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Kill your friends

Kill your friends

Titel: Kill your friends Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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zugelegt hat. Er lag daneben. Sie fallen immer noch. Jeden Morgen wacht er auf, um festzustellen, dass seine Kröten über Nacht erneut gefickt wurden. Meine Schadenfreude ist grenzenlos.
    »Willst du dir anhören, ob es jetzt besser ist, Steven?«, sagt Allan nach einiger Zeit. »Also gut«, erwidere ich mürrisch und tausche die Financial Times gegen das FHM. Er drückt irgendwo auf dem riesigen Pult einen Knopf, und Musik erfüllt den Raum.
    Die Harmonien der Mädels … es ist kaum zu beschreiben. Stellt euch vor, ihr schnappt euch vier Hafennutten, füllt sie mit Starkbier ab und instruiert sie dann, sich nach Strich und Faden gegenseitig runterzumachen. Es klingt absolut satanisch. Allan drückt auf »Stop« und sieht mich traurig an.
    »Ich weiß beim besten Willen nicht, was wir sonst noch tun können«, sagt er.
    »Na gut«, antworte ich, während ich aufstehe und meine Jacke anziehe, »lass sie noch ein wenig herumprobieren, dann erzähl ihnen, es wäre großartig, und schick sie nach Hause. Wir engagieren ein paar Sängerinnen und lassen es morgen Nacht richtig machen.«
    »Alles klar«, sagt er sichtbar erleichtert.
    Sobald er den Track abgewürgt hat, ist Geschrei aus dem Nebenraum zu hören, selbst noch durch die schalldichten Glasscheiben. Ich schiele hinüber. Zwei der Mädchen, möglicherweise Annette und Debbie, brüllen und prügeln aufeinander ein. Allan betätigt die Gegensprechanlage, und aus den Lautsprechern ertönt der Sound des Sandkastendisputs.
    »VERPISS DICH, DU SCHEISSNUTTE.«
    »DU BIST DIE SCHEISSNUTTE, DU DUMME SAU.«
    »Zumindest nehmen sie die Sache ernst«, sage ich zu Allan, als die ersten Mikrofonständer und Trennwände zertrümmert werden.
    »ICH ZIEH DIE VERFICKTEN GRÜNEN AN!«
    »DARIN SIEHST DU DOCH AUS WIE EINE SCHEISSFETTE KUH!«
    Als sie richtig aufeinander losgehen – kratzend und tretend –, begreife ich, dass sie sich um ein Paar Schuhe schlagen. Muster, die ein Stylist für ein Fotoshooting vorbeigebracht hat. Ich wirbele zu Danny Rent herum, der ausgestreckt auf dem Sofa im Kontrollraum liegt und im Billboard liest.
    »Um Gottes willen, Danny, tu was«, sage ich müde.
    »Schon gut, schon gut«, sagt er, steht auf und schlurft zu der gläsernen Schiebetür, um der Sache ein Ende zu machen.
    »Und sprich mit ihnen über die verfickten Taxirechnungen.«
    »Okay. Scheiße noch mal.«
    Seit die dämlichen Schlampen den Vertrag unterschrieben haben – Schlampen, die noch nie in ihrem Leben ein Taxi von innen gesehen haben –, benutzen sie die Firmentaxen für alles und jedes. Eine Flasche Milch im Laden an der Ecke zu kaufen, scheint für sie ohne Limousinenservice inzwischen ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Diese beschissenen Bands machen das ständig. Wir auch. Alle paar Monate wird ein Memo rumgeschickt, in dem die Benutzung der Firmenlimousinen ohne schriftliche Genehmigung eines Abteilungsleiters untersagt wird. Es dauert aber nicht lange, und alles ist wieder beim Alten. Den vorläufigen Höhepunkt in dieser Entwicklung dürfte vor einigen Jahren eine Sekretärin aus der Marketingabteilung erreicht haben, als sie den Firmenfuhrpark für ihre beschissene Hochzeit nutzte.
    Und dann wundern sich diese Kretins, dass sie kein Geld verdienen. Lasst uns mal sehen … aha, euer Album hat acht Einheiten verkauft, und ihr habt 14000 Pfund im Monat für Taxis verpulvert.
    ***
     
    Später in dieser Woche, als ich in Shepherd’s Bush an der Ampel stehe und in das blaue Wasser der großen, ornamentalen Fontäne starre, die sie mitten in den Kreisverkehr gepflanzt haben, und zum dritten Mal an diesem Tag die Lazies-Single im Radio höre, komme ich zu einer schmerzhaften Erkenntnis bezüglich Parker-Hall. Er macht seine Sache viel zu gut, um sich wie Schneider mittels Inkompetenz selbst ins Abseits zu manövrieren.
    Also fahre ich in der folgenden Nacht durch London zu einem schäbigen Internetcafé in Whitechapel: ranzige, uralte Rechner, belagert von ein paar Pakis, die sich durch die Suchergebnisse für Billigflüge scrollen.
    Obwohl der Laden so gut wie leer ist, bemühe ich mich, mir einen Bildschirm in einer möglichst abgelegenen Ecke zu suchen. Ich logge mich ein und beginne mit meiner Recherche, nachdem ich vorher bar bezahlt habe.
    Ich will kein belastendes Material hinterlassen.
    ***
     

 

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