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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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schätzte mit zusammengekniffenen Augen den Stand der Sonne ab. »Unser Mittagessen besorgen. Hast du Hunger?«
    »Genug, um sofort loszumarschieren ...« Sie machte Anstalten aufzustehen, denn sie hatte fast schmerzhaften Hunger.
    Er zog sie zu sich zurück und erstickte ihren halbher-zigen Protest mit Küssen. Er streichelte ihr die Wange.
    »Liebes Mädchen, wenn man diese blauen Flecken bei dir entdeckt, werde ich vor das Inselgericht geschleppt und wegen Vergewaltigung verurteilt.«
    »Und was ist mit deinen Verletzungen?«
    »Du hast dich meinen Annäherungsversuchen wider-setzt.«
    »Die recht aufdringlich ausgefallen sein müssen.«
    »Sag ich doch. Da ich also meinen guten Ruf zu wahren habe, werden wir uns zurückhalten.« Er verlieh seiner Entscheidung mit einem sanften Kuß den entsprechenden Nachdruck. Dann strich er ihr das Haar aus der Stirn, und seine Finger blieben im weichen goldenen Gestrüpp hängen. »Ich habe keine Lust, dich mit irgend jemandem zu teilen, nicht einmal deinen Anblick. Wenn ich an die alten Märchen über Hexen, Zauberei und Bannsprüche glauben würde, dann würde ich dich >He-xe< nennen. Aber das bist du nicht — obwohl ich völlig von dir verzaubert bin.«
    Seine Finger streichelten sie etwas nachdrücklicher, und sein Gesichtsausdruck wurde fordernd. »Glaubst du, du könntest mich — noch einmal ertragen, wenn ich sehr vorsichtig bin?«
    Sie kicherte und verschränkte die Hände hinter seinem Kopf, um seine Lippen auf ihren Mund zu ziehen.
    Die Fischer waren schon lange wieder fort, als sie endlich aufstanden, um sich ihren Anteil zu holen. Sie wateten in die sanfte Brandung hinaus.
    »Bleib hier, Carrigana«, wies Lars sie an, »und mach aus deinem Hemd eine Tragetasche!«
    Sie hielt das Tuch bereit, während Lars bis zu den Schenkeln im Wasser stehend wartete. Dann bückte er sich plötzlich, stieß mit beiden Händen ins Wasser und warf eine Handvoll Wasser mit zappelnden Fischen zu ihr her-
    über. Sie verpaßte die erste Ladung und lachte über ihre Ungeschicklichkeit, doch bei der zweiten Ladung fing sie zwei Fische. Nach drei weiteren Fängen mußte sie ihr Hemd schon recht hoch halten, damit die munteren Gelbrücken nicht heraussprangen. Lars kam zu ihr, um den Fang zu begutachten und grinste über seinen Erfolg und ihr erstauntes Gesicht.
    »Der hier ist zu klein.« Er gab einen Fisch wieder frei.
    »Zwei, vier, sechs, sieben. Wie viele kannst du essen? Soll ich noch mehr fangen?«
    Bevor sie antworten konnte, kehrte er zu seinem Jagd-revier zurück und spähte ins klare Wasser. Er stieß noch einmal zu und warf drei große Gelbrücken in ihre Richtung. Sie fing sie mit einem fröhlichen Ruf in ihrem Hemd auf, verschloß das improvisierte Netz und rannte ungeschickt durch die kleinen Wellen zum Strand, bevor die zappelnden Fische entkommen konnten.
    Lars half ihr, das Bündel fest zusammenzubinden, dann gingen sie lachend durch die Büsche zu ihrer ver-schwiegenen Lichtung zurück.
    »Du kannst sie vorbereiten, während ich Feuerholz besorge und sehe, was ich sonst noch zusammenkratzen kann«, sagte er. Er zog die Zweige zur Seite, damit sie hin-durchtreten konnte.
    Fische auszunehmen, war nicht gerade ihre Lieblingsbeschäftigung, aber sie hatte schon die Hälfte ihres Fanges geputzt und im kleinen Bach gewaschen, bevor sie es bemerkte. Lars kam zurück, als sie gerade den letzten Fisch aufschlitzte. Unter dem linken Arm hatte er ein Bündel zusammengedrehter Brotbaumwedel, die ein sehr heißes Feuer ergeben würden, und in der rechten Hand hielt er einen Korb. Er suchte Steine am Ufer des Baches, um eine Feuerstelle zu bauen, zog eine Brat-pfanne aus dem Korb und stellte Öl, Gewürze, Brot, Früchte und eine frische Packung mit dem weichen Inselkäse bereit.
    Die tropische Nacht kam rasch und legte sich schützend über die Lichtung, während sie ihr Abendmahl beendeten und sich den Saft von den Fingern leckten.
    »Willst du jetzt nett zu mir sein?« fragte Lars mit lü-
    sternem Grinsen.
    »Vielleicht bleibe ich doch lieber auf der Insel.« Killashandra war über ihre Sehnsucht selbst überrascht. »Eigentlich habe ich hier alles, was ich brauche ...«
    »Schließt das auch mich ein?«
    Killashandra blickte zu ihm auf. Trotz seines belustigten Tonfalls klang die Frage ernst.
    »Ich wäre ausgesprochen dumm, wenn ich dich für selbstverständlich nehmen würde.« Sie meinte es ernst, denn so leichtlebig der Mann auch schien, sie spürte genau, daß Lars eine

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