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Kill Order

Kill Order

Titel: Kill Order Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Gunschera
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Sitzung des Komitees für Innere Sicherheit teilnahm. Oder vielleicht wusste sie auch von seiner Affäre und es war ihr egal. Eva war Rechtsanwältin und lebte ihr eigenes Leben. Sie führten eine pragmatische Ehe. Liberman schätzte das.
    Als sie am Universitätsgebäude vorbeifuhren, klingelte Libermans Telefon. Er betrachtete die Nummer und überlegte, ob er abnehmen sollte. Shimon Cohen, der Direktor des Mossad, das war dienstlich. Schließlich presste er das Telefon ans Ohr. „David Liberman. Guten Abend?“
    Cohens Stimme am anderen Ende klang seltsam. „Wir müssen uns so schnell wie möglich treffen“, sagte er, ohne den Gruß zu erwidern. „Am besten jetzt gleich.“
    Liberman legte die Papiere zur Seite. „Das passt mir gerade schlecht. Ich bin jetzt gleich zum Essen verabredet und ...“
    „Dann lass die Kleine warten“, fiel Cohen ihm ins Wort. „Sie wird’s überleben.“
    Liberman schluckte eine heftige Entgegnung herunter. So kannte er seinen Geschäftsfreund nicht. „Was ist passiert?“
    „Das sage ich dir nicht am Telefon. Ich fahre jetzt los. Können wir uns bei mir zu Hause treffen? In vierzig Minuten?“
    Der Fahrer hielt an einer roten Ampel und setzte den Blinker, um in die Nakhon-Straße einzubiegen. Liberman gab ihm mit einem Zeichen zu verstehen, dass der Plan sich geändert hatte. Der Blinker erlosch.
    „Na schön“, sagte er, „ich bin auf dem Weg.“
     
    Shimon Cohen besaß eine Villa außerhalb von Jerusalem. Als Liberman dort ankam, war es bereits dunkel, der Regen hatte nachgelassen. Es roch nach Erde und feuchtem Laub. Cohen erwartete ihn an der Eingangstür.
    „Gehen wir ein Stück spazieren“, sagte er.
    Nebeneinander liefen sie die von Platanen gesäumte Straße hinunter. „Ich lasse das Haus regelmäßig nach Wanzen absuchen, aber man weiß ja nie.“
    „Was ist los?“, fragte Liberman.
    „Unsere Leute haben Fabio gefunden. Jetzt haben wir ein Problem.“
    „Was?“ Liberman blieb stehen. Seine Kehle fühlte sich plötzlich eng an.
    „Komm weiter.“ Cohen packte ihn am Ärmel.
    Liberman gehorchte. Kurz hatte er den Eindruck, sich außerhalb seines Körpers zu bewegen. „Mein Gott, ich dachte, Fabio ist tot? Du hast es selbst gesagt, und ich ...“
    „Wir haben es nur vermutet, David“, fiel Cohen ihm ins Wort, „aber gewusst haben wir es nie. Er war verschwunden. Genauso gut hätte er auch tot sein können.“
    „Und was tun wir jetzt?“
    „Zuerst einmal verlieren wir nicht die Nerven. Noch haben sie ihn nicht gefasst. Im Moment beschatten sie ihn nur.“ Er stieß seine Hände in die Manteltaschen. „Er ist im Libanon und das ist feindliches Territorium. Bevor unser Team zuschlagen kann, braucht es meine Unterschrift. Ich kann sie natürlich nicht ewig hinhalten. Der Mann muss beseitigt werden, und zwar schnell.“
    „Kannst du die Operation nicht einfach abbrechen? Du bist der Direktor, verdammt.“
    „Und wie soll ich das begründen? Auch der Direktor ist nicht allmächtig, vor allem nicht, wenn er dem Mossad vorsteht. Die können sich kaum halten vor Freude, den Kerl aufgespürt zu haben. Wie soll ich die Ermittlungen absägen, ohne mich selbst verdächtig zu machen? Ehrlich gesagt, ich habe gehofft, du könntest unseren russischen Kontakt aktivieren. Der soll sich um das Problem kümmern. Er hat’s schließlich versaut.“
    „Kusowjenko?“ Liberman hatte immer noch das Gefühl, dass ihm der Boden unter den Füßen weggezogen wurde.
    „Ruf ihn an. Sag ihm, er hätte jetzt die Chance, seinen Vertrag zu erfüllen, wir haben das Ziel für ihn ausfindig gemacht.“ Liberman schluckte. „Falls er noch mal Geld will“, fügte Cohen hinzu, „soll’s daran nicht scheitern.“
     
    *
     
    Viktor Kusowjenko befand sich auf dem Weg in einen Club in der Altstadt von Prag, als sein Handy klingelte. „ Da ?“, meldete er sich.
    „Viktor, sind Sie das?“ Der Anrufer sprach ein akzentuiertes Englisch.
    Augenblicklich verschlechterte sich seine Laune, als Kusowjenko die Stimme erkannte. „Warum rufen Sie auf dieser Nummer an?“, fragte er barsch.
    „Weil es ein Notfall ist“, erwiderte David Liberman. „Wie geht es Ihnen?“
    „Wenn es ein Notfall ist, dann sollten wir keine Zeit mit Floskeln verschwenden.“ Er winkte seinem Fahrer, am Straßenrand zu halten, öffnete die Tür und stieg aus. Seine beiden Leibwächter wollten ihm folgen, aber er bedeutete ihnen, im Fahrzeug zu warten.
    „Fabio ist wieder aufgetaucht.“ Libermans Stimme

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