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Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition)

Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition)

Titel: Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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ihn für 1000 Dollar, wenn ihr Manns genug seid, euch der Herausforderung zu stellen. Inzwischen haben wir den Greifer schon seit drei Wochen und noch keine Menschenseele besaß den nötigen Mut, den Ring zu gewinnen. Ein hübsches Teil, nicht wahr? Okay, kommt her. Schiebt eure Hintern her und zückt ein paar Scheinchen, Leute. Zehn Dollar, mehr braucht ihr nicht.«
    Wir traten näher an den Metallkasten am Ende der Bar heran und mehrere Männer griffen nach ihrer Brieftasche, Clark eingeschlossen.
    »Du willst mitmachen?«, flüsterte ich.
    »Sicher.«
    »Du weißt ja nicht mal, was es ist.«
    »So schlimm kann’s nicht sein. Die wollen es ja auch alle probieren.«
    Als ich meinen Blick über die anderen schweifen ließ, die ebenfalls ihr Geld zückten, bemerkte ich ein paar sehr eifrige Gesichter, einige mit wildem Grinsen und andere, die blass und verängstigt wirkten.
    Der Barkeeper öffnete mit dem Schlüssel das Vorhängeschloss an der Rückwand des Metallkastens. Er hielt das Schloss in die Höhe und jemand durchbrach mit einem Stöhnen die Stille.
    »Dal«, flüsterte eine Frau. Sie stand links neben mir und zerrte am Ellbogen eines korpulenten, bärtigen Typen. Er riss seinen Arm los und grinste sie höhnisch an. »Dann mach, du Narr«, sagte sie und stürmte davon. Das gedämpfte Klappern ihrer Cowboystiefel war das einzige Geräusch im Raum. In der Nähe der Tür rutschte sie auf dem Sägemehl aus und knallte voll auf ihr Steißbein. Ein paar der Anwesenden lachten.
    »Perverse!«, brüllte sie, während sie sich aufrappelte. Sie riss die Tür auf und knallte sie hinter sich zu.
    »Die Gute hat ’nen nervösen Magen«, erklärte Dal und grinste in die Runde. Dann wandte er sich an den Barkeeper. »Lass uns loslegen, Jerry!«
    Jerry legte das Hängeschloss zur Seite. Er kletterte auf die Bar und stellte sich über den Metallkasten. Dann hob er ihn hoch. Die Verkleidung rutschte langsam nach oben und enthüllte einen Glasbehälter, der an ein hohes, schmales Aquarium erinnerte. Rundum schnappten die Anwesenden nach Luft und stöhnten auf, als sie erkannten, was auf dem Boden lag, auch wenn es sich durch die gräulich-trübe Flüssigkeit nur schwer erkennen ließ. Der Gestank von Formaldehyd stieg mir in die Nase, und ich musste würgen.
    Auf dem Boden des Aquariums wartete, mit dem Gesicht nach oben, ein abgetrennter Kopf. Sein schwarzes Haar und der Schnurrbart wiegten sanft hin und her, als würden sie von einer Brise erfasst. Seine gelbe Haut wirkte verschrumpelt, die Augen weit aufgerissen. Der Mund stand offen und der Hals wurde von einer breiigen Masse bedeckt.
    »So, so«, murmelte Clark.
    Jerry kniete sich neben den Glasbehälter und griff nach einem gerade gebogenen Kleiderbügel, an dessen einem Ende sich ein Haken krümmte. Er schob den Diamantring darüber, richtete sich auf und ließ den Draht in das kleine Becken hinabgleiten. Der Ring sank langsam tiefer und der Diamant schimmerte schwach in der trüben Flüssigkeit, bis er im offenen Mund verschwand. Jerry schüttelte den Kleiderbügel kurz hin und her und zog ihn dann heraus. Der Ring hing nicht mehr am Haken.
    Ich hatte die ganze Zeit die Luft angehalten. Jetzt ließ ich den Atem entweichen und sah Clark an. Er grinste.
    »Alles, was ihr für diesen hübschen Diamantring tun müsst, ist, mit eurer Hand da reinzugreifen und ihn aus dem Mund unseres Freundes zu holen. Wer ist der Erste?«
    »Ich!«, rief Dal, der bärtige Mann, dessen Date gerade abgehauen war. Er reichte Jerry einen Zehndollarschein und schwang sich auf den Tresen. Er postierte sich über dem Becken und knöpfte sein Karohemd auf.
    »Ich will nur noch klarstellen«, fuhr Jerry fort, »dass es im Bar None Saloon keine Verlierer gibt. Jeder, der genügend Mumm hat, sich an unserem Greifer zu versuchen, bekommt hinterher ein Freibier, als kleine Aufmerksamkeit des Hauses.«
    Dal warf sein Hemd auf den Boden und kniete sich neben den Glasbehälter. Jerry verband ihm mit einem schwarzen Tuch die Augen.
    »Bereit?«
    Dal nickte. Er senkte den Kopf und holte ein paarmal tief Luft wie ein Basketballspieler an der Freiwurflinie. Niemand grölte oder feuerte ihn an. Es herrschte Totenstille. Er pumpte den Brustkorb auf, hielt den Atem an und tauchte seine rechte Hand in die Flüssigkeit. Sie sank tiefer und tiefer. Ein paar Zentimeter oberhalb des Gesichts ging es nicht mehr weiter. Die dicken Finger zappelten, berührten jedoch nichts. Der Arm schob sich noch tiefer, bis die

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