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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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seinem Besitz einen sanften Stoß, um ihn in die entsprechende Richtung zu bewegen.
    Als sie zum Ufer zurückkehrten, erkannte Killashandra, was er mit einem Zug gemeint hatte. Der Hausrat zahlreicher Menschen, zusammengepackt und gewichtslos, wurde an einen großen Schweber gebunden, auf dem schon einige Familien mit kleinen Kindern hockten. Als er voll beladen war, lenkte der Fahrer ihn auf einer gewunde-nen Straße in Richtung der fernen Berge. »Kann ich bei der nächsten Fuhre mit, Jorell?« rief Lars dem Mann zu, der eine Hafenbarkasse zu den verankerten Schiffen hin-auslenkte.
    »Alles klar, Lars!«
    »Da ist Keralaw«, sagte Killashandra, auf die Frau deutend, die heiße Suppe aus einem riesigen Bottich austeilte.
    »Auf ihre Fürsorge kann man immer zählen«, sagte Lars. Sie änderten ihren Kurs, um sie zu begrüßen.
    »Carrigana!« Keralaw unterbrach ihre Arbeit und winkte energisch, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. »Ich hatte ja keine Ahnung, wo du ...« Sie unterbrach sich, und als sie die Girlande um Killashandras Hals und das Gegenstück an Lars' Hals sah, fielen ihr fast die Augen heraus.
    Dann lächelte sie. Sie tätschelte wohlwollend Killashandras Arm. »Also, ich hab deinen Seesack auf jeden Fall mit meinem zusammen auf den Zug in die Berge gegeben.
    Sehen wir uns da?« Sie wirkte etwas verlegen, als sie zwei Tassen aus einem Beutel zog und ihnen heiße Suppe einschenkte.
    »Sobald wir die Pearl in den Schutzhafen gebracht haben«, sagte Lars leichthin; Killashandra glaubte, daß sein Gesichtsausdruck etwas verschlagen war, als freute er sich über Keralaws Verblüffung. Er pustete auf seine Suppe und schlürfte vorsichtig. »So gut wie immer, Keralaw. Du mußt mir unbedingt mal dein Rezept verraten. Ich weiß gar nicht, was Angel im Krisenfall ohne deine Unterstützung täte.« Keralaw stieß ein erfreutes Seufzen aus und versetzte ihm einen Stoß in die Rippen, bevor sie sich zu Killashandra beugte. »Du hast es am Strand besser erwischt als ich auf dem Schiff!« murmelte sie und gab auch ihr einen kumpelhaften Rippenstoß. »Und«, fügte sie hinzu, während sich ihr Gesichtsausdruck von schelmi-scher Freude zu feierlichem Ernst änderte, »du bist genau das, was er braucht.«
    Bevor Killashandra auf diese geheimnisvolle Bemerkung reagieren konnte, bediente Keralaw schon die nächste Gruppe.
    »Da Keralaw es nun weiß«, sagte Lars zwischen zwei Schlucken, »wird, ob Sturm oder nicht, in kürzester Zeit die ganze Insel informiert sein.«
    »Daß wir zwei zusammen sind?« Killashandra starrte ihn lange an, denn so langsam wurde ihr klar, was diese blauweißen Girlanden auf den Inseln bedeuteten. Es war etwas voreilig von ihm gewesen, doch er hatte natürlich vorausgesetzt daß sie die Bräuche der Inseln kannte.
    Aber insgeheim setzte sie einen neuen Posten auf ihre Abrechnung. »Ihr seid hier bemerkenswert gut organisiert...« Sie ließ den Satz in der Luft hängen und deutete damit an, daß sie schon an weniger gut organisierten Orten gewesen war.
    »Angel Island wird nicht oft direkt von Stürmen getroffen, und auch dieser kann vorher noch abschwenken, aber auf Angel wartet man nicht bis zum allerletzten Augenblick. Vater duldet keine Pannen. Die kosten Men-schenleben und Geld. Ah, Jorell ist zurück! Halt deine Tasse fest, wir brauchen sie später noch.«
    Die Hafenbarkasse wartete im kabbeligen Wasser auf sie und weitere Passagiere. Lars bückte sich, um seine Tasse auszuspülen, und Killashandra folgte seinem Beispiel, bevor sie über die Reling des Wassertaxis stieg.
    Bereitwillige Hände zogen sie an Bord.
    Auf allen Schiffen, die noch im Hafen lagen, war Betrieb, aber viele waren schon in die sichere geschützte Bucht aufgebrochen. Lars schwatzte liebenswürdig mit den anderen Passagieren und stellte Killashandra allen anderen vor. Der aufkommende Sturm machte die Menschen trotz ihrer Routine unruhig. Man glaubte, daß es eigentlich noch zu früh im Jahr für einen so schweren Sturm sei; man vermutete, daß er nach Westen abdrehen werde, wie es die Stürme häufig taten, und man zeigte sich erleichtert, daß keiner der beiden nächstgelegenen Monde voll war und damit die Flutwelle noch erhöhte.
    Die Pessimisten an Bord erklärten allerdings, daß dies der Beginn eines sehr stürmischen Winters sei, und Killashandra spitzte bei dieser Bemerkung neugierig die Ohren. Winter? Soweit sie wußte, war sie im Vorfrühling auf Optheria eingetroffen. Hatte sie irgendwie ein halbes Jahr

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