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Kill Decision

Kill Decision

Titel: Kill Decision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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Kansas-Kennzeichen.
    Der Blinker tickte, und der Van fuhr langsamer. Sie bogen links ab, über Bahngleise, und fuhren offenbar direkt auf einen grasbewachsenen Hang zu. Merkwürdigerweise führte eins der Gleise neben ihnen her, als sie sich einer weißen Felsfront näherten, die aussah, als wäre der Hang dort senkrecht abgeschnitten worden.
    McKinney blickte zu einem beleuchteten Schild empor, auf dem «SubTropolis» stand. Es war über dem betongefassten Eingang eines Tunnels angebracht. Über dem Tunnelloch hingen an schrägen Stangen Fahnen aus aller Welt. Die Öffnung war mindestens sieben Meter hoch und über fünfzehn Meter breit. Eine Fahrbahn, breit genug für zwei Sattelschlepper, führte in den Hügel. McKinney sah, ein Stück weiter die gutbeleuchtete Felswand entlang, auch das Bahngleis ins Innere führen. Offenbar konnten ganze Züge in diesen Hügel einfahren.
    Foxy öffnete das Beifahrerfenster und zog eine Magnetkarte durch ein Lesegerät, worauf sich das Rollgittertor hob.
    «Was ist das hier?»
    «Der Hauptsitz. Hat ein über dreißig Meter dickes Dach aus massivem Kalkstein. Dreimal so widerstandsfähig wie Beton. Da unten kriegt uns kein Drohnengeschoss. Odin geht nicht gern Risiken ein.»
    Foxy fuhr durch das Tor, und sogleich weitete sich der Felstunnel zu einer hellerleuchteten, gitterförmigen Anlage von mächtigen Gesteinspfeilern und unterirdischen Gebäuden. An die Felswände waren Schilder geschraubt mit Pfeilen und Parzellennummern verschiedener Produktionsbetriebe, Lagerhäuser und Transportfirmen. Die Zufahrt führte in Kurven leicht bergab und wurde dann zu einer geraden Durchfahrtsstraße, erhellt von gelblichen Metallhalidlampen. Das hier war ein riesiger Untergrundgewerbepark.
    Von so etwas hatte McKinney noch nie gehört. Etwa alle dreißig Meter erhob sich ein mächtiger Pfeiler aus massivem Gestein, bestimmt sieben mal sieben Meter stark, aber ansonsten schien sich dieses unterirdische Gelände in drei Richtungen endlos auszudehnen – helle Lichter bis zu einem fernen Fluchtpunkt. «Mein Gott, das ist ja riesig.»
    Foxy nickte. «Sechs Meilen Straßen. Fünfhundert Hektar Fläche. Nur hundert davon sind ausgebaut, und davon wiederum ist nur die Hälfte belegt.»
    McKinney verrenkte den Hals, um die Endlosreihen von Gesteinspfeilern entlangzublicken. «Aber wieso …?»
    «Hier wurde seit den vierziger Jahren Kalkstein abgebaut. Jemand kam auf die geniale Idee, dass dieses Gestein, das schon zweihundertachtzig Millionen Jahre existiert, eine stabile Umgebung für Archive, Datencenter und dergleichen wäre. Tornadogefahr besteht auch nicht. Inzwischen haben sich hier unten alle möglichen Unternehmen angesiedelt. Verpackungsfirmen, Beleuchtungshersteller. LKW-Zufahrt und Gleisanschluss haben sie auch. Für unsere Operation hat das hier große Vorteile. Niemand kann aus der Luft oder per Satellit beobachten, was wir tun, und es gibt mehrere Einfahrten – jede Menge Kommen und Gehen rund um die Uhr. Und es liegt zentral – nur ein kurzer Flug in fast alle Ecken der Staaten.»
    Foxy bog nach links in einen Quertunnel ab, und kurz darauf kutschierten sie eine weitere Höhlenstraße entlang, die sich in der Ferne verlor. «Wir operieren unter dem Deckmantel verschiedener Tarntätigkeiten – Öl- und Gasgewinnung, Mikrowellenkommunikation und so was. Gibt uns das, was wir cover for status nennen – simpler gesagt, einen Vorwand, an einem bestimmten Ort zu sein. Und mit jeder Menge Equipment durch die Gegend zu fahren. So, da wären wir …»
    Foxy bremste ab und bog nach rechts in einen weiteren Seitengang ein. Wieder weitete sich der Gang zu einem endlosen Feld von Steinpfeilern – aber es gab keine Lampen mehr. Sie fuhren jetzt in völliges Dunkel, das auch ihr Scheinwerferlicht zu verschlucken schien.
    McKinney beugte sich auf ihrem Sitz vor. «Hier gibt es bestimmt interessante Fossilien.»
    «Ah, ja? Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass es ein toller Ort für absolute Abschottung ist. Wir haben fünfundzwanzig Hektar, weit weg von allen übrigen Parzellenmietern. So kriegen wir keinen Besuch, und niemand bemerkt uns. Wir liegen arschweit draußen im Dunkeln, da kommt niemand mal eben rüber, um sich ein Tässchen Zucker auszuborgen. Da …» Er zeigte voraus.
    McKinney sah in der Ferne eine einzelne Sicherheitsleuchte.
    «Haustürlampe brennt, also ist die Luft rein.»
    Sie fuhren auf das Licht zu und hielten schließlich vor einem Rolltor in einer weißen Wellstahlwand, die

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