Kill Decision
Wir müssen Sie morgen wegen der Köderaktion briefen. Sie werden zu keinem Zeitpunkt wirklich in Gefahr sein.»
«Warum überzeugt mich das nicht?»
«Morgen.» Und damit verschwand er.
McKinney ging ein paar Minuten weiter durch die Flure. Da hier jedoch die meisten Türen abgeschlossen waren, zog es sie schließlich in Richtung der Garage und der Werkstattgeräusche. Zuerst linste sie nur durch die kleinen Maschendrahtglasfenster in der zweiflügligen Tür, aber dann betrat sie die Garage. Ein halbes Dutzend Leute arbeiteten an Fahrzeugen auf beiden Seiten; Lichtbögen von Schweißgeräten blitzten, und Hämmer klopften auf Metall. Foxy und Smokey standen über ein Klemmbrett gebeugt, beide mit Maschinenpistolen vor der Brust.
Foxy blätterte in den Seiten auf dem Klemmbrett. «Sag ihnen, sie haben vier Tage, um ihr Einsatzmaterial auf Paletten zu packen und zum Lufttransportregiment Spezialkräfte zu schaffen, damit die die Schwerpunktberechnungen anstellen können. Waffen gehen nur per Luft – kein Feldzeug über Land.»
Smokey deutete mit dem Kopf auf McKinney; Foxy drehte sich um und war ziemlich überrascht, sie hier zu sehen.
«Suchen Sie was, Professor?»
«Kann nicht schlafen. Odin hat gesagt, ich darf mich umschauen. Sie können ihn ja fragen.»
«Okay.» Foxy lächelte, hielt dann die Hand an sein rechtes Ohr und sprach leise vor sich hin, während Smokey sie beobachtete. Sie erkannte ein feines Spiralkabel, das sich von Foxys Ohr in seinen Halsausschnitt wand. Dann sah er auf und zuckte die Achseln. «Bitte, Professor, nur zu. Sagen Sie’s, wenn ich irgendwas für Sie tun kann.»
Sie nickte zerstreut, war aber schon dabei, den Fuhrpark zu inspizieren. Zwei, drei Transporter, die sie bei ihrer Ankunft hier gesehen hatte, waren nicht mehr da. Noch vor der Mitte der Fahrzeugreihe blieb sie stehen, um zuzuschauen, wie ein weiterer Militärtechniker, ein adretter Bursche in den Zwanzigern, in einem Kabelbündel herumsuchte, das er aus der Seitenklappe eines schweren Allradlastwagens gezogen hatte. Er schaute immer wieder auf ein Verkabelungsdiagramm und prüfte Leitungen mit einem Voltmeter.
Er merkte, dass sie ihn beobachtete.
«Schönes Projekt, das Sie da haben.»
«Ist eben mein Job, Ma’am.» Der Junge hatte einen Südstaatenakzent, den sie nicht recht verorten konnte. Texas? Georgia?
McKinney trat näher an den Zehntonner heran und strich über den glänzenden Kotflügel. Der Junge blickte verstohlen zu ihr herüber.
Es war wirklich ein beeindruckendes Gefährt. Nagelneu, mit einem breiten Chromkühlergrill und einer Doppelkabine, in der wohl mindestens vier Leute Platz hatten. Er trug das Schildlogo von Ancile Services und sah aus, wie für seismische Untersuchungen im Gelände ausgelegt, so hochrädrig, dass sich der Türgriff etwa in Augenhöhe befand. Fast die gesamte Ladefläche nahm jedoch ein tonnenschwerer Generator mit zwei überdimensionalen Abgasrohren ein. Die Seitenklappen des Generators waren geöffnet: Darunter befanden sich Leiterplatten, Schaltkästen und Kabelbündel, die der Techniker untersuchte.
Sie deutete mit dem Kinn auf die Kabelbündel. «Wie lernt man das alles?»
Er sah auf. «Ausbildung, Ma’am.» Er langte tief in das Steuerungsfach hinein.
«Was machen Sie eigentlich alle hier?»
Er zögerte. «Da kann ich nicht drüber reden, Ma’am.»
Sie nickte langsam. «Okay …» Sie fuhr noch einmal mit dem Zeigefinger über den Kotflügel und wanderte dann durch die Garage zurück, wobei sie die Fahrzeuge auf der anderen Seite betrachtete.
McKinney kam an einem großen Allrad-Feuerwehrtruck mit dem Emblem der US-Forstverwaltung vorbei. Er hatte eine Vier-Personen-Kabine und Ausrüstungsfächer über die ganze Länge des Aufbaus, alles in Türkisgrün. Die Umbaumaßnahmen waren entweder schon beendet oder hatten noch nicht angefangen. Ihr Blick glitt zu der Werkbank hinter dem Fahrzeug – wo an einem Haken ein Wagenschlüssel hing.
Sie blickte zu Foxy und Smokey hinüber, die immer noch in Listen auf ihrem Klemmbrett vertieft waren, dann zu dem Jungen, der an dem Laster arbeitete. Er war ganz auf seine Kabel konzentriert. McKinney ging zielstrebig zu der Werkbank und nahm den Schlüssel von dem Haken. Daran war ein Plastikanhänger mit der Aufschrift International 7400 DT530 in schwarzen Lettern. Sie drehte sich um und sah das International-Logo am Chromkühlergrill des Feuerwehrtrucks.
Sie holte tief Luft. Zog sie das wirklich in Erwägung? War es der
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