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Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition)

Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition)

Titel: Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Magazin in seine Hand gleiten. »Ich weiß nicht.«
    »Ich auch nicht.«
    »Es müsste noch einer überlebt haben, plus der Fahrer, falls wir ihn nicht erledigt haben sollten.« Er holte ein neues Magazin aus der Tasche an seinem Gürtel, schob es in den Schaft der Pistole und zog den Schlitten nach hinten. »Wenn wir Glück haben, kommen sie gar nicht nach hier hinten durch.« Er gab ihr die Waffe zurück. »Die Alte hat quer über dem rückwärtigen Teil des Ladens einen Feuerstreifen hinterlassen. An dem müssen sie erst mal vorbei.«
    »Dann glaubst du, dass wir hier sicher sind?«
    »Na ja, wir könnten auch verbrennen.«
    Er hörte, wie Karen leise lachte.
    Nachdem er seine eigene Beretta nachgeladen hatte, erklärte er seinen Plan: »Wir nehmen einfach den langen Weg hier raus. Wir arbeiten uns draußen im großen Bogen nach vorn durch und gehen zum Land Rover zurück. Und dann zum Bataillon.«
    »Und was ist mit deinen Freunden?«
    »Ich glaube nicht, dass sie noch leben. Diese Irren dürften sie erledigt haben.«
    Mike stand auf und drehte sich um. Der Großteil des Lagerraums lag im Schatten. Hier und da wurde das Feuer von den aufeinandergestapelten Kisten reflektiert. Er konnte niemanden sehen. »Scheint alles okay zu sein«, meinte er und steckte seine Waffe ins Seitenholster, während Karen neben ihm aufstand.
    Er riss den Deckel eines Kartons auf, griff hinein und holte eine Getränkedose heraus. Im Dämmerlicht konnte er nicht erkennen, was er erwischt hatte. »Durst?«, fragte er.
    »Darauf kannst du wetten.«
    Er öffnete die Dose und reichte sie Karen. Während sie trank, holte er eine weitere heraus und schüttelte sie kräftig.
    »Hey, so wird sie …«
    »Ich weiß«, unterbrach er sie. Er hielt die Dose vor den geschlossenen Mund und öffnete die Lasche. Mit einem Zisch sprühte warme Cola in sein Gesicht. Einiges von der Flüssigkeit schoss seine Nase hinauf, aber der Großteil spritzte auf Lippen und Wangen. Sie floss am Kinn entlang und lief über seinen Hals und seine Brust. Er verteilte sie mit der linken Hand.
    »Das ist mal ’ne verrückte Art, Pepsi zu trinken«, fand Karen.
    »Ich ertrag’s nicht, dieses Zeug an mir zu haben. Ich weiß, dass man sich dadurch nicht mit der Schwarzen Witwe ansteckt, aber …«
    »Es kann nicht schaden, vorsichtig zu sein.« Karen stellte ihre Dose auf dem Karton ab. Sie streifte das T-Shirt ab, krempelte es um und wischte mit der Rückseite die Limonade von Mikes Körper ab. »Du wirst sonst ganz klebrig.«
    »Du jetzt auch.«
    »Ich werd’s überleben«, erklärte sie.
    Er hätte am liebsten seinen Arm ausgestreckt, sie berührt und ihre glatte Haut gestreichelt. Aber eine seiner Hände war nass und in der anderen hielt er eine Pepsi-Dose. Davon abgesehen hätte sie es womöglich nicht unbedingt gewollt. Gott allein wusste, was die Sabberer ihr angetan hatten, bevor er aufgetaucht war.
    Als sie ihn abgetrocknet hatte, schüttelte sie ihr T-Shirt aus und hob es über den Kopf, um es wieder anzuziehen. Er beobachtete, wie sich ihre Brüste ganz leicht hoben. Das rötliche Licht tanzte zwischen ihnen. Ihre Nippel waren dunkel und wirkten steif, und dann verschwanden sie unter dem schmutzigen, zerrissenen Stoff.
    Sie griff nach ihrer Dose und trank einen weiteren Schluck.
    Mike rieb die nasse Hand am Bein seiner Armeehose ab. Er wechselte die Getränkedose in die nun trockene Hand und zog seine Pistole. Dann genehmigte er sich einen weiteren Schluck und wünschte sich, es sei Bier. Und er wünschte sich, es sei gekühlt. Aber immerhin schmeckte es süß und erfrischte ein bisschen. Er leerte die Dose und stellte sie zurück in den Karton.
    »Vielleicht treiben wir ja irgendwo was zu essen auf«, hoffte Karen.
    »Wann hast du denn zum letzten Mal was gegessen?«
    »Ich weiß nicht. Die Armee ist gestern Nachmittag hier durchgekommen. Gestern hab ich …« Sie schüttelte den Kopf. »Es muss vorgestern gewesen sein. Aber nicht viel. Ich bin in einem Diner in der Küche gewesen, aber ein paar von den Virenschleudern sind mir dorthin gefolgt. In dem Laden hat’s nur so von denen gewimmelt, bevor die Soldaten auftauchten.« Sie fügte ein »Igitt!« hinzu und schüttelte sich.
    »Na, dann komm«, meinte Mike. »Wollen doch mal sehen, was wir auftreiben können. Aber wir sollten uns besser beeilen.« Obwohl das Feuer noch nicht bis ins Lager vorgedrungen war, waberte Rauch herein, und auch die Temperatur schien rasch zu steigen. »Halt die Augen

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