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Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition)

Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition)

Titel: Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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kleinen Diskurs verkündet, er sehe aus wie ein Volltrottel, erinnert ihr euch? Inzwischen saßen wir beide wieder im Wagen. »Gleich und gleich gesellt sich eben gern. Machst du jetzt vielleicht mal die Tür zu?«
    Ich sah ihn an.
    »Na?«
    »Ich finde, wir sollten besser … noch nicht weiterfahren.«
    Er verzog das Gesicht. »Oh, Mann, hast du Dünnschiss?«
    Ich schüttelte den Kopf. Mein Gesicht fühlte sich ganz heiß an und mein Herz pochte mit einem Mal furchtbar schnell. »Da ist ein Mädchen«, erklärte ich.
    »Ein was? «
    »Ein Mädchen. Ein weibliches Wesen. Eine Frau. Du weißt schon.«
    »Eine Schnalle? «
    »Ja.«
    »Scheiße. Was erzählst du denn da? Wo?«
    »Da drin.« Ich deutete in Richtung Wald.
    »Blödsinn. Auf keinen Fall.«
    »Es ist wahr.«
    »Eine Schnalle? Da drüben zwischen den Bäumen?«
    »Ich hab sie gesehen, als ich pinkeln gegangen bin.«
    Mike grinste. »Hat sie dir deinen Schwanz gehalten?«
    »Sie ist in einem Käfig.«
    »Einem was? «
    »Einem Käfig. Du weißt schon. Wie im Zoo oder so. Mit Gitterstäben.«
    Er gluckste. »Blödsinn.«
    »Ich mein’s ernst.«
    Mike kannte mich. Wenn ich sagte, dass ich es ernst meine, dann wusste er, dass ich die Wahrheit sagte. Er kniff die Augen zusammen. »Eine Schnalle in einem Käfig. Und das soll ich dir glauben?«
    »Geh doch selbst nachschauen.«
    Er starrte mich an und runzelte die Stirn. »Wie hat sie ausgesehen?«
    »Ich hab nur ihren Rücken gesehen.«
    »Du hast nicht mit ihr gesprochen? Sie zum Beispiel gefragt, was zur Hölle sie mitten in der Wildnis in einem Käfig macht?«
    »Ich glaube, sie hat geschlafen.«
    »Mein Gott.«
    »Hey, Mann, ich hab gepinkelt. Ich wollte nur schnell da weg. Aber sie ist in einem Käfig, Mann. Und wahrscheinlich kann sie nicht raus. Ich finde nicht, dass wir einfach weiterfahren und sie zurücklassen können. Sie könnte sterben oder so.«
    Mike kniff die Augen ganz fest zusammen und sah mich durch die schmalen Schlitze an. »Du solltest mich lieber nicht verarschen, Mann.«
    »Ich schwör bei Gott.«
    Er stellte den Motor aus, zog den Zündschlüssel ab und stieß die Tür auf. Während er aus dem Wagen sprang, schaute er über seine Schulter zurück und sagte: »Das muss ich sehen.«
    Natürlich habe ich ihn begleitet.
    Ich ging voran. Aus diversen Gründen fühlte ich mich nervös. Ein Teil von mir hoffte, wir würden sie nicht wiederfinden. Dann hätten wir uns nicht mit der ganzen Situation auseinandersetzen müssen. Aber sie und der Käfig konnten sich ja nicht einfach in Luft auflösen und ich bin eher nicht der Typ, der zu Halluzinationen neigt. Außerdem hätte Mike mich ohne Ende fertiggemacht, wenn wir das geheimnisvolle Mädchen im Käfig nicht wiedergefunden hätten.
    Mein Herz hüpfte beinahe aus meinem Brustkorb, als ich den Käfig entdeckte. Ich blieb abrupt stehen. Mike stellte sich neben mich. Wir starrten beide darauf.
    »Was hab ich dir gesagt?«, flüsterte ich.
    »Oh, Mann, ich glaub’s ja nicht.«
    Das Mädchen sah aus, als hätte sie sich seit vorhin nicht bewegt. Sie lag noch immer zusammengekauert auf der Seite und hatte uns den Rücken zugewandt. Sie befand sich größtenteils im Schatten, aber das Sonnenlicht besprenkelte ihren Körper und ließ ihr Haar golden schimmern. Sie trug eine weiße Bluse, die nicht in ihrer Hose steckte. Das Rückenteil war so zerknittert, dass über der abgeschnittenen Jeans ein Hautstreifen durchblitzte. Die Jeans hing ihr tief auf den Hüften und war so kurz abgeschnitten, dass sie eigentlich überhaupt keine nennenswerten Beine hatte. Und sie war ziemlich zerfetzt. Eine der Gesäßtaschen hing halb abgerissen herunter. Darunter konnte man ein rechteckiges Loch und noch mehr von ihrer nackten Haut erkennen.
    Mike stieß mich mit dem Ellbogen an. »Schau mal«, flüsterte er. »Man kann ihren Hintern sehen.«
    »Ich weiß, ich weiß. Na und?«
    »Mann.«
    »Du hast mal wieder nichts als Schweinereien im Kopf.«
    »Ja, klar. Komm schon, Mann.« Er machte einen Schritt auf den Käfig zu, aber ich packte ihn am Arm. »Was?«
    »Warte mal kurz. Was wollen wir jetzt machen?«
    »Sie uns anschauen.«
    »Ich weiß nicht. Die Sache gefällt mir nicht. Das ist doch total abartig.«
    »Ich hoffe nur, sie ist nicht hässlich.«
    »Hörst du bitte mal damit auf? Das hier ist ernst. Was zur Hölle macht ein Käfig hier draußen? Warum ist sie darin eingesperrt? Ich meine, es könnte eine Art Falle sein oder so.«
    »Klar ist das eine Falle. Und sie

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