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Killer-Camping

Killer-Camping

Titel: Killer-Camping Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eigentlich, Kind?«
    »May.«
    »Okay, May, wollen Sie auch etwas trinken?«
    »Gern, aber der Chef…«
    »Erstens ist Mr. Cromwell nicht anwesend, und zweitens bezahle ich das Getränk.«
    »Ja, danke.«
    »Wann kommt denn Ihre Kollegin?«
    »Erst gegen Abend.« May kam von der Theke zurück, das Glas mit Saft in der Rechten. Sie war ein etwas farbloses Geschöpf mit einem blassen Gesicht, cias trotz des schönen Sommerwetters so gut wie keine Bräune zeigte. Auf der Haut glänzten Schweißperlen.
    »Geht es Ihnen nicht gut?« erkundigte sich Sarah.
    »Nicht besonders.«
    »Wie kommt das?«
    »Ich weiß nicht. Seit dem Nachmittag habe ich das Gefühl, in einem Käfig zu hocken. Verstehen Sie das?«
    »Noch nicht. Sie müßten es mir erklären.«
    May hob unbehaglich die Schultern. »Das ist so, als wäre ich eine Gefangene auf dem Platz. Ich kann es nicht genau erklären, es ist wirklich so. Ich glaube, daß sich etwas verändert hat. Manchmal bekomme ich Schweißausbrüche.«
    »Das kann am Wetterliegen, Kind.«
    »Auch. Nur bin ich nicht in der Sonne. Ich vertrage sie einfach nicht. Die Schweißausbrüche kommen mehr von innen, wenn Sie verstehen. Das Gefühl ist plötzlich da, natürlich die Angst. Ich fühle mich bedroht. Vorhin war ich der Meinung, daß sich sogar das Besteck in den Schubladen bewegt. Nach diesem komischen Erdstoß.«
    »Wie war das?«
    »Haben Sie das denn nicht gespürt?«
    »Nein.«
    May senkte den Blick und trank noch einmal. »Dann hat er sich wohl nur auf dieses Haus hier beschränkt.«
    »Was ich auch kaum glauben kann.«
    Das Mädchen hob die Schultern. »Ich sprach mit einer Freundin darüber. Auch ihr ging es nicht gut. Doris meinte, daß etwas in der Luft liegt und sich bald entladen würde.«
    »Ist das Ihre Kollegin?«
    »Ja.«
    »Wo steckt sie denn?«
    »Sie hat sich hingelegt. Die Kopfschmerzen wurden übermächtig. Und heute abend muß sie fit sein. Da will eine Clique ein Grillfest starten. Ich kenne die Feten. Es geht oft heiß her. Sie dauern bis in die frühen Morgenstunden.«
    »Wer nimmt denn dran teil? Oder wer darf daran teilnehmen?«
    »Eigentlich alle.«
    »Auch ich?«
    »Klar, wenn Sie einen Obulus für Getränke und Fleisch zahlen.«
    »Wie hoch?«
    »Fünf Pfund.«
    Lady Sarah zückte ihre Geldbörse und drückte der Bedienung den Schein in die Hand. »Ich werde dabeisein, wenn ihr heute grillt. Wo findet das denn statt?«
    »Vor diesem Lokal. Der Platz ist am größten. Art besorgt bereits Nachschub. Was gegessen und getrunken wird, das kaufen wir natürlich bei ihm.«
    »Verstehe.«
    May nickte und leerte ihr Glas. »So, jetzt muß ich weitermachen. Ich will noch die Gläser rausstellen und auch die Bestecke bereitlegen.«
    »Lassen Sie sich nicht aufhalten. Ich gehe inzwischen auf mein Zimmer.« Lady Sarah erhob sich, und auch das junge Mädchen stand auf. Sarah ließ die Kleine nicht aus den Augen. May schwankte plötzlich, als hätte sie einen Schwindelanfall bekommen. Mit einer Hand mußte sie sich auf der Tischplatte abstützen.
    »He, was ist?«
    Schwerfällig drehte sich May um. »Schon gut, Mrs. Goldwyn. Für einen Moment war ich von der Rolle.«
    »Liegt es am Wetter?«
    »Nein, das ist was anderes.« Sie atmete laut. »Das Wetter kann es nicht gewesen sein. Es ist alles so komisch, verstehen Sie? Die Umgebung ist eine andere, obwohl sie noch immer gleich aussieht. Hier hat sich etwas im Unsichtbaren verändert.«
    Sehr vorsichtig schritt sie auf die große Theke zu, sorgfältig von Sarah Goldwyn beobachtet, die sich plötzlich Sorgen machte. Bevor sie hoch zu ihrem Zimmer ging, stellte sie sich noch nach draußen. Das Leben und Treiben hatte sich äußerlich nicht verändert. Und doch kam es ihr nicht mehr so vor wie sonst. Über dem Campgrund schien ein Schleier zu liegen, der aber nicht sichtbar war und trotzdem drückte wie eine Decke.
    Eine ungewöhnliche Atmosphäre, über die Lady Sarah nachdenken wollte. Als sie das Lokal durchschritt, stand May hinter der Theke und sortierte Gläser.
    »Mir geht es wieder besser.«
    »Na, zum Glück, mein Kind.«
    »Ach, Unkraut vergeht nicht.«
    Sarah Goldwyn schritt die Holztreppe hoch. Außer ihr wohnte kein Gast mehr in der ersten Etage, wo mehrere Räume lagen, die bezogen werden konnten.
    Ihr Zimmer lag auf der linken Seite. Wenn sie aus dem Fenster schaute, fiel ihr Blick auf den Platz vordem Restaurant, wo vier junge Männer damit bechäftigt waren, einen großen Schwenkgrill aufzubauen. Die mächtige

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