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Kill Order

Kill Order

Titel: Kill Order Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Gunschera
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wäre nichts für dich, Viktor. Aber du könntest nie sicher sein, ob ich nicht in deiner Nähe bin. Du wüsstest nie, ob der Penner, an dem du gerade vorbeigegangen bist, als nächstes eine Pistole zieht und dir in den Rücken schießt.“
    „Hör auf.“ Kusowjenko zwang sich zu einem nervösen kleinen Lachen. „Ich hab’s verstanden. Ich bin Geschäftsmann. Und ich habe dich immer gern gehabt.“
    „Also willst du verhandeln?“
    „Natürlich will ich verhandeln.“
    „Glaubst du, wir können uns einigen?“
    Kusowjenko zögerte mit der Antwort. Was immer er jetzt sagte, es durfte nicht wie ein leichtfertiges Versprechen klingen. Er musste Fedorow etwas geben, das glaubwürdig war. „Es wäre möglich. Es wird ein paar meiner Geschäftspartner nicht gefallen, aber man kann es nicht allen recht machen.“ Er lachte, und das Geräusch beruhigte erstaunlicherweise seine Nerven. „Nikolaj, mein Freund, ich habe damals einen Fehler gemacht. Erlaube mir, ihn zu korrigieren.“
    „Dann sollten wir uns treffen.“
    „Komm mich in Prag besuchen. Prag ist eine schöne Stadt.“
    „Nein, nicht Prag.“ Ein statisches Knistern erschütterte die Leitung. „Ich bestimme den Treffpunkt.“
    „Das verstehe ich. Was hast du dir vorgestellt?“
    „Darüber muss ich noch nachdenken. Ich melde mich wieder.“ Nikolaj machte eine Pause. „Ach, und halte mir deine Männer vom Leib, ja? Als Zeichen guten Willens.“
    Es klickte in der Leitung. Fedorow hatte aufgelegt. Kusowjenko starrte das Telefon an wie ein giftiges Insekt. Ihm fiel ein Satz ein, den er zu Fedorow gesagt hatte, als sie zum ersten Mal über das geplante Attentat auf Rosenfeldt gesprochen hatten: Es gibt keinen Schutz. Kein Mann kann rund um die Uhr geschützt werden, es sei denn, man schließt ihn in einem Hochsicherheitstrakt ein. Fedorow wusste das. Wer sonst, wenn nicht Fedorow? Dann dachte er an sein Gespräch mit Liberman und Cohen. Vielleicht war es wirklich an der Zeit, die Beziehung zu beenden. Er hatte andere Partner in der Region, die Verluste ließen sich kompensieren. Natürlich bedeutete das nicht, dass er Fedorow nicht immer noch ausschalten konnte, wenn die Gelegenheit günstig war, aber er wollte es nicht unter Zeitdruck tun und mit dem Risiko, dass er selbst in der Schusslinie stand.
     
    *
     
    Nikolaj nahm das Handy vom Ohr und schob die rückseitige Klappe auf. Mit dem Daumennagel entfernte er die Chipkarte, ließ das Fenster herunter und warf sie hinaus. Während er das Telefon zurück in die Ablage fallen ließ, beschleunigte er und wechselte auf die linke Spur. Das Gespräch hätte schlechter laufen können. Trotzdem empfand er keine Befriedigung. Auf seinen Schläfen lastete ein unangenehmer Druck.
    Er hatte einen Impuls gegeben, doch er konnte die Richtung nicht abschätzen, in die die Ereignisse sich entwickeln würden. Er fragte sich, ob nicht er derjenige war, der manipuliert worden war. Natürlich war Kusowjenko auf seinen Vorschlag eingegangen. Was hätte er sonst tun sollen? Er hatte keinen Grund, offene Feindschaft zu demonstrieren. Ebenso wie Nikolaj versuchte er sich möglichst alle Optionen offen zu halten. Jetzt war es also an Nikolaj, einen Treffpunkt zu bestimmen. Plausibel musste er sein, und ein hohes Maß an Sicherheit gewährleisten, für beide Seiten. Ein öffentlicher Ort und zwar einer, an dem er sich gut auskannte.
    „Was ist?“, fragte Carmen. „Lässt er sich darauf ein?“
    „Sicher tut er das.“ Er tastete nach den Zigaretten. „Er hat nichts zu verlieren.“
    „Wie meinst du das?“
    „Wie ich das meine?“ Er konnte nicht verhindern, dass sein Tonfall sarkastisch wurde. „Also wenn ich er wäre, würde ich zu allem Ja sagen und meinen guten Willen demonstrieren. Dann warte ich, bis der andere den Treffpunkt nennt. Ich wiege ihn so lange wie möglich in Sicherheit, und wenn er nicht mehr damit rechnet, lasse ich die Falle zuschnappen. Dann lege ich ihn um.“ Sie antwortete nicht, aber er sah im Augenwinkel, wie sie langsam nickte. „Für Viktor ist es gut, dass ich ihn treffen will. Dann braucht er mich nicht länger zu suchen. Mein einziger Vorteil ist, dass er mich als Bedrohung ernst nimmt. Deshalb wird er selbst kommen. Ich werde ihn sehen, aber Viktor wird dafür sorgen wollen, dass es das Letzte ist, was ich in diesem Leben zu sehen bekomme.“
    „Das scheint dich ja nicht besonders zu beunruhigen“, sagte sie lakonisch.
    „Ich mache mir nur keine Illusionen.“
    „Und was willst du

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