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Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition)

Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition)

Titel: Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Leichen bist du denn schon begegnet?«
    »Ich hab eine Menge darüber gelesen. Sie haben immer so eine komische Hautfarbe.«
    Wir betrachteten sie genauer. Das kleine bisschen, das von ihrem Gesicht zu erkennen war, wirkte relativ normal. Ihre Beine waren schlank und leicht gebräunt. Der Hautstreifen auf ihrem Rücken, der sich über den abgeschnittenen Jeans abzeichnete, schien zwar nicht so braun zu sein wie ihre Beine, aber der Hautton wirkte auch dort nicht kränklich. Selbst die cremeweiße Haut, die wir durch das zerrissene Hinterteil ihrer Hose erkennen konnten, hinterließ einen lebendigen Eindruck. Ich fand sie sogar großartig.
    »Ich weiß nicht«, flüsterte Mike.
    »Sie ist nicht tot.«
    »Nur, weil sie noch nicht angefangen hat zu verwesen …«
    »Sie machen auch noch andere Sachen. Ihre Eingeweide entleeren, zum Beispiel.«
    »Sie scheißen sich in die Hose?« Er klang ebenso erstaunt wie angewidert.
    »Hab ich gelesen.«
    »Scheiße! Mann, das ist echt ekelhaft!«
    »Pssst!«
    »Was soll das heißen, pssst? Sie ist total weggetreten. Sie mag nicht tot sein, aber irgendwas stimmt mit ihr verdammt noch mal ganz und gar nicht. Lass uns mal gucken, wie sie von vorne aussieht.«
    Als Mike diesen Vorschlag machte, begann mein Herz, wie wild zu pochen. Ein heißes Gefühl des Ekels stieg in mir auf, als wir uns um den Käfig herum auf die andere Seite wagten.
    Dort gingen wir in die Hocke und inspizierten das Mädchen.
    Da das Haar über ihr Gesicht fiel, konnten wir nach wie vor nicht viel davon erkennen. Höchstens die Hälfte ihrer Stirn. Ihre Nasenspitze. Den unteren Teil eines Auges, das geschlossen war. Sie schien etwa in unserem Alter zu sein und dem bisschen nach zu urteilen, was ich mitbekam, sah sie wirklich nicht übel aus.
    Ihr Kopf ruhte auf dem linken Arm, der Ellbogen ragte unter ihrem Gesicht hervor. Ihr rechter Arm hing über der Brust. Der Oberarm presste sich seitlich gegen den Busen. Ihre Bluse spannte darüber und ein Nippel lugte hervor.
    Mike knuffte mich in die Seite.
    »Ich weiß, ich weiß.«
    »Wow.«
    »Pssst.« Ich fühlte mich angetörnt und ein wenig versaut und riss meinen Blick von ihrer Brust los. Ihre Bluse war zugeknöpft. Bis auf ein Dreieck aus nackter Haut oberhalb ihrer Hüfte bedeckte der Stoff sie bis über den Bund der Jeans vollständig. Bei der kurz abgeschnittenen Hose hing das Innenfutter einer Tasche heraus und lag wie eine blasse Zunge auf ihrem Oberschenkel. Ihre Beine lagen übereinander und waren in unsere Richtung angewinkelt. Ihre Knie befanden sich nicht weit von den Gitterstäben entfernt.
    »Schau mal«, sagte Mike. »Sie atmet. Man kann das an ihren Haaren sehen.«
    Tatsächlich: Nachdem ich ihr Gesicht einige Augenblicke lang betrachtet hatte, bemerkte ich, wie sich das Haar, das über ihren Mund fiel, ganz sachte bewegte.
    »Ich hab dir doch gesagt, dass sie nicht tot ist«, flüsterte ich.
    »Sie macht nicht mal den Eindruck, als wär sie verletzt. Aber was hat sie dann?« Und mit lauter Stimme fügte er hinzu: »Hey! Hey, du!«
    Nichts.
    Er fasste zwischen die Stäbe und zog sich mit der Schulter ganz dicht an den Käfig heran. Bevor er sie berühren konnte, sagte ich: »Warte. Nicht.«
    Er zögerte und seine Hand schwebte über ihrem Knie. »Was?«
    »Das solltest du lieber nicht tun.«
    »Ich will sie doch nur ein bisschen anstupsen.«
    »Was, wenn sie … ich weiß nicht … infiziert ist?«
    »Bist du bescheuert?«
    »Sie könnte eine Seuche haben, verstehst du? Eine Krankheit. Vielleicht ist sie ansteckend und deshalb hat sie jemand hier raus gebracht. Damit sich keiner ansteckt. Ich meine, irgendwas stimmt mit ihr nicht. Und sie wurde hier zurückgelassen . Könnte ja auch zum Sterben sein, verstehst du?«
    »Was für ein Arschloch käme auf die Idee, so was zu tun?«
    »Wer weiß? Irgendein Vollidiot. Oder jemand, der Angst hat. Oder er hat’s nicht übers Herz gebracht, sie zu töten, und sie einfach …«
    »Hey, ich wette, sie ist ein Vampir.«
    »Ich mein’s ernst.«
    »Oder ein Werwolf. Ja, das ist es. Sie ist ein Werwolf. Heute Nacht ist Vollmond. Ihre Familie hat sie eingesperrt, damit sie nicht frei rumlaufen und unschuldigen Kindern die Kehle rausreißen kann.« Er stieß ein Heulen aus.
    »Hör auf damit.«
    »Entspann dich mal, ja?« Er ließ seine Hand sinken, umfasste ihr rechtes Knie und schüttelte sie sanft. »Komm schon, Mädchen. Wach auf. Was ist denn los mit dir?« Sie antwortete nicht, also schüttelte er sie ein

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