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Kill Whitey

Kill Whitey

Titel: Kill Whitey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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der Kinder entdeckten eine große, schwarze Schlange, die durch den Garten kroch. Ein wahrhaft beeindruckendes Exemplar – fast anderthalb Meter lang und äußerst dick. Sie hatte gut gefressen.
    Die Kinder hatten Angst, also griff sich der Gastgeber eine Schaufel und trennte der Schlange den Kopf ab. Der Körper wand sich danach noch geschlagene fünfzehn Minuten. Wenn wir mehr Zeit hätten, könnte ich es Ihnen zeigen, indem ich Ihrem Freund den Kopf abschneide und Sie ihn beobachten lasse.«
    »Mach mit uns, was du willst«, gab ich zurück. »Aber lass Sondra zufrieden.«
    »Wie viel hat sie Ihnen erzählt?«, erkundigte sich Whitey. »Hat sie Ihnen gesagt, wo das Geld ist?«
    »Welches Geld?«
    »Das Geld, das sie mir gestohlen hat.«
    Ich schwieg und versuchte, mir zusammenzureimen, ob es ein Trick sein konnte oder nicht.
    Whitey seufzte. »Hat sie Ihnen erzählt, dass sie schwanger ist?«
    »Warum? Versprichst du, mich nicht zu töten, wenn du herausfindest, dass ich nicht alles weiß? Bietest du mir denselben Handel an wie Yul?«
    »Nein. Ich werde Sie in der Tat töten. Aber zuvor muss ich wissen, wie viel Schaden bereits angerichtet wurde. Ich muss erfahren, was Sie wissen, und, noch wichtiger, ob Sie es noch jemandem erzählt haben.«
    »Leck mich.«
    »Heute nicht, fürchte ich. Geben Sie sich keinen Illusionen hin, Mr Gibson. Sie werden sterben. Sie können mir sagen, was ich wissen will, und ich beende es sofort mit einer Kugel in den Kopf. Falls Sie jedoch darauf bestehen, Schwierigkeiten zu machen, foltere ich Sie, bis Sie reden. Und reden werden Sie, so oder so.«
    »Du hast keine Zeit, mich zu foltern.« Ich spuckte weiteres Blut aus. »Du hast es selbst gesagt, Arschgesicht. Die Bullen sind unterwegs. Damit bleibt dir nicht viel Zeit, was?«
    »Ich brauche nicht viel Zeit.«
    Er kam näher und ließ die Waffe dabei unablässig auf mich gerichtet. Es fühlte sich an, als verliefe eine unsichtbare Linie von der Mündung zu meinem Kopf. Seine Schuhe klackten laut über den Betonboden. Nach wie vor sitzend, rutschte ich vor ihm zurück und nützte die Gelegenheit, um den Fuß über den Boden zu schleifen und das Metallumreifungsstück näher zu mir zu ziehen. Whitey interpretierte es als Angst. Ich riskierte einen Blick nach links. Von Sondra war weit und breit nichts zu sehen. Das entfernte Ende des Lagerhauses lag in Schatten. Ich fragte mich, ob sie sich dort versteckte, das Geschehen beobachtete, und falls ja, was sie tun könnte, um mir zu helfen.
    »Liegt Ihnen etwas an ihr?«
    »Leck mich«, murmelte ich. Wieder keine besonders geistreiche Erwiderung, zudem eine, die ich bereits benutzt hatte. »Wie geht’s dem Ohr? Muss höllisch schmerzen.«
    »Ihnen muss etwas an ihr liegen«, meinte Whitey und ignorierte meine bissige Bemerkung. »Womöglich lieben Sie die Gute ja sogar.«
    »Geht dich nichts an.«
    »Ja, ich denke, Sie lieben sie. Warum sonst sollten Sie sich all das aufhalsen? So viel Schmerz, so viel Tod, und alles, um eine schwangere Hure zu beschützen?«
    »Nenn sie nicht Hure!«
    Er ragte bedrohlich über mir auf. Ich konnte sein Rasierwasser riechen. Schwer und erstickend raubte es mir den Atem. Er strich mir mit der Spitze des Pistolenlaufs über die Stirn. Das Metall war kalt. Ich schauderte, obwohl ich schwitzte wie ein Schwein. Dann fuhr er mir damit über das Gesicht und streifte mein Ohr.
    »Warum nicht? Das ist sie doch. Und Sondra gehört zu unseren Besten. Was denken Sie wohl, warum ich sie nur zweimal täglich tanzen lasse? Sollte man einer so beliebten Tänzerin nicht mehr Bühnenzeit geben? Natürlich sollte man das. Aber das Geld, das sie auf der Bühne einspielt, ist nichts im Vergleich zu dem, das sie in den Separees macht. Sondra stellt unsere größte Attraktion dar – und ihr Können auf der Bühne ist davon nur ein geringer Bestandteil. Auf dem Rücken oder den Knien ist sie viel besser.«
    »Versuchst du, mich in Rage zu versetzen, Whitey? Damit ich dich angreife und du mich abknallen kannst wie Yul?«
    »Wie ich schon sagte, es liegt an Ihnen, wie schnell Ihr Tod vonstatten geht. Dass er erfolgt, steht fest. Ich werde Sie töten, genau, wie wir Ihre Freunde getötet haben. Den da ...« Er stupste Yuls Leichnam mit dem Fuß. »Und die anderen – den Hinterwäldler und den Nukka .«
    »Nukka?«
    »Nigger. Oder, wenn Ihnen das lieber ist, Journi oder Herp . Wir haben viele Bezeichnungen für Schwarze, aber letztlich zählt keine davon. Die beste ist

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