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Kill Decision

Kill Decision

Titel: Kill Decision Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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gefährden, ganz zu schweigen von –»
    «Sollen diese Terroristen doch ihr Glück versuchen.» Singleton fixierte wieder McKinney, richtete seine Worte aber an Foxy. «Im Bericht steht, sie ist Myrmekologin. Sagen Sie nicht, diese junge Frau ist hier, weil Odin mal wieder sein Schwarmverhalten-Steckenpferd reitet.»
    «Erstens, was Odin tut oder nicht tut, ist nicht mein –»
    «Das ist nämlich Zeitverschwendung.» Singletons Blick hielt immer noch McKinney erfasst, die jetzt sein Fahrzeug unbeaufsichtigt hinter ihm umherflitzen sah. «Die Drohnen, mit denen wir es zu tun haben, sind gezielt vorgehende Jäger, keine schwärmenden Horden.» Er deutete hinter sich auf sein flinkes Fahrzeug. «Einzeljäger. Wir dürfen keine Zeit mit Spekulationen vergeuden.»
    McKinney starrte zurück. «Ich bin nicht aus freien Stücken hier, und ich habe nicht die Absicht, Ihnen irgendeine Vorgehensweise aufzunötigen.»
    «Gut. Weil ich nämlich nicht zulassen werde, dass wir eine falsche Fährte verfolgen.»
    «Schön.»
    «Da draußen sterben nämlich Menschen.»
    «Ich hab’s verstanden, okay? Lassen Sie’s gut sein.»
    Foxy intervenierte. «Genug das Revier markiert.» Er zeigte den Flur entlang. «Möchten Sie Ihren gezielt vorgehenden Jäger vielleicht zurückpfeifen?»
    Singleton sah McKinney noch eine Sekunde lang an, nickte dann. Er klatschte laut in die Hände, und das Roboterfahrzeug blieb augenblicklich stehen.
    Foxy schob sich mit McKinney an Singleton vorbei. «Danke. Sehen uns morgen.»
    «Gute Nacht.»
    Als sie um die Ecke waren, schüttelte McKinney resigniert den Kopf. «Ich wusste doch, es hatte einen Grund, dass ich lieber Feldforschung machen wollte.»
    Foxy lachte. «Ach, er ist ganz in Ordnung, wenn man ihn erst mal besser kennt. Ist nur schon eine ganze Weile hier.» Foxy führte sie zu einer Reihe von Türen aus hellem Holz. Vor einer mit einem Plastikschildchen, in das eine Sechs eingraviert war, blieben sie stehen. «Da sind wir.»
    McKinney erkannte, dass unter der Ziffer die Zimmernummer auch noch in Braille stand. Sie fuhr mit der Fingerkuppe über die erhabenen Pünktchen.
    Foxy öffnete die Tür. «Ja, wir halten uns an das Antidiskriminierungsgesetz.» Er betätigte den Lichtschalter. Leise surrend gingen Lampen an und erhellten ein spartanisches Wohnheimzimmer mit nagelneuen stabilen Möbeln. Ein Bett, eine Kommode, ein Schreibtisch und darauf ein Laptop – verkabelt mit einer Netzwerkdose in der Wand. Dem Bett gegenüber hing ein Flachbildfernseher. Ein Zimmer, wie sie es sich nie für sich hätte vorstellen können. Es war so surreal! Sie konnte es immer noch nicht ganz glauben, erwartete halb, die nächtlichen Geräusche des Dschungels zu hören. Aber da war nur das sterile Surren der Lampen.
    Foxy ging an den Schreibtisch und klappte den Laptop auf. «Ihrer, solange Sie hier sind. Er hat so ziemlich alles an Software, was auf Ihrem alten Laptop war.»
    «Will ich hören, woher Sie wissen, was auf meinem alten Laptop war?»
    «Sie können morgen mal Hoov fragen. Vielleicht hat er ja einen Tipp in puncto Firewall für Sie.» Er zeigte wieder auf den Laptop. «Da in unserem Intranet ist ein Team-Wiki, dem Sie alles Nötige über die Mission entnehmen können. Willkommen in Regierungsdiensten.»
    «Eine verdeckte militärische Operation mit einem Wiki.»
    Foxy ging zur Tür. «Es wird nur noch seltsamer werden, Professor. Also würde ich Ihnen jetzt raten, eine Runde zu schlafen. Ihr Bad ist da, Toilettenzeug ebenfalls. Kleider und Schuhe sind in der Kommode und im Schrank. Der Wecker klingelt um Punkt sechs. Zusammenkunft im Teamraum um sieben. Frühstücken können Sie dort – ich schicke jemanden rum, der Ihnen den Weg zeigt. Wenn Sie was zum Einschlafen brauchen oder sonst irgendwas, drücken Sie den Knopf hier neben der Tür.» Er betrachtete ihre müden Augen. «Irgendwelche Fragen?»
    Sie schüttelte matt den Kopf.
    «Perfekt …» Er legte zwei Finger an die Schläfe. «Dann bis in fünf Stunden.» Und damit machte er die Tür hinter sich zu.
    Sie starrte auf die Verriegelung, ging dann hin und betätigte sie: ein befriedigendes Klack . Allein schon den Stahlbolzen in den Türrahmen fahren zu hören senkte ihren Stresspegel um die Hälfte.
    McKinney setzte sich auf die Bettkante und schlug die Hände vors Gesicht. Das war doch alles Wahnsinn.
    Sie sah die Fernbedienung für den Fernseher auf dem Nachttisch liegen, ergriff sie und drückte den Ein-Knopf. Es erschien ein

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