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Kill Whitey

Kill Whitey

Titel: Kill Whitey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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Gesicht in den Händen, während heftiges Schluchzen ihren Körper schüttelte. Webster sprang von ihrem Schoß und rannte ins Wohnzimmer. Dort hielt er an, drehte sich um und beobachtete sie. Dann sah er mich an.
    »He ...« Ich streckte die Hand nach ihr aus, ehe ich sie wieder zurückzog. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Tut mir leid, dass du zur Sexsklavin für die Russenmafia geworden bist. Oder: Ich hoffe, du und dein ungeborenes Baby entkommen dem Psychopathen, der dich umbringen will. Ich war ziemlich sicher, dass keine Grußkarten für einen solchen Anlass gedruckt wurden.
    Auf einmal bemerkte ich, dass mich mittlerweile nicht nur Webster, sondern auch Darryl anstarrte. Aus beiden Gesichtern sprach dasselbe: Tu etwas, du Trottel.
    Also tat ich etwas.
    Ich stand auf, ging um den Tisch herum und legte Sondra die Hand auf die Schulter. Die Seide fühlte sich weich und glatt an, ihre Haut warm. Sie rührte sich nicht, schaute nicht auf oder nahm mich irgendwie zur Kenntnis, doch sie stieß mich auch nicht weg oder ergriff kreischend die Flucht. Also tätschelte ich ihre Schulter und gab leere Versprechungen ab – dass alles in Ordnung käme und wieder gut, nein besser würde, dass sie nun in Sicherheit sei. Sondra erwiderte nichts, aber nach einigen Minuten hob sie den Kopf und wischte sich die Augen ab.
    »Es tut mir leid. Ich nicht will weinen so viel. Ich nur habe große Angst. Und bin sehr müde.«
    »Möchtest du dich eine Weile hinlegen?«
    » Da. Nur paar Minuten.«
    Ich ergriff ihre Hand. Sie widersetzte sich nicht. Webster trottete hinter uns her. Ich führte sie in mein Schlafzimmer und bereute es sofort. In dem Raum herrschte Chaos. Die Laken waren zerknüllt und mit Krümeln übersät – sogar ein Fleck vom letzten Mal, als ich ein Fleischklößchensandwich gegessen hatte, prangte darauf. Webster haarte stark und hatte mehrere Knäuel auf dem Bett hinterlassen. Der Boden strotzte vor schmutzigen Kleidern und feuchten Handtüchern. Meine Kommode und mein Nachttisch glichen Wäldern aus leeren Bierflaschen, Jointstummeln, halb gelesenen Taschenbüchern, Tellern, Schüsseln und CD-Hüllen. Es roch nach Ammoniak; Websters Katzenklo stand in der Ecke versteckt. Hastig versuchte ich, ein wenig aufzuräumen, indem ich eine Armladung Handtücher und Kleider aufhob. Sondra kicherte.
    Ich drehte mich um. Sie lächelte mich an und schloss die Tür hinter sich. Webster tat sofort miauend seinen Unmut darüber kund, aus dem Schlafzimmer ausgesperrt zu werden.
    »Siehst du? Bist wie jeder andere Mann. Wartest, bis Mutter hinter dir aufräumt.«
    Ich vermochte nicht zu sagen, ob sie es ernst meinte oder scherzte. Schulterzuckend ließ ich die schmutzigen Kleider in den Wäschekorb fallen.
    »Das Bett ist sauber«, sagte ich. »Nur etwas unordentlich. Leg dich ruhig eine Weile hin.«
    »Ich nicht will allein sein.«
    »Ich bin sicher, Webster leistet dir gern Gesellschaft. Er lässt nie eine Gelegenheit für ein Nickerchen aus. Wie du hörst, will er ohnehin herein.«
    »Ich mag Katze. Ist flauschig. Aber du bleibst auch, ja?«
    »I-ich?« Ich schluckte. »Klar ... wenn du willst.«
    » Da , ich will.«
    Sie legte sich aufs Bett, stützte sich auf die Ellbogen und lächelte erneut. Ich erwiderte das Lächeln. Sie klopfte neben sich auf die Matratze und trat sich die Stöckelschuhe von den Füßen. Ihr Morgenrock löste sich wieder. Ich versuchte, sie nicht anzustarren, setzte mich auf die Bettkante und schnürte meine Stiefel auf. Als ihre Hände meine Schultern berührten, zuckte ich zusammen.
    »Psss«, flüsterte sie.
    Sondra begann, mir den Nacken zu massieren. Ihre Finger kneteten Muskeln, von denen ich gar nicht gewusst hatte, dass sie verspannt waren. Ihre Brüste strichen über meinen Rücken. Ihre Nippel fühlten sich steif an. So wie ein bestimmter Teil meiner selbst. Sie rieb weiter. Die Anspannung floss aus mir ab. Behutsam zog sie mich aufs Bett. Ihr Gesicht schwebte Zentimeter über dem meinen. Dann küssten wir uns. Sie zuckte leicht zusammen, und mir fiel ihre aufgeplatzte Lippe ein.
    »Tut mir leid«, entschuldigte ich mich.
    »Macht nichts. Du bist gute Mensch, dass du dich kümmerst um mich.«
    Zu perplex, um zu sprechen, nickte ich nur.
    »Ich wünschte, ich hier könnte bleiben«, meinte sie. »Ist schön. Meine Wohnung nicht so schön. Du musst haben gute Arbeit.«
    »Nicht wirklich.«
    Sie küsste mich abermals. Diesmal achtete ich darauf, ihre Verletzung nicht zu berühren. Ihre

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