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Kill Whitey

Kill Whitey

Titel: Kill Whitey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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gut, aber ich kenne Bratwa . Ich sie kenne mein ganzes Leben. Die Organisazija terrorisiert alle – Exekutive, Politiker, Journalisten, gewöhnliche Leute. Zuerst ihre Leute übernehmen Banken und Firmen, dann sie tun Dinge, die ihr Amerikaner seht im Fernsehen. Porno. Prostitution. Drogen. Dinge stehlen. Waffen verkaufen. Mord. Entführung. Identität stehlen. Sklaven. Alles ... wie heißt das Wort? Unter dem Grund?«
    »Im Untergrund«, half ich ihr.
    »Danke. Sie sind geheim. In westlichen Filmen, italienische Mafia ist extravagant, ja? Nicht die Bratwa. Sie bleiben unsichtbar. Wenn du sie verrätst, sie töten deine ganze Familie, nicht nur dich. Sie löschen aus alle Feinde. Sind geworden sehr stark.«
    Darryl räusperte sich. »Wie stark?«
    »Sie übernehmen alle anderen Gangs. Italiener. Griechen. Chinesen. Yakuza. Sogar amerikanische Straßenbanden. Bald ich glaube, sie auch werden vorgehen gegen Kolumbianer. Das ist ein Gerücht, das ich höre von andere Mädchen.«
    »Und jetzt sind sie hier in York«, meldete ich mich zu Wort. Kopfschüttelnd nippte ich an meinem Kaffee. Er wurde bereits kalt.
    » Da «, bestätigte Sondra. »Sie sind hier. Sie kommen nach Amerika nach Kalte Krieg. Jüdische Leute hierher fliehen. Auch viele von der Organisazija fälschen Pässe und kommen hierher. Sie sich niederlassen in Brighton Beach und sich von dort ausbreiten auf alle amerikanischen Städte und Metropolen. Whitey Putin geht nach York. Er hier hat das Sagen. Aber Whitey ist nicht wie traditionelle Bratwa . Er ist wie ich – aufgewachsen in westliche Kultur. Er ist nicht geheim wie in Russland. Er ... wie sagt man? ... operiert offen. Ist leicht zu merken, er ist Verbrecher.«
    Darryl trank einen Schluck. »Wieso sitzt er dann noch nicht im Knast?«
    »Weil er auch ist gescheit. Er gibt Geld und Frauen der Polizei und verwischt seine Spuren.«
    »Sondra«, sagte ich. »Wenn die Frage gestattet ist ... Du scheinst mir ein nettes Mädchen zu sein. Wie bist du an diese Kerle geraten?«
    »Geraten?«
    »Ja. Wie bist du zu denen gekommen? Warum arbeitest du für einen Typ wie Whitey? Ich meine – du bist wunderschön.«
    Sie lächelte und senkte den Blick. Ich spürte, wie mir Hitze in die Wangen stieg. Darryl grinste mich an. Trotz meiner Verlegenheit stammelte ich weiter.
    »Du ... du könntest als Model arbeiten. Oder als Schauspielerin. Wie bist du als Tänzerin in einem Stripschuppen der Russenmafia gelandet?«
    Sondra lachte leise, doch es war ein freudloser Laut. Ihre Miene blieb traurig. Plötzlich traten ihr Tränen in die Augen. Sie stellte ihre Kaffeetasse ab, schob den Stuhl vom Tisch zurück und griff sich ein Stück Küchenpapier. Nachdem sie sich die Augen abgewischt und die Nase geputzt hatte, lehnte sie sich gegen das Spülbecken. Sie wirkte müde. Ihre Schultern sackten herab, und sie ließ den Kopf hängen. Webster miaute, ging zu ihr und rieb sich an ihren Beinen. Sondra fasste hinab und kraulte ihn hinter den Ohren. Sie schien sich dadurch besser zu fühlen. Er auch.
    »Es tut mir leid«, sagte sie. »Ich ... Es ist nicht leicht, zu reden darüber. Mein ganzes Leben ich sehe amerikanische Filme und Sendungen und höre amerikanische Musik. Friends . Backstreet Boys . Seinfeld. American Pie. Britney Spears . Alles große Beispiele von amerikanische Kultur – von Erfolg, man kann haben in eurem Land.«
    »Friends ?« Darryl schnaubte verächtlich. »Kein Wunder, dass Russland so im Arsch ist. Ein Beispiel für Erfolg? Teufel, nein. Friends ist ein Beispiel für den miesesten Scheiß, den unser Land je auf die Welt losgelassen hat.«
    Sondra zog einen Schmollmund. »Du nicht magst Friends ?«
    »Nein«, antwortete Darryl. »Ich mag Friends nicht. Ich finde die Serie scheiße.«
    »Ich mag sie. Ich bewundere Jennifer Aniston. Als Mädchen ich wollte sein wie sie. Deshalb ich bin gekommen nach Amerika. Um Jennifer Aniston und Mann wie Ross kennenzulernen. Im Fernsehen sie sind nicht arm oder hungrig. Sie haben Liebe. Und sind glücklich.«
    Sie verstummte wieder, doch es fiel mir kaum auf. Ich war zu beschäftigt damit, ihr Gesicht zu betrachten und zu beobachten, wie sie sprach, wie sich ihre Lippen bewegten, mir die feinen Linien und Furchen auf ihrer Stirn und ihren Wangen einzuprägen.
    »Also«, ergriff Darryl das Wort, »hat dir Whitey versprochen, dass du Jennifer Aniston kennenlernen würdest? Nimm’s mir nicht übel, Sondra, aber da hätten die Alarmglocken zum ersten Mal schrillen

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