht aus Kies oder Splitt
Eine Mulchschicht ist in vielen Fällen im Kiesgarten zu empfehlen: Sie verringert die Verdunstung von Bodenwasser und die Keimung von Unkräutern. Die Bodenoberfläche verschlämmt nicht, und die Gefahr ist geringer, dass der Untergrund bei Pflegearbeiten verdichtet wird. Man kann eine solche Mulchschicht bereits vor oder unmittelbar nach der Pflanzung aufbringen (-> > ). Wenn Sie den Boden jedoch gegen ein Kiesgartensubstrat ausgetauscht haben (-> > ), können Sie sich die kraftraubende Arbeit des Mulchens sparen.
Als Mulchmaterial sollten Sie im Kiesgarten ausschließlich mineralische Stoffe wie Gesteinssplitt, Kies, Blähschiefer oder Recyclingstoffe wie Ziegelsplitt verwenden (-> > ). Als feinere und leichter zu bearbeitende Körnungen empfiehlt sich Splitt oder Kies in der Größenordnung 5–8 mm. Feinere Materialien sollten Sie dagegen nicht wählen, da sich sonst leichter Unkräuter ansiedeln können. Wenn Sie – beispielsweise aus ästhetischen Gründen – etwas gröberes Material bevorzugen, wählen Sie am besten die Körnung 8–16 mm.
Egal für welches Material Sie sich entscheiden: Eine 5–8 cm dicke Schicht – das entspricht etwa 50–80 Liter pro Quadratmeter – ist völlig ausreichend.
Die Mulchdecke erneuern
Nach einigen Jahren ist ein Großteil des Mulchmaterials in tiefere Bodenschichten verlagert. Wenn die Pflanzendecke bewusst lückig gehalten wurde, um den Kontrast von Stein und Pflanze zu wahren, sollten Sie die Mulchdecke erneuern. Dies lässt sich am besten nach dem Rückschnitt der Pflanzen am Ende des Winters erledigen. Sie brauchen dann keine Rücksicht auf ausgetriebene Pflanzen zu nehmen und können Splitt oder Kies gleichmäßig verteilen. Doch es ist nicht immer nötig, die Mulchschicht
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