Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kill Whitey

Kill Whitey

Titel: Kill Whitey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
Vom Netzwerk:
müssen.«
    »Whiteys Leute sagen, sie können mich bringen nach Amerika. Dann ich kann leben amerikanischen Traum wie Jennifer Aniston. Also ich sage ja und fange an zu lernen Englisch, weil nach Amerika gehen ist alles, was ich je will. Aber das ist schon nach 11. September. Euer Land ist nicht mehr so gut darin, Leute hereinzulassen. Hätte ich warten müssen fünf Jahre auf Visum.«
    Darryl zuckte mit den Schultern. »Fünf Jahre sind nicht so schlimm.«
    »Sind sehr schlimm. Es hat gegeben ... Probleme.«
    »Was für Probleme?«, wollte ich wissen.
    Ein Schatten huschte über ihre Züge. Darryl und ich sahen einander an.
    »Meine Familie«, antwortete Sondra schließlich. »Mein ... Vater.«
    »War er krank? Hatte er Schwierigkeiten?«
    Sondra schüttelte den Kopf. Ihre Schultern zitterten.
    »Mein Vater ... hat mich ... angefasst.«
    Ich setzte mich auf. »Angefasst?«
    » Da. Meine Mutter ist gestorben, als ich war elf. Einen Monat später er hat angefangen, mich anzufassen. Kommt in mein Bett. Ruft mich Namen von meine Mutter. Sagt, ich sehe aus wie sie, rieche wie sie, schmecke wie sie ...«
    Ich war sprachlos, fühlte mich, als hätte mir jemand in den Magen geschlagen.
    »Großer Gott ...« Darryl seufzte. »Diese Scheiße habe ich nie verstanden. Verfluchte Kinderschänder.«
    »Verdammt richtig«, murmelte ich.
    »Als ich kleines Mädchen war, ich gedacht, mein Vater würde mich beschützen, alles besser machen. Aber er nicht so war. Während er auf mir und stößt, ich schließe die Augen und träume von Amerika. Ich sage ja zu Bratwa . Ich gehe nach Amerika, um zu fliehen. Ist magischer Ort, sogar heute noch. Bis man dort ankommt. Dann man sieht, es ist wie jeder andere Ort. Voll von schlechten Menschen wie mein Vater. Wie Whitey.«
    »Wir sind keine schlechten Menschen«, gab ich zurück. Es fiel mir schwer, um den Kloß in meinem Hals herum zu sprechen.
    » Njet , ihr seid keine schlechten Menschen. Ihr mir helft. Aber trotzdem ... ihr seid Männer, ja? Ihr mir helft, weil ihr mich schön findet.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das stimmt nicht.«
    Sondra erwiderte nichts. Stattdessen hörte sie auf, Webster zu streicheln, und setzte sich wieder. Darryl rieb sich das Kinn und schwieg. Ich fragte mich, was ihm gerade durch den Kopf ging – was den beiden gerade durch den Kopf ging.
    »Ich bin gekommen nach Amerika, um zu fliehen vor meine Vater«, fuhr Sondra schließlich fort und starrte auf ihre Hände. »Keine Pass. Keine Visum. Mit mir zusammen waren dreißig andere Frauen. Alle wie ich. Jung und ängstlich. Hübsch. Die Männer ... sie bringen uns in großem Frachtcontainer auf Schiff. Verstecken uns vor Besatzung und Kapitän. Zwei Männer uns bewachen. Zweimal am Tag sie uns lassen hinaus zum Essen. Die Sonne ... hat sich angefühlt gut. Ich mich erinnere daran. In Container es war so dunkel. Eimer als Toilette. Wenig Essen und Wasser. Ich mich immer gefreut auf Sonne. Wir kommen heraus, essen. Dann sie uns stecken wieder in Container bis nächste Tag. So es geht lange Zeit. Manche Mädchen werden krank. Schließlich wir kommen nach Amerika und werden gelassen aus Container. Da ich lerne kennen Whitey. Er sagt, er hat bezahlt für unseren Transport. Wir ihm alles schulden. Wir für ihn arbeiten werden. Wenn wir uns weigern, er sagt, die Organisazija wird uns und unsere Familien daheim töten. Meine Vater mir ist egal, aber ich habe Brüdern und Schwestern. Also ich tue, was Whitey sagt.«
    Ich schloss die Augen. Es hatte alles gestimmt. Alles, was Jesse uns erzählt hatte, entsprach der Wahrheit. Was hatte sie für Dinge erdulden müssen, als sie aufwuchs, und dann kam sie hierher und erlitt ein noch schlimmeres Schicksal, indem sie zu Prostitution und zur Arbeit als Stripperin gezwungen wurde. Mir pochte der Schädel.
    »Warum gehst du nicht zur Polente?«
    Sondra schaute verwirrt drein. »Was ist Polente?«
    »Na, du weißt schon. Zur Polizei. Zu den Bullen. Warum handelst du nicht etwas aus und lieferst ihnen genug, damit sie Whitey und seine gesamte Horde hochnehmen können?«
    »Du nicht hörst zu? Vielleicht kann ich werden Whitey los. Vielleicht er kommt ins Gefängnis. Aber die Bratwa sind viele. Hunderttausend. Früher oder später sie töten meine Familie. Ich gehe zu Polizei, und Einwanderungsamt mich schickt zurück nach Russland. Dort ich werde noch schneller getötet. Nicht gut. Niemand kann mir helfen. Ich muss hören auf Whitey. Ich gehorche. Zuerst ich arbeite in Massagesalon

Weitere Kostenlose Bücher